Wertinger Zeitung

Die „Mutti“von Baumgarten wird heute 100!

Jubiläum Franziska Ferner würde so gerne auch mit 100 Gästen feiern. Die Jubilarin liebt Gespräche mit anderen

- VON VANESSA POLEDNIA

Baumgarten Franziska Ferner war auf Reisen. Jeweils acht Tage hat sie bei ihren Töchtern in Türkheim und Offingen verbracht, bevor es pünktlich zu ihrem Geburtstag in das Haus mit der schönen Hanglage in Baumgarten zurückging. An diesem Samstag, 6. Juni, wird sie 100 Jahre alt. Mit ihr wollten nicht 100, aber immerhin 80 Gäste diesen Geburtstag feiern. Wegen der Corona-Pandemie bleibt es stattdesse­n bei einer Feier im „kleinen Kreis“, die sich trotzdem sehen lassen kann. Vier Kinder, drei Töchter und einen Sohn, hat Franziska Ferner großgezoge­n. Stolz sei sie auf alle. Selbst mit sieben Geschwiste­rn aufgewachs­en, ist der Kontakt zum erweiterte­n Familienkr­eis nie abgerissen. „Wenn wir keine Verwandten besucht haben, hatten wir sie zu Besuch“, erinnert sich Sohn Kurt Ferner, der gemeinsam mit Frau Theresia und seiner Mutter in dem zweistöcki­gen Haus in Baumgarten wohnt. Daran habe sich noch heute nichts geändert. Schon am Mittwoch besuchten Aislingens Bürgermeis­ter Jürgen Kopriva und sein Stellvertr­eter Hubert Feistle die Ferners. Rhabarberk­uchen mit Schlagsahn­e und Sekt wurden gereicht – Franziska Ferner mag den Schaumwein nur pur – und in Anekdoten aus dem Leben der 100-Jährigen geschwelgt. Geboren ist die Jubilarin in Agawang. „18 Kilometer vor Augsburg“, erklärt Ferner, die sich für ihr hohes Alter noch bester Gesundheit erfreut. „Ich kann sogar noch ohne Brille lesen“, freut sich das Geburtstag­skind, das nach eigenen Angaben täglich unsere Zeitung liest. Nur das Hören fällt Franziska Ferner mittlerwei­le schwer. Schlagfert­ig und gesellig sei sie dafür noch immer, dass bestätigen die anwesenden Familienmi­tglieder. Neben dem 71-jährigen Sohn und seiner Frau Theresia sitzen Enkelin Antje Ferner und Urenkelin Elin in der Gartenlaub­e in Baumgarten.

Früher ist Franziska Ferner gerne mit dem Fahrrad durch das Dorf gefahren und hatte dabei gerne das ein oder andere Schwätzche­n am Gartenzaun gehalten. In Baumgarten ist sie wegen ihrer geselligen Art deshalb unter dem Spitznamen „Mutti“bekannt. Alleine sei seine Mutter nie gewesen, betont Kurt Ferner. Auch nicht nach dem Tod von Ehemann Anton mit 87, vor 23 Jahren. 56 Jahre war das Paar glücklich verheirate­t. „Das war schon alles richtig“, sagt die zierliche Frau, deren Augen eine liebevolle Wärme ausstrahle­n. Das Geschenk zum 100. Geburtstag wurde vorab noch nicht verraten, doch Franziska Ferner wünscht sich sowieso nur zwei Sachen: Gesundheit und weiterhin viel Besuch von ihren Kindern, Enkeln und Urenkeln.

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Foto: Vanessa Polednia Am Samstag wird Franziska Ferner aus Baumgarten 100 Jahre alt. Bürgermeis­ter Kopriva (rechts) überreicht­e ihr zum Geburtstag Blumen.

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