Jetzt geht es mit Maske zum Wassertreten
Gesundheit Die Kneippanlage unterhalb des Freibads hat wieder geöffnet. Auf was die Besucher achten sollen
Wertingen Hosen aufgekrempelt und rein ins kalte Wasser, auch wenn die Sonne mal nicht scheint. „Das ist einfach gut für das Wohlfühlgefühl.“Monika Pienkny, Vorsitzende des Kneippvereins Wertingen, zeigt keine Scheu, auch bei kühleren Temperaturen ins Becken zu steigen. Seit Montag ist die Kneippanlage unterhalb des Freibads wieder geöffnet. Vorsitzende Pienkny erklärt, auf was die Besucher nun achten müssen und was ihr an der Lehre von Sebastian Kneipp so gefällt.
Frau Pienkny, auf was müssen die Besucher der Kneipptretanlage nun achten?
Pienkny: Auf dem Gelände wie auch im Kneippbecken muss eine Mund-/Nasenbedeckung getragen werden. Außerdem müssen die empfohlenen Mindestabstände eingehalten werden. Die Besucher müssen sich vor und nach dem Wassertreten die Hände desinfizieren. Ein Desinfektionsmittel wird kostenfrei am Eingang der Anlage zur Verfügung gestellt. Alle diese Regeln sind an der Anlage nachzulesen.
Gibt es neben den Corona-Regeln noch andere Vorgaben, die die Besucher beachten sollten?
Pienkny: Ja, es ist beispielsweise wichtig, dass man warme Hände und Füße hat, ehe man ins Kneippbecken steigt oder die Arme ins kalte Wasser taucht. Außerdem sollte man zwischen einem Arm- oder Fußbad einen zeitlichen Abstand von zwei Stunden einhalten.
Wie lange sollte man in der Tretanlage seine Runden drehen?
Pienkny: Jeder sollte nur so lange im kalten Wasser im Storchengang unterwegs sein, bis er ein Kribbeln in den Beinen spürt. Es ist wichtig, den Körper nicht zu überfordern. Anschließend sollte man das Wasser nicht abtrocknen, sondern nur abstreifen. Wenn die Beine sich wieder warm anfühlen, steht einer weiteren Runde nichts im Weg. Ich persönlich finde es angenehm, morgens ins Kneippbecken zu gehen. So startet man auch ohne Kaffee ganz beschwingt in den Tag.
Wie sind Sie auf die Lehren Kneipps aufmerksam geworden?
Pienkny: Ich bin schon als Kind mit der Lehre von Kneipp aufgewachsen, denn meine Eltern haben mich mit zum Wassertreten genommen.
Als ich nach Wertingen gezogen bin, habe ich mich sehr gefreut, dass es hier ein Tretbecken gibt.
Was hat Ihnen an Kneipp gefallen? Pienkny: Ein Spruch von Kneipp hat sich mir eingeprägt. Der lautet: „Wenn du nicht jeden Tag ein bisschen Zeit für deine Gesundheit aufwendest, musst du im Alter sehr viel Zeit für deine Krankheit aufwenden.“
Was ist das Besondere an Kneipp? Pienkny: Mich beeindruckt seine Fünf-Säulen-Philosophie. Diese fußt auf Wasser, Pflanzen (Kräuter), Bewegung, Ernährung und Lebensordnung, sprich der richtigen Balance im Leben.
Setzen Sie die Lehre Kneipps im täglichen Leben um?
Pienkny: Ja, so gut es geht. Dabei setze ich vor allem auf Kräuter, die bei uns direkt vor der Haustüre wachsen, wie Brennnesseln oder Huflattich. Ich bin der Überzeugung, dass einem das guttut, was in der Umgebung wächst. Ich bin kein Freund von Kräutern aus fernen Ländern.
Sie sind Vorsitzende des Wertinger Kneippvereins. Welche Aktivitäten gibt es in dieser Gemeinschaft? Pienkny: Unser Verein, der 130 Mitglieder hat, bietet einiges an. So gibt es normalerweise jeden Monat eine Wanderung und wöchentlich Nordic Walking, Turnen, Wassergymnastik oder Gymnastik. Wegen der Corona-Pandemie können wir uns derzeit aber nicht treffen und wir müssen mit unserem Programm pausieren.