Die Politik gestaltet nicht
Zu „Staatsmilliarden retten die Lufthansa“(Seite 1) vom 26. Juni:
Die Wirtschaft hat sich globalisiert, die Legislative und damit die Regeln nicht. So ist das Rettungspaket sehr zu begrüßen, gleichzeitig sind die Kritikpunkte fehlende soziale Komponente und mehr Umweltschutz absolut nachvollziehbar und zu unterstützen. Aber wie?
Wie jetzt durch die Corona-Pandemie in den Mittelpunkt gerückt, führt das absolute Primat der Wirtschaft nicht zum „besseren Leben für alle“. Im Gegenteil. Rosinenpickende, skrupellose Narzissten, deren „Geiz-ist-geil-Mentalität“schwerste Kollateralschäden hinterlassen, führen im internationalen Flugverkehr zu einem extrem verzerrten Wettbewerb. Die Politik ist nicht in der Lage und willens, ihrer gestalterischen Aufgabe nachzukommen und mindestens europaweit einheitliche Regeln zur Besteuerung, Personalstandards, Umweltschutzvorgaben und Sicherheitsstandards einzuführen und effektiv zu kontrollieren. Wenn wir uns wenigstens in Europa auf eine Soziale Marktwirtschaft mit besonderem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit einigen könnten, wären die 40% der Gesellschaft, die sich als abgehängt empfinden, nicht auf der Suche nach einem politisch „starken Mann“, weil sich die Schere zwischen Arm und Reich verkleinert und unsere Erde auch noch für unsere Nachkommen bewohnbar. Michael Silberhorn, Landsberg
Achtung! Der erste Versuchsballon wird gestartet, um zu prüfen, ob der längst fällige Aufschrei der Bevölkerungsschicht losgetreten wird, die für den heutigen Wohlstand maßgeblich ihren Beitrag unter strengeren Arbeitsbedingungen als heute geleistet hat.
Klaus Grimme, Rettenberg zu „Rentner müssen mit Nullrunde rechnen“
(Seite 1) vom 26. Juni