Wertinger Zeitung

Der Eisweiher als Ziel für ein Picknick

Ausflugsti­pps Heute geht die Wanderung zu einem kleinen See zwischen Emersacker und Lauterbrun­n. Warum sich dieser Rundweg für Naturfreun­de besonders lohnt

- VON MICHAELA KRÄMER

Emersacker Ausflüge in der Umgebung bieten sich an, wenn fernere Ziele noch nicht so sehr empfohlen werden. In einer Serie schlagen wir Tipps für Rad- und Wandertour­en im schönen Augsburger Land vor. Diesmal geht es zum Eisweiher in Emersacker. Er bekam diesen Namen, weil er früher bis spät ins Frühjahr hinein noch Eis für die Fugger’sche Schlossbra­uerei lieferte. Im kalten Brauereike­ller hätten die Klötze sogar bis zum nächsten Winter gehalten, heißt es.

Wir starten in der Burckharts­traße in Welden und stellen fest: Weit sind wir bislang noch nicht gekommen. Immer wieder treffen wir Nachbarn, die so wie wir, die Sonnenstra­hlen genießen. Einige sind schon dabei, ihre Gärten auf Vordermann zu bringen. Mein Mann hat seinen eigenen Pfad gesucht, um möglichst auf naturbelas­senen Wegen durch den Wald abseits von Lärm und Verkehr zu gehen. Feste Wanderschu­he sind daher besonders wichtig, da teilweise die Wege im Frühjahr noch matschig und rutschig sein können. Wir spazieren zunächst den Galgenberg hoch und folgen der Lauterbrun­ner Straße bis zur Köhlerhütt­e.

Die Geschichte der Köhlerei im Holzwinkel, festgehalt­en auf der Infotafel, erzählt, dass bereits in der späten Eisenzeit die Köhlerei ein wichtiger Bestandtei­l zur Schmelze von Erz mit Holzkohle gewesen sei. Sie zählt daher zu einem sehr alten Handwerk. Im nahe gelegenen Heretsried wurde noch bis in die 70erJahre von Anton Haslinger und Johann Wieland dieses Handwerk betrieben.

Mitte des 20. Jahrhunder­ts geriet dieses Handwerk langsam in Vergessenh­eit. Hier tauchen wir links in den Waldweg ein und wandern bis zum großen Forstweg. Wir halten uns rechts und überqueren über eine alte Betonbrück­e den Weiherbach. Rechts davon blitzt zwischen den Bäumen bereits der erste Weiher durch.

Ziel erreicht. Noch ist das Grün nicht so üppig, und es ist noch nicht so warm. Und doch haben sich schon Leute aus Augsburg eingefunde­n, um am Eisweiher ein Picknick zu machen. Auch mein Magen knurrt, aber außer Wasser habe ich auch diesmal wieder nichts im Rucksack dabei. Wir machen es uns auf dem Steg gemütlich und genießen den schönen Ausblick.

einer Broschüre lesen wir, dass der Weiher dank der hervorrage­nden Wasserqual­ität und ruhigen Lage ein wertvolles Biotop voller geschützte­r Arten ist: Biber, Eisvogel, Molch, Grasfrosch und Gelbbauchu­nke finden hier ein ideales Rückzugsge­biet. Auf dem Rückweg folgen wir ein Stück dem Weldener Rundwander­weg und halten uns beim zweiten Abzweig nicht mehr in Richtung Emersacker, sondern halten uns links, um die Tour etwas abzukürzen.

Wir müssen uns auf einem zugewachse­nen Pfad in Richtung Haldenloh orientiere­n. Bei einem abgesperrt­en Bauwagen, den Jugendlich­e für ihre Freizeit nutzen, machen wir noch eine kurze Pause, bevor wir uns wieder auf den Weg machen. Unterhalb von Haldenloh verIn lassen wir den Wald. Den offizielle­n Rundweg über Emersacker zu dem Eisweiher findet man in der Radund Wanderkart­e „Naturpark Augsburg – Westliche Wälder“.

Infos Es ist eine leichte Wanderung. Gute Grundkondi­tion erforderli­ch. Leicht begehbare Wege. Der Eisweiher liegt zwischen Emersacker und Lauterbrun­n.

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 ?? Fotos: Michaela Krämer ?? Vor der Köhlerhütt­e steht ein Naturdenkm­al, während der Eisweiher mit einem regelrecht­en Bilderbuch­blick lockt.
Fotos: Michaela Krämer Vor der Köhlerhütt­e steht ein Naturdenkm­al, während der Eisweiher mit einem regelrecht­en Bilderbuch­blick lockt.
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