Ein Wechsel in schweren wirtschaftlichen Zeiten
Wechsel Alfred Schneid übergibt sein Amt als Wirtschaftsreferent an Stadtrat Franz Stepan. Bürgermeister und Wirtschaftsvereinigung blicken auf die Situation in der Zusamstadt
Wertingen Das Wertinger Carsharing, die Volkshochschule und das Schullandheim stecken durch Corona in der Krise, sind quasi zum Erliegen gekommen. Null Einnahmen, obwohl die Kosten weiter laufen – so sieht die Lage aus. Bürgermeister und Wertinger Wirtschaftsvereinigung tauschten sich bei einem Treffen über die derzeitige Lage aus. Darüber, was Neues entstehen und Altes überarbeitet werden soll. Anlass für das Treffen im Schlosssaal war auch der Abschied von Alfred Schneid als langjähriger Wirtschaftsreferent. Sein Nachfolger ist Stadtrat Franz Stepan.
Schneid sagte klar: „Es ist Zeit geworden, dieses Amt an meinen Nachfolger Franz Stepan zu übergeben.“Stepan übernahm damit offiziell die Funktion, die Interessen der Wirtschaft mit denen der Verwaltung zu koordinieren.
WV-Vorsitzender Hans Moraw dankte Schneid für die gute Zusammenarbeit: „Sie waren ein Arbeitstier und haben enorm viel für die Wirtschaftsvereinigung gemacht.“Er zollte Respekt für, wie er sagte, „das Engagement aller in der Wertinger WV.“Dank der Arbeitskreise sei es möglich, die vielen Veranstaltungen in der Stadt zu stemmen, so Schneid abschließend. Im Anschluss an die kurze Zeremonie beby-Box sprachen die WV-Vorstandsmitglieder gemeinsam mit dem Bürgermeister die Folgen für die heimische Wirtschaft in Coronazeiten und weitere Belange innerhalb des Stadtlebens, wie zum Beispiel über den Herbstmarkt oder die Wertinger Nacht. Wertingens Bürgermeister Willy Lehmeier berichtete auf Bitten von Stepan über Veränderungen in der Stadt. So werde an der Industriestraße ein Fachmarkt geplant. Auf dem Flachdach des Gebäudes soll zusätzlicher Wohnraum entstehen. „Die Planungen befinden sich gerade in der Abstimmung mit den Fachbehörden.“
In Sachen Post gab der Bürgermeister Entwarnung: „Die Post bleibt in Wertingen, genauer gesagt in der Hettlinger Straße.“Das Grundstück sei bereits an die Post verkauft. Nur übergangsweise sei die Post in das ehemalige Gebäude der Firma Holzbau Wörle gezogen.
Lehmeier informierte, dass ein weiteres Grundstück der Stadt in der Hettlinger Straße genutzt werden soll. So werde überlegt, der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Dillingen dieses Areal als Ablageplatz für deren Holzbestände zur Verfügung zu stellen. Die FBG ist im Landkreis unter anderem für den Wertinger Stadtwald zuständig.
Die WV-Mitglieder sprachen auch über das weitere Vorgehen in Sachen Städtlebox. Es ist vorgesehen, diese um eine sogenannte Baund eine „Trau-Dich-Box“zu erweitern.
Ein weiteres Thema auf der Agenda war die Mitgliederwerbung der Wirtschaftsvereinigung. „Wir sollten darüber nachdenken, auch eine Gastmitgliedschaft in der WV anzubieten“, schlug Lehmeier vor. Auch sprach er den Antrag der „Bündnis 90/Grüne“an, den Wertinger Marktplatz an den Wochenenden für den Verkehr komplett zu sperren. Als Grund für dieses Begehren führte die Fraktion die verstärkte Gastronomie in dem Bereich auf.
In Sachen Verkehr ermahnte der Bürgermeister, dass wegen der Coronakrise das erst vor kurzem begonnene Carsharing fast zum Erliegen gekommen sei. „Das müssen wir wieder aktivieren“, lautete der Vorsatz. Ebenfalls der Coronakrise zum Opfer gefallen seien das Schullandheim in Bliensbach und die Aktivitäten der Volkshochschule. „Beide Institutionen haben derzeit null Einnahmen, obwohl die Kosten weiter laufen.“Die Umsetzung der Vorsichtsmaßnahmen wie Abstand halten sei oft auch nicht möglich, „weil temporäre Möglichkeiten für zusätzliche Räume fehlen.“Lehmeier bat die Anwesenden ihm mitzuteilen, sollten ihnen Ausweichplätze hierfür bekannt sein.