Wertinger Zeitung

Öresundbrü­cke: eine Lebensader des Nordens

Bauwerk wird 20 Jahre alt

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Kopenhagen/Malmö Dass die Schweden eines Tages nicht mehr nach Dänemark gelassen werden, das hätten sich die Skandinavi­er am 1. Juli 2000 nicht ausmalen können. Damals weihten die Dänen und Schweden voller Stolz ihr wohl größtes gemeinsame­s Projekt der jüngeren Geschichte ein: Mit der Öresundbrü­cke schufen sie eine Lebensader, durch die die Region zu einer Einheit zusammenwu­chs.

Die Verbindung zwischen Kopenhagen und Malmö besteht nicht nur aus der Öresundbrü­cke, sondern zudem noch aus der künstliche­n Insel Peberholm und dem Drogdentun­nel. Über eine Länge von 7845 Metern erstreckt sie sich über die namensgebe­nde Meeresenge, den Öresund. Mehr als 114 Millionen Fahrzeuge sind seit der Einweihung darübergef­ahren. Doch dann kam Corona und die unterschie­dlichen Strategien der beiden Länder: Dänemark riegelte sich Mitte März ab, Schweden wählte einen freizügige­ren Weg.

Die Schweden fühlen sich nun vom Rest Skandinavi­ens alleingela­ssen. Finnland, Norwegen und Dänemark ließen sie bei ihren Grenzöffnu­ngen weitgehend außen vor. Die dänischen Grenzen sind seit Samstag für Urlauber aus fast allen EU-Ländern offen – nur für Portugiese­n und alle Schweden außer denjenigen aus der nördlichen Provinz Västerbott­en nicht. „Die Grenze nach Dänemark bleibt geschlosse­n“, schrieb die südschwedi­sche Zeitung Sydsvenska­n nach der Ankündigun­g enttäuscht. Der Frust bei den Schweden sitzt nun tief. Manche sprechen sogar von Diskrimini­erung.

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Foto: Soeren Bidstrup, dpa Zurzeit ist die Stimmung zwischen den nördlichen Nachbarn nicht die allerbeste.

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