Er hat Buttenwiesen geprägt
Engagement Der langjährige Zweite Bürgermeister Christian Knapp wird mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet. Rathauschef Hans Kaltner bezeichnet ihn als Vorbild. Und der Geehrte sagt mit einem Gedicht Danke
Buttenwiesen 23 Jahre lang war der Unterthürheimer Christian Knapp Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Thürheim. Damit startete 1980 die vielseitige und lange Liste der ehrenamtlichen Tätigkeiten, die Bürgermeister Hans Kaltner in der Gemeinderatssitzung am Montagabend dem Anlass entsprechend aufzählte. Im Zehentstadel in Pfaffenhofen, in den Christian Knapp viele ehrenamtliche Stunden investiert hat und in dem er immer noch viele Stunden verbringt: im Rahmen seiner bisher 36-jährigen Tätigkeit als Vorstandsmitglied im Heimatverein Untere Zusam, um die Geschichte seiner Heimat festzuhalten. In den vergangenen vier Jahren sind viele seiner Ideen auch in die Bauarbeiten rund ums Bürgerhaus Unterthürheim eingeflossen. Daran, dass diese Maßnahme überhaupt umgesetzt wurde, sei er laut Kaltner maßgeblich beteiligt gewesen. Viele Bürger und viele der Gemeinderatsmitglieder, die bereits in der Sitzung am 9. November den Beschluss gefasst haben, Christian Knapp zum Ehrenbürger zu ernennen, kennen ihn jedoch vor allem als Gemeinderatsmitglied. Ein Mandat, das er 18 Jahre lang innehatte. Und als Zweiten Bürgermeister der Gemeinde Buttenwiesen – ein Amt, das Knapp 15 Jahre lang bekleidete.
Wie wichtig es sei, sich in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen und Verantwortung zu tragen und damit das eigene Leben, das der Vereine, der Ortschaften in Gegenwart und Zukunft in der christlichen Grundeinstellung zu prägen, betonte Bürgermeister Kaltner. Und diesen Grundwerten habe sich Christian Knapp, der im Januar 74 Jahre alt wird, immer schon verpflichtet gefühlt. Kaltner hob heraus: „Wir alle haben dich, lieber Christian, kennengelernt als einen Mann des Ausgleichs. Als einen Mann der leisen Töne, der Stellung bezogen hat, aber niemals verletzend seine Ziele durchgesetzt hat.“
Auch schwierige Seiten des kommunalpolitischen Engagements vergaß Kaltner nicht: „Kritik musstest wie wir alle, einstecken.“Wenn Personen ihre privaten Interessen nicht durchsetzen können, würden manche auch nicht vor persönlichen Angriffen und Anfeindungen zurückscheuen. „Der Spruch mit dem dicken Fell wachsen lassen gelingt leider nur in den wenigsten Fällen“, weiß der Bürgermeister, der zugibt: „Hier habe ich dich immer wieder bewundert, weil du dann ruhig geblieben bist und deinen Weg unbeirrt fortgesetzt hast. Diese Eigenschaft kann für mich, aber auch für uns alle zum Vorbild dienen.“
Im Namen des Gemeinderates, stellvertretend für alle Vereine, politische und kirchliche Organisationen und die gesamte Bevölkerung, brachte Kaltner mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde den Dank und die Wertschätzung der Gemeinde Buttenwiesen zum Ausdruck.
Bescheiden dankte der Geehrte und erklärte, dass er im ersten Moment überlegt habe, ob er eine solch hochkarätige Ehrung überhaupt verdient habe. Doch bald hätten sich bei ihm Freude und Dankbarkeit breitgemacht. Er sagte: „Mein vielfältiges ehrenamtliches Engagement bedeutet immer Arbeit und zeitlidu, chen Aufwand, macht aber auch Freude und Erfüllung.“Denn: „Was kann es Schöneres geben, als Politik zu machen, mit und für Menschen, die ich kenne, die mir täglich über den Weg laufen?“Vor allem bedankte sich Knapp bei seiner Frau Gerda, die ihn immer unterstützt habe. Und dann hatte er noch ein Gedicht als Dankeschön dabei:
Rentneralltag
Frühstückstee, an ganza Hafa, in dr Friah muaß i scho schaffa.
Zeitung leasa, ganz genau, sonst woiß i nix und stand bled dau.
D’Frau sitzt do mim groaßa Plan. Wia oim bloß so viel eifalla kann. Was stoht heit a, was muaß i bsorga? Oder verschiab mrs glei auf morga?
Der Pla, des isch a riesen Bladl, mecht nachmittags en Zehentstadel. Messa, schreiba, dokumentiera, jedes Drum fotografiera.
Aufreima, Regale bauen ond no nach em rechta schauen. Viel zum doa gibt’s do em Verei, do teilt mei Frau dia Arbeit ei!
Schea isch, des hot koi bsondra Eile, viel schlimmer wäre Langeweile!