Reichsbürger: Suizid nach Razzia
Ermittlungen bei Ulmer Bundeswehr
Ulm/Krumbach Acht zivile Mitarbeiter der Bundeswehr in Ulm sollen der sogenannten Reichsbürgerszene nahestehen, der Militärische Abschirmdienst (MAD) ermittelt. Am Mittwochabend wurde bekannt: Der Hauptverdächtige ist möglicherweise tot.
Das berichten SWR und das ARD-Hauptstadtstudio. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bestätigte unserer Redaktion, dass ein Mitarbeiter der BundeswehrRegionalstelle, die im Fokus der Ermittlungen steht, Suizid begangen habe. Ob es sich um den Hauptverdächtigen handelt, könne er weder bestätigen noch dementieren.
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Memmingen sagte, dass sich ein 63-Jähriger am Mittwoch gegen 10 Uhr vor dem Klinikum in Krumbach mit einer Schusswaffe das Leben genommen habe. Zu einem möglichen Zusammenhang mit den Ermittlungen des MAD machte er keine Angaben. Der Mann sei legal im Besitz von Waffen gewesen. Ob die Tatwaffe dem Mann gehörte, sei Gegenstand der Untersuchungen, hieß es.
Ermittelt wird gegen acht Mitarbeiter einer Regionalstelle des sogenannten Beschaffungsamts der Bundeswehr. Die Regionalstelle hat Räume auf dem Gelände des Ulmer Rüstungskonzerns Hensoldt angemietet. Das Verteidigungsministerium hatte am Dienstag mitgeteilt, dass der Leiter der Regionalstelle unter den Verdächtigen ist. Medienberichten zufolge soll es sich um einen Beamten im Rang eines technischen Regierungsdirektors handeln, der Sportschütze sei und über ein Waffenarsenal verfüge. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums laufen seit 2019 Ermittlungen.