Lewandowski macht den Unterschied
Bundesliga Der FC Augsburg zeigt gegen den FC Bayern eine starke Leistung, verliert aber 0:1, weil Alfred Finnbogason vom Elfmeterpunkt scheitert, der Bayern-Torjäger hingegen trifft
Augsburg Es klingt wie aus einer weit entfernten Zeit. Wer in den letzten beiden Heimspielen gegen den FC Bayern als FCA-Fan nur eine Minute nach dem Anpfiff auf seinen Platz in der wie immer ausverkauften WWK-Arena kam, der hatte da schon die Torhymne des Gastgebers „Eine Insel mit zwei Bergen“verpasst. Im Februar 2019 hatte Leon Goretzka nach nur 13 Sekunden einen Schuss von Philipp Max ins eigene Tor abgelenkt. Sieben Monate später überwand Marco Richter nach nur 27 Sekunden Bayern-Torhüter Manuel Neuer.
Lang ist es her. Max spielt seit Saisonbeginn für den PSV Eindhoven, Zuschauer gibt es auch keine mehr und die FCA-Spieler hatten es Mittwoch auch nicht so eilig. Bayern-Top-Top-Top-Torjäger Robert Lewandowski hingegen schon. Es dauerte nur 13 Minuten bis zum 0:1. Rani Khedira traf im eigenen Strafraum Lucas Hernandez elfmeterwürdig unter der Fußsohle. Den Franzosen hatte Bayern-Trainer Hansi Flick für Alphonso Davies in die Startelf beordert. Lewandowski verwandelte souverän. Es war sein 22. Treffer. Ein neuer BundesligaHinrunden-Rekord. Den hielt bisher Gerd Müller mit 20 Treffern in der Saison 68/69.
Der Lewandowski-Treffer sollte das einzige Tor bleiben. Denn nach einer souveränen ersten Halbzeit mogelten sich die Bayern zum 1:0 (0:0)-Sieg, auch weil Alfred Finnbogason in der 76. Minute anders als Lewandowski vom Elfmeterpunkt aus am Pfosten scheiterte.
Die letzten Fans in der WWKArena hatten am 26. September einen 2:0-Sieg gegen Borussia Dortmund gesehen, seitdem verhindert das SARS-CoV-2-Virus Zuschauer im Stadion. Für die Augsburger Kicker war das bis zum Mittwoch nicht unbedingt ein Nachteil. Denn nach dem bombigen Saisonstart mit sieben Punkten aus den ersten drei Punktspielen zeigte die Formkurve, wenn auch in Wellen, immer mehr nach unten. Zuletzt präsentierten die Augsburger beim 1:4 zu Hause gegen den VfB Stuttgart und dem 0:2 in Bremen Fußball, der weit hinter den eigenen Ansprüchen zurückblieb und der durchaus ein Pfeifkonzert der eigenen Fans verdient gehabt hätte.
Doch gegen die Bayern hätten sie die Unterstützung ihrer Anhänger verdient gehabt. Denn der mediale Rüffel von Rafal Gikiewicz hatte Wirkung gezeigt. Der Torhüter hatte sich in Bremen öffentlich über die mangelnde Ernsthaftigkeit der eigenen Kollegen beschwert.
Trainer Heiko Herrlich gefiel zwar nicht die Form, aber inhaltlich gab er seinem Torhüter recht. Und er reagierte darauf. Gar nicht in den Kader schaffte es zum Beispiel aus sportlichen Gründen Michael Gregoritsch. Die Startelf veränderte Herrlich gegenüber dem BremenSpiel auf zwei Positionen. Linksverteidiger Iago (fehlte in Bremen mit Nackenbeschwerden) und Stürmer Marco Richter (Gelb-Rot-Sperre) ersetzten Mads Pedersen und Alfred Finnbogason.
Neben ihn nahm auch der andere Stoßstürmer, Florian Niederlechner, Platz. Der FCA begann also ohne echten Stürmer. Eine defensive Grundordnung, die die Bayern aber nicht daran hinderte in der ersten Hälfte 15 Mal auf das FCA-Tor zu schießen, dem FCA gelang gar kein Torabschluss. Der Respekt war zu groß. Dabei hatte die monatelange Terminhatz zuletzt auch beim FC Bayern ihre Spuren hinterlassen. Der kraftvolle Pressingfußball, mit dem Trainer Flick im Sommer sein Team zum Triple geführt hat, war zuletzt kaum noch zu sehen, die Abwehr mit 25 Gegentoren bis vor dem Duell genauso löchrig wie die des FCA. In der ersten Hälfte war von einen Formtief nichts zu spüren.
Vielleicht hätte das Spiel schon in Halbzeit eins eine andere Dramaturgie genommen, hätte Schiedsrichter
Dr. Matthias Jöllenbeck in der 26. Minute ein unabsichtliches Handspiel von Hernandez im BayernStrafraum als elfmeterwürdig eingeschätzt. Tat der Krankenhausarzt aber nicht. Die FCA-Spieler sahen das ganz anders, es nützte aber nichts. „Ich verstehe nicht, warum da drüben ein Bildschirm steht und er für eine Überprüfung genützt wird“, beklagte Christoph Janker, Talente-Manager des FCA.
Nach dem Wechsel änderte sich das Spiel aber total. Die FCA-Spieler trauten sich mehr, die Bayern wurden immer fahriger und immer müder. FCA-Trainer Heiko Herrlich reagierte in der 71. Minute, ersetzte die Offensivabteilung Vargas, Richter, Hahn durch die frischen Niederlechner, Jensen und Finnbogason. Und seine Taktik schien aufzugehen. In der 76. Minute stoppte Benjamin Pavard einen Ball von Iago mit dem Oberarm. Diesmal zeigte Schiedsrichter Jöllenbeck auf den Punkt. Der eigentlich treffsichere Finnbogason übernahm die Verantwortung, Daniel Caligiuri ließ ihm den Vortritt. Ein Fehler.
Denn der Isländer zielte zu genau, traf nur den linken Außenpfosten. Das war der große Unterschied an diesem Abend. Bayern hatte einen treffsicheren Lewandowski, der in der 67. Minute angeschlagen das Feld verlassen hatte, dem FCA fehlte so ein Torjäger. Denn auch wenn die Gastgeber dem Favoriten und Halbzeitmeister einen wilden Schlagabtausch lieferten, die in der ersten Halbzeit so souveränen Bayern taumelten dem Ende entgegen und retteten den Sieg dann doch irgendwie über die Zeit. Am Ende waren es in Halbzeit zwei 9:2 Torschüsse für den FCA. Die Torhymne wurde aber nicht gespielt.
FC Augsburg Gikiewicz – Oxford, Gouwe leeuw, Uduokhai – D. Caligiuri, R. Khedira (46. Strobl), Gruezo, Iago – Hahn (72. Nie derlechner), M. Richter (72. Finnbogason), Vargas (72. Jensen)
Bayern München Neuer – Pavard, Boa teng, Alaba, Lucas Hernández – Kimmich, Goretzka – Gnabry (66. L. Sané), T. Müller (89. Javi Martinez), Coman (80. Musiala) – Lewandowski (67. Tolisso) – Schiedsrich ter Jöllenbeck (Freiberg am Neckar) – Tore 0:1 Lewandowski (13./Foulelfmeter)
wie die Demokratische Republik Kongo, die Kapverden oder Uruguay. Das Unvollkommene aber berührt die Menschen häufig mehr als das Perfekte – und so wurde der Koloss aus dem Kongo in der ersten WM-Woche rasch zum Liebling der Handballfans: nicht so austrainiert wie der ähnlich gewichtige Ungar Bence Banhidi, den die deutsche Mannschaft buchstäblich nicht in den Griff bekam, aber genauso flink, wenn er sich am Kreis auf engstem Raum dreht und seine 110, 120 oder noch mehr Kilo dem gegnerischen Torhüter entgegenwirft. Und das mit dem Bauch, über den sein Trikot kaum passen will? Nun ja, sagt Mvumbi, er sei halt dick.
Die Hauptrunde hat der Kongo trotz seiner Tore verpasst – einen Titel aber nimmt der 26-Jährige mit nach Hause. Shaquille O’Neal, mit 150 Kilogramm Körpergewicht und vier NBA-Titeln eine BasketballLegende, hat die Auftritte von „El Gigante“verfolgt und ihm aus den USA eine Videobotschaft geschickt: „Man sagt, dass Du der Shaq des Handballs bist.“Mehr geht nicht in dieser Gewichtsklasse. » BIATHLON Weltcup aus Antholz ZDF/Eurosport, 14.05 Uhr
15 km Frauen
» HANDBALLWM Hauptrunde Eurosport, 17.50 Ungarn–Brasilien ZDF, 20.15 Spanien – Deutschland