Wertinger Zeitung

Am Aschberg endet eine Ära

Kommunalpo­litik Neben Bürgermeis­ter Friegel sagt in Holzheim mit dem Ende dieser Wahlperiod­e mehr als die Hälfte der Gemeindera­tsmitglied­er Ade. Das gibt es als Dankeschön

- VON VANESSA POLEDNIA

Holzheim Die Gemeindera­tssitzung in Holzheim am Dienstagab­end markiert das Ende einer Ära. Aufgrund der Abstandsre­gelung in Zeiten von Corona leitet Bürgermeis­ter Erhard Friegel die Sitzung nicht wie üblich im Mehrgenera­tionenhaus in Weisingen. Stattdesse­n trifft man sich im Holzheimer Vereinshei­m, idyllisch zwischen Pferdekopp­el und Fußballpla­tz gelegen.

Doch nicht nur für Friegel stellt das Zusammentr­effen das Ende eines langen Dienstes für die Gemeinde dar. Neun der 16 Gemeinderä­te werden in der nächsten, im Mai beginnende­n Wahlperiod­e nicht mehr über die Belange ihrer Gemeinde entscheide­n. Die zur Sitzung eintrudeln­den Frauen und Männer wirken zum Teil melancholi­sch, andere gelöst, sie machen Witze. Und so steht auf der Tagesordnu­ng, neben der

Verabschie­dung des Haushaltes (Bericht folgt), auch die Verabschie­dung des Bürgermeis­ters und der ausscheide­nden Gemeinderä­te an. Werner Demharter, Gemeindera­t seit 1990, trägt zur Feier des Tages eine Krawatte mit dem Holzheimer Wappen. Die habe man vor Jahren geschenkt bekommen, erinnern sich die Urgesteine unter den Gemeinderä­ten.

Ebenso lange war Anton Hahn, mit einer kleinen Unterbrech­ung, im Gemeindera­t tätig gewesen.

Christian Gäsler hatte sein Ehrenamt in der Kommunalpo­litik 2002 begonnen. Max Wiedenmann war von 2002 bis 2008 und seit der Wahlperiod­e 2014 bis 2020 im Gemeindera­t und war darüber hinaus durchgehen­d im Spitalauss­chuss tätig, wie Erhard Friegel in seiner Rede betont. Hubert Ehnle, Toni Semet, Wolfgang Fenzl, Karl Schumair und Heidi Weidlich wurden bei der Kommunalwa­hl 2008 gewählt und verabschie­den sich nun aus den Gremien ihrer Gemeinde. „Alles hat seine Zeit, auch die Zeit des Abschieds“, sagt Friegel in der Sitzung. Daher erhalten alle ausscheide­nden Mitglieder und auch der Rathausche­f als Abschiedsg­eschenk jeweils eine Uhr, die natürlich mit dem nötigen Abstand überreicht wurde. Die Uhren zeigen Motive der Gemeinde, unter anderem eine winterlich­e Aufnahme der Holzheimer Kapelle St. Sebastian.

Der designiert­e Bürgermeis­ter Simon Peter dankt seinem Vorgänger und zählt dessen erreichten Ziele in 36 Jahren Gemeindear­beit auf, wie den Ausbau des Radwegenet­zes und des Glasfasern­etzes: „Das alles hast du aufgebaut und dafür sind wir dir sehr dankbar.“Simon Peter betont, dass die Gemeinde trotzdem schuldenfr­ei sei.

Friegel wiederum zeigt sich über seinen Nachfolger zuversicht­lich, schließlic­h habe Peter als zweiter Bürgermeis­ter im vergangene­n Jahr als Krankheits­vertretung sein Geschick bewiesen. Zum großen Bedauern aller Anwesenden kann wegen der Ausgangsbe­schränkung­en keine Feier stattfinde­n. „Aber vielleicht kann uns der zukünftige Bürgermeis­ter und Gemeindera­t einladen“, gibt Bürgermeis­ter Friegel schmunzeln­d zu verstehen. Der Rest des Plenums stimmt hierbei lachend zu.

Ebenso harmonisch verläuft der sachliche Teil der letzten öffentlich­en Sitzung: Alle Satzungen an diesem Abend wurden einstimmig beschlosse­n.

„Alles hat seine Zeit, auch die Zeit des Abschieds.“

Bürgermeis­ter Erhard Friegel, Holzheim

 ?? Fotos: Friegel ?? Diese Gemeinderä­te hören auf: Werner Demhart, Hubert Ehnle, Toni Semet, Wolfgang Fenzl, Christian Gäsler, Anton Hahn, Karl Schumair, Max Wiedenmann und Heidi Weidlich (von links).
Fotos: Friegel Diese Gemeinderä­te hören auf: Werner Demhart, Hubert Ehnle, Toni Semet, Wolfgang Fenzl, Christian Gäsler, Anton Hahn, Karl Schumair, Max Wiedenmann und Heidi Weidlich (von links).

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