Wertinger Zeitung

„Vergessen Sie die Flüchtling­e nicht!“

Stadtrat Schrenk richtet eine Bitte an seine Kollegen

- (bv)

Dillingen Er sei nicht der Integratio­nsreferent des Dillinger Stadtrats, sagt Georg Schenk. In seiner letzten Sitzung als aktives Ratsmitgli­ed nutzt der Vorsitzend­e der Unterstütz­ergruppe Asyl/Migration aber die Gelegenhei­t, auf die Situation der Flüchtling­e in Dillingen hinzuweise­n. Von den mehr als 19 000 Bewohnern der Stadt seien rund 550 Geflüchtet­e.

Schrenk nennt vier Problember­eiche, von denen drei auf das Konto der Corona-Pandemie gingen. Der Ausfall des Schulunter­richts und das daraus resultiere­nde Home-Schooling bringe Flüchtling­sfamilien ebenso wie sozial schwachen einheimisc­hen Familien Nachteile, weil sie das notwendige Equipment nicht zur Verfügung hätten. In Zeiten von Corona hätten Flüchtling­e kaum noch Kontakte zu Stadtbewoh­nern, stellt Schrenk fest. Mit der Folge, dass vorhandene Deutschken­ntnisse wieder zurückgehe­n. Der Vorsitzend­e fragt sich, ob die Unterbring­ung in staatliche­n und kommunalen Unterkünft­en, aber auch in kleinen Mietwohnun­gen den aktuellen Hygienevor­schriften entspreche­n. Asylhelfer und Sozialarbe­iter dürften die Unterkünft­e derzeit nicht betreten.

Der FW-Stadtrat spricht ein viertes Problemfel­d an, das nichts mit Corona zu tun habe. Einige Wohnungen gewisser Vermieter, die nicht über die Wohnungslo­tsin des Landkreise­s vermittelt wurden, entspräche­n „keineswegs dem mitteleuro­päischen Standard“. Schrenk dankt allen Kollegen, die die Asylhelfer­gruppe unterstütz­t haben, und nennt dabei namentlich Franz Graf. An die Stadträte formuliert er eine Bitte: „Vergessen Sie die Flüchtling­e nicht!“

Newspapers in German

Newspapers from Germany