Aufschub für die Oscars
Hollywood verschiebt die Verleihung 2021
Los Angeles 2020 legte die CoronaPandemie den Filmbetrieb in Hollywood lahm, nun trifft es auch noch die Oscars: Acht Wochen länger als geplant müssen sich Stars und Kinofans im Jahr 2021 gedulden. Statt am 28. Februar soll die 93. TrophäenShow am 25. April stattfinden. Dies gab die Film-Akademie in Beverly Hills bekannt, nachdem in der Branche bereits wochenlang über einen möglichen Aufschub spekuliert worden war. Die Show im kommenden Jahr sei ein „historischer Moment“, um Filmfans in aller Welt durch die Kinokunst zu vereinen, formulierten es die Veranstalter optimistisch. Mit dem Oscar-Aufschub wolle man den Filmemachern die Möglichkeit geben, ihre Filme fertigzustellen und in die Kinos zu bringen, hieß es in einer Mitteilung der Akademie-Vorsitzenden.
Historisch gesehen ist ein Aufschub „Big News“, denn in der langen Academy-Geschichte kam das bisher erst drei Mal vor. 1938 wurde Los Angeles von einer Flutkatastrophe heimgesucht, die Verleihung musste um eine Woche verschoben werden. 1968 fand die Feier am 10. April und damit zwei Tage später statt als zunächst geplant. Grund war die Ermordung des Bürgerrechtlers Martin Luther King, der am 9. April beigesetzt wurde. Wegen eines Attentats auf US-Präsident Ronald Reagan wurde die Show 1981 um einen Tag verschoben. Reagan überlebte den Anschlag schwer verletzt.
Um bei den Oscars mitzumischen, müssen Filme jeweils vor dem Jahresende eine Woche in einem Kino im Raum Los Angeles gezeigt werden. Die Frist für die Filmveröffentlichung ist bis Ende Februar verlängert worden.
Bei Deutschlands größtem Filmfestival, der Berlinale, sind derzeit keine Änderungen beim Termin (11. bis 21. Februar) geplant. „Die konkreten Auswirkungen der Oscar-Verschiebung auf das Festival können wir so früh noch nicht absehen“, teilten die Veranstalter auf Anfrage mit.