Fehlende Dialogbereitschaft
Zum Artikel „Wer entscheidet, wer in der Natur überlebt?“vom 27. Mai und zum Leserbrief „Die gute fachliche Praxis muss weg“vom 30. Mai:
In dem oben angeführten Artikel in wird die Schwierigkeit, die Ziele des Naturschutzes in der Praxis umzusetzen, offenbart. Wie wollen wir die Flächen im schönen Donauried? Wollen wir nur bestimmte Vogelarten und Tiere schützen, die es ohne landwirtschaftliche Nutzung in diesem Gebiet gar nicht geben würde? Soll es soweit kommen, jede landwirtschaftliche Nutzung aus diesem Gebiet zu verdrängen und damit deren Pflege und Erhalt zu gefährden? Auch dem Bund Naturschutz sollte mittlerweile klar werden, nicht nur auf ein im Artikel genanntes maximales Engagement für die Natur zu pochen, sondern alle Menschen der Region mitzunehmen und nicht durch pauschale Vorwürfe an den Rand zu drängen. Hier die Abschaffung der guten fachlichen Praxis in der Landwirtschaft zu fordern und den Landwirten jegliche Kompetenz in der Bewirtschaftung der Natur abzusprechen, zeigt die fehlende Dialogbereitschaft.
Ich glaube, gerade wir Landwirte wissen, dass ein Wirtschaften gegen die Kräfte und Kreisläufe der Natur, da wir jeden Tag mittendrin arbeiten, auf Dauer nicht zum Erfolg führt. Wer in diesen Tagen mit dem Fahrrad in der Natur unterwegs ist, kann spüren und sehen, wie schön unsere „Kulturlandschaft“ist. Trotz oder gerade wegen der Nutzung der Flächen für uns alle zum Erzeugen von Lebensmitteln.
Manfred Hitzler, Steinheim