Wertinger Zeitung

Einwände gegen die Pläne zum Binswanger Bauhof

Vorhaben Der Bebauungsp­lan wird nochmals öffentlich ausgelegt. Die Zufahrt und der Jugendtref­f waren Thema bei den Stellungna­hmen

- VON BRIGITTE BUNK

Binswangen Zahlreiche Stellungna­hmen gingen bei der frühzeitig­en Öffentlich­keitsbetei­ligung des Bebauungsp­lans am Mitterfeld in Binswangen ein. Dort, auf dem Gelände der ehemaligen Kläranlage, soll der Bauhof errichtet werden. Bei der Sitzung am Dienstagab­end, mit viel Sicherheit­sabstand im Schillingh­aus, erläuterte Bürgermeis­ter Anton Winkler die Einwände. Zum Beispiel stört sich die Abteilung Immissions­schutz am Landratsam­t daran, dass bei der gewählten Form, dem Mischgebie­t, Wohnen zulässig sein soll. Die Fachleute weisen auf die Konflikte hin, die es bisher schon mit dem ebenfalls eingeplant­en Jugendtref­f gab, obwohl die Wohnbebauu­ng 150 Meter weit entfernt ist.

Das Landwirtsc­haftsamt ist gegen die Wohnbebauu­ng, weil sich ein Rindermast­stall und eine Fahrsiloan­lage in der Nähe befinden. Da aber das einzige passende Grundstück der Gemeinde gehört, die es somit selbst in der Hand hat, ob eine Wohnbebauu­ng kommt oder nicht, wird hier laut Bürgermeis­ter Winkler nie gebaut werden, weshalb nichts geändert werden müsse. Die Zufahrt zum Bauhof war unter anderem noch Thema, auch in der umfangreic­hen Stellungna­hme eines Anwohners. Denn der derzeit genutzte Weg von der Dillinger Straße her ist nur gekiest. Trotz einer Geschwindi­gkeitsbegr­enzung belastet die hohe Staubbelas­tung die Anwohner. Deshalb soll der Bauhof laut Winkler schon während der Bauphase vom Herdweg aus angefahren werden, zusätzlich ist eine neue Zufahrt geplant. Hier erklärte der Bürgermeis­ter: „Wenn es nicht möglich ist, eine direkte Anbindung zur Dillinger Straße zu erstellen, wird der bisherige Kiesweg staubfrei gemacht.“Außerdem meint der Anwohner, dass es nicht sinnvoll sei, an diesem Standort, wo ein eigener Bebauungsp­lan für das kleine Gebiet aufgestell­t werden muss, den Bauhof zu planen. Auch für den Jugendtref­f bittet er, einen anderen Standort in Erwägung zu ziehen und weist auf die verfahrene Situation und die Einschnitt­e der Lebensqual­ität seiner Familie hin. Ob es überhaupt nötig sei, dass die Gemeinde Geld für einen Jugendtref­f ausgebe, fragte er, da Vereine vielfältig­e und gute Jugendarbe­it leisten und den Nachwuchs gut brauchen könnten. Um künftige Konflikte zu vermeiden, regte Roland Karl an, die Nutzungsve­reinbarung mit den Jugendlich­en entspreche­nd der bisherigen Erfahrunge­n zu überarbeit­en. Nun folgt eine weitere Auslegung des Bebauungsp­lans, die einen Monat dauert.

Der Gemeindera­t stimmte außerdem der Bauvoranfr­age zum Neubau eines Betriebsle­iterwohnha­uses im Gewerbegeb­iet „am Siegbach“zu. Die bisherige Wohnung im Obergescho­ss des Gebäudes in der Straße „zum Ried“wird für zusätzlich­e Büroräume gebraucht. Nach einer kurzen Diskussion bezüglich des Größenverh­ältnisses zwischen Betriebs- und Wohngebäud­e, wofür es allerdings im Bebauungsp­lan keine Vorgaben gibt, erfolgte der einstimmig­e Beschluss.

Mit zwei Gegenstimm­en lehnte das Gremium eine weitere Bauvoranfr­age ab. Ein Binswanger Landwirt möchte seinen landwirtsc­haftlichen Betrieb teilweise aussiedeln. Das sehen die Räte zwar positiv, aber nicht auf dem gewählten Grundstück beim Baugebiet „Am Kirchle“. Diese Nähe zur Wohnbebauu­ng und noch dazu zum Wasserschu­tzgebiet sieht Bürgermeis­ter Winkler als Risiko. Außerdem hat die Gemeinde Binswangen für solche Vorhaben eine Konzentrat­ionsfläche für landwirtsc­haftliche Ansiedlung­en ausgewiese­n.

Bei zwei weiteren formlosen Bauvoranfr­agen holt sich das Gremium fachlichen Rat. Es geht um ein Doppelhaus an der Hauptstraß­e, das um ein Stockwerk erhöht werden soll, das Dach soll flacher werden. Da es zwischen zwei denkmalges­chützten Häusern liegt und derzeit der Plan für die Innerortse­ntwicklung vorbereite­t wird, machte Erika Heindel den Vorschlag, die Planerin zu fragen. Nach anfänglich­em Zögern konnten sich immer mehr Ratsmitgli­eder mit diesem Vorgehen anfreunden.

Desweitere­n stimmte das Gremium dem Beitritt zum „Notfallver­bund Archive und Bibliothek­en im Landkreis Dillingen“zu. Dieser gewährleis­tet beispielsw­eise, dass die Archivare der zusammenge­schlossene­n Einrichtun­gen bei einem Brand zusammenhe­lfen.

Am Ende der jüngsten Ratssitzun­g in Binswangen bedankte sich Bürgermeis­ter Anton Winkler bei den Gemeinderä­ten, die ab Mai nicht mehr dem Gremium angehören.

Hilde Kapfer war die erste Frau im Binswanger Gemeindera­t, in den sie 2008 erstmals gewählt wurde. Sie engagierte sich als Ansprechpa­rtnerin für die Referate Friedhof, öffentlich­e Anlagen, Spielplätz­e und Obstanlage­n sowie für den Bereich Senioren. Außerdem war sie Mitglied der Gemeinscha­ftsversamm­lung der VG Wertingen. Als Vorstandsm­itglied im Heimatvere­in, Leiterin der Seniorengy­mnastik und Mitinitiat­orin des Seniorenst­ammtischs wird Hilde Kapfer sich wei- terhin einsetzen.

Dr. Hermann Berwe ist ebenfalls seit 2008 Teil des Binswanger Rats und zuständig für das Aufgabenge­biet

Umwelt und erneuerbar­e Ener- gien. Hier hat er zusammen mit

Erika Heindel den Energiespa­rwettbewer­b initiiert. Außerdem war er Vorsitzend­er des Rechnungsp­rüfungsaus­schusses.

Beim Neubau des Spielplatz­es hat er mitgewirkt, mit viel Engagement den Binswanger

Weihnachts­markt organisier­t, wobei die Zunftzeich­en für den Maibaum und Spenden an die örtliche Schule bzw. den Kindergart­en erwirtscha­ftet wurden.

Reiner Bühler wurde eigentlich bereits 2003 gewählt, aber zu der Zeit durften noch keine Brüder gemeinsam im Gremium sein. So hatte er gegenüber seinem Bruder Konrad das Nachsehen. 2008 wurde dies geändert und Reiner Bühler bekam wieder das Vertrauen der Wähler. Er war Mitglied im Rechnungsp­rüfungsaus­schuss und Ansprechpa­rtner für das Referat Wirtschaft und Infrastruk­tur. Durch seinen Einsatz präsentier­te sich die Binswanger Wirtschaft auf der WERTA, wofür entspreche­nde Flyer erstellt wurden, die einen Überblick über die vielfältig­en Betriebe und über den Ort geben. Auch das jährliche Unternehme­rtreffen ist seinem Wirken zu verdanken. Als Vorsitzend­er des Binswanger Friedens- und Heimatvere­ins, der unter anderem den in kurzer Zeit beliebten Wanderweg „Drei-Täler-Blick“initiiert hat, engagiert er sich weiter für die Gemeinde.

Stefan Rödel war 18 Jahre lang, seit 2002, Mitglied des Gemeindera­ts. Dabei vertrat er zwei Perioden die CSU, seit 2014 die Freie Wählergeme­inschaft. Er war Mitglied im Bauausschu­ss und kümmerte sich um den Binswanger Wald. Wie seine ebenfalls ausscheide­nden Ratskolleg­en bedankte er sich für die interessan­te und schöne Zeit und wünscht dem neuen Gemeindera­t viel Glück und eine gute Zusammenar­beit, „damit Binswangen weiter vorankommt“.

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Foto: Brigitte Bunk Genügend Platz für einen Bauhof in Binswangen ist hier vorhanden. Doch erst muss noch der notwendige Bebauungsp­lan genehmigt werden, auch die Genehmigun­g des Bauplans durch das Landratsam­t steht noch aus.
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Hermann Berwe
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Reiner Bühler
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Stefan Rödel
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Hilde Kapfer

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