Die Suche nach Emils Mörder
Tatort: Lass den Mond am Himmel stehn
ARD, 20.15 Uhr Ein 13-Jähriger wird tot in der Isar gefunden, erschlagen mit einem stumpfen Gegenstand. Es gibt keinerlei Anzeichen für ein Sexualdelikt oder Abwehrspuren. Die Welt von Emils Eltern David und Judith Kovacic zerbricht. Trost können nicht einmal die besten Freunde spenden. Was den Ermittlern Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Ivo Batic (Miroslav Nemec) auffällt: Die Handyspur von Emil endet an einem Parkplatz, der als Treffpunkt für flüchtigen Sex bekannt ist.
Warum wurde der Bub getötet? Die Polizei vermutet, dass Emil dort etwas Kompromittierendes gefilmt hat. Seine Leiche aber wird etwa 20 Kilometer entfernt im Fluss gefunden. Wie kam das Kind dorthin?
Nur vordergründig liegt für die Hauptkommissare, tatkräftig von dem jungen Kollegen Kalli Hammermann (Ferdinand Hofer) unterstützt, ein Motiv auf der Hand. Vielmehr gibt ihnen die wohl verborgene Wahrheit Rätsel auf. Bei ihren Ermittlungen kämpfen sie sich durch ein Dickicht aus Lügen, Irrtümern und Enttäuschungen. Die Verhöre in „Lass den Mond am
Himmel stehn“tauchen mit mal starren, mal gebrochenen Bildern ein in das kaputte Leben zweier Familien, in das auch die Teenager auf absurde Weise verwickelt sind. Emil etwa gehört zu den Unauffälligen, der nur mit dem coolen Bastian Schellenberg zu gemeinsamen Videospielen zusammensitzt. Tatsächlich kennt Bastian den Treffpunkt für sexuelle Kontakte. Vor etwa drei Wochen wurden er und seine Freundin dabei erwischt, wie sie heimlich Paare beim Sex filmten.
Schön, wie die Münchner Silberrücken in dem schwierigen Fall zurückhaltend-respektvoll die Eltern befragen und sich sachkundig allein über Blicke verständigen. Wenn nicht gerade Leitmayr sich an Schulzeiten „aus Angst, Schweiß und Liebeskummer“erinnert. Das Finale jedoch, das wir natürlich nicht verraten, ist allerdings schwer nachvollziehbar. Rupert Huber