Staatstheater zu
Freistaat Keine Aufführungen bis Ende Januar
München Kurz nachdem in Berlin die Verlängerung des Teil-Lockdowns bis 10. Januar beschlossen worden war, hat das bayerische Kunstministerium nun seinerseits bekannt gegeben, dass die bayerischen Staatstheater aufgrund der Corona-Pandemie sämtliche Veranstaltungen bis Ende Januar streichen. Die Regelung sei mit den Staatsintendanten in München, Augsburg und Nürnberg abgesprochen worden – gilt aber in Augsburg und Nürnberg nur vorbehaltlich der Zustimmung durch die jeweiligen Stiftungsgremien.
Die Staatstheater hätten nun eine deutlich bessere Planungssicherheit – mit diesen Worten begründete Minister Sibler (CSU) den Schritt. „Wenn hierdurch Energien für die Produktion von Online-Angeboten frei werden, kann es auch einen spürbaren Mehrwert für das Publikum geben!“Mitte Januar werde, so Sibler, entschieden, wie es an den bayerischen Staatstheatern ab Februar weitergeht.
Nahezu zeitgleich mit dem Ministeriumsbeschluss hat die bayerische Staatsoper den Schlussbericht zu ihrem Pilotprojekt „Probeweiser Betrieb
der bayerischen Staatsoper mit erhöhter Zuschaueranzahl“an Ministerpräsident Söder sowie die zuständigen Staatsministerien für Wissenschaft/Kunst und Gesundheit/ Pflege übergeben. Dem Bericht zufolge konnte rund um die genehmigte Erhöhung der Zuschauerzahl von 200 auf 500 Personen zwischen 1. September und 25. Oktober keine erhöhte Infektionswahrscheinlichkeit für das Publikum festgestellt werden – jedenfalls nicht unter der damals gegebenen Bedingung einer 7-Tage-Inzidenz überwiegend zwischen 35 und 100 Ansteckungen pro 100 000 Einwohner.
Staatsopern-Intendant Nikolaus Bachler kommentiert das Ergebnis mit den Worten: „Auch in der aktuellen Lage des zweiten Lockdowns sind die Erkenntnisse des Pilotprojekts wichtig – denn die gesamte Kulturbranche braucht Perspektiven, braucht politische Entscheidungen, die ein Weiterbestehen der Kulturnation Deutschland sichern. Wir brauchen klare Parameter, die uns ermöglichen – unabhängig von täglichen Meldungen der Infektionszahlen –, zu arbeiten und zu spielen!“