Wertinger Zeitung

Entlang der Brenz bis an die Grenz’

Serie (5) Eine Radrunde von der Lauinger Donau in Richtung Württember­g und durchs Pfannental – mit Flüssen und Feldern, Wiesen und Wäldern. Das Denkmal für eine legendäre Wirtin und weitere Kuriosität­en liegen an der Strecke

- VON GÜNTHER HÖDL

Landkreis Eine körperlich­e Grenzerfah­rung ist diese Radtour nicht. Dafür ist sie zu kurz und auch für den Gelegenhei­tsradler zu entspannt. An eine Grenze führt die hier beschriebe­ne Runde aber dennoch. Nämlich von der Lauinger Donau die Brenz entlang zum westlichst­en Ende Bayerisch Schwabens nach Bächingen – wo direkt dahinter Württember­g beginnt. Unterwegs gibt es auf 28 Kilometern idyllische Flusslands­chaften, Wiesen, Wälder und die eine oder andere kleine Überraschu­ng zu sehen.

Los geht es damit schon nach wenigen Kilometern in Faimingen. Wer sonst nur im Auto auf der alten oder neuen B16 am Lauinger Ortsteil vorbeiraus­cht, der wird nie das „Mader-Denkmal“an der Dorfstraße bemerken. Errichtet vom Lauinger Künstler Martin Vincent Barfuß für die legendäre Wirtin neben ihrem inzwischen verwaisten Wirtshaus. Gleich dahinter liegt links der Apollo-Grannus-Tempel. Kein Geringerer als Roms Kaiser Caracalla erbat dort im Jahr 212 die Heilung seiner Leiden. Der Name des Tempels kommt vom römischen Gott der Heilkunst Apollo und dem keltischen Quell- und Badegott Grannus. Am Faiminger Ortsausgan­g in Richtung Gundelfing­en-Echenbrunn findet sich eine weitere Seltenheit: ein Fahrradsch­lauch-Automat!

In Gundelfing­en gibt es nicht nur eine Brenz, sondern gleich drei davon. Mit so vielen Armen greift der kleine Fluss förmlich nach der Gärtner- stadt. „Die Bleiche“liegt südlich der Innenstadt zwischen zweien diese Flussarme. Das heuer hier geplante historisch­e Bürgerfest fiel den Corona-Beschränku­ngen zum Opfer. Kurz vor ihrer Vollendung stehen dagegen die Renovierun­gsarbeiten am Kriegerden­kmal.

Und schon führt die Strecke wieder aus Gundelfing­en heraus – durch den Schnellepa­rk über den Sägplatz und am leider geschlosse­nen Automobilm­useum vorbei. Nur der Blick auf einige wenige Oldtimer-Exponate im Außenberei­ch ist hier über den Zaun hinweg möglich. Von schattigen Bäumen gesäumt wird anschließe­nd der Radweg zum Stauwehr und über die sogenannte „Rialtobrüc­ke“in Richtung Bächingen. Der Fluss ist hier teils renaturier­t und gesäumt von kleinen Altwassern und Tümpeln.

In Bächingen bietet das „Scharfe Eck“eine Rastmöglic­hkeit, ehe es weiter geht zur Umweltstat­ion „Mooseum“in den ehemaligen Stallungen des Bächinger Schlos- ses. Seit 2003 wird dort in Führungen Wissenswer­tes über die Brenzauen und das Donaumoos vermittelt. Durch das Mooseum-Freigeländ­e, dessen Hof und Garten, radeln wir weiter zum Brenzufer und via VfB-Sportgelän­de zur Medlinger Straße.

Nur am Rande erwähnt sei an dieser Stelle eine weitere Kuriosität: Gleich hinter dem Bächinger Grenzweg liegt, bereits auf württember­ger Gebiet, die Firma Röhm. Deren südlichste Halle wiederum wird von der Grenze zu Bayern förmlich

 ?? Fotos: G. Hödl (5), Gerhards ?? Vor diesem idyllische­n Stauwehr teilt sich die Brenz von Bächingen kommend in zwei Arme. Die nördliche Brenz fließt von hier aus gesehen rechts unter der sogenannte­n „Rialtobrüc­ke“(nicht im Bild) hindurch nach Gundelfing­en.
Fotos: G. Hödl (5), Gerhards Vor diesem idyllische­n Stauwehr teilt sich die Brenz von Bächingen kommend in zwei Arme. Die nördliche Brenz fließt von hier aus gesehen rechts unter der sogenannte­n „Rialtobrüc­ke“(nicht im Bild) hindurch nach Gundelfing­en.
 ??  ?? Start- und Zielpunkt der Radtour: Lauingens Marktplatz ist einer der schönsten in Bayern.
Start- und Zielpunkt der Radtour: Lauingens Marktplatz ist einer der schönsten in Bayern.
 ??  ?? Blick vom Mooseum in Bächingen über die Brenz in Richtung Medlingen.
Blick vom Mooseum in Bächingen über die Brenz in Richtung Medlingen.
 ??  ?? Der Autor dieses Beitrags mit einem Radler im Pfannental­haus.
Der Autor dieses Beitrags mit einem Radler im Pfannental­haus.
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„Mooseum“
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Mader-Denkmal

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