Wertinger Zeitung

Schluss mit dem Töten von Küken

- VON REBECCA KRIZAK

Männliche Hühner können keine Eier legen. Betriebe, die Hühner züchten, um deren Eier zu verkaufen, können mit männlichen Küken also kein Geld verdienen. Deswegen werden Millionen von Küken in Deutschlan­d jedes Jahr kurz nach dem Schlüpfen getötet. Doch damit soll in einem Jahr Schluss sein! Das hat die Bundesregi­erung am Mittwoch in Berlin beschlosse­n. Ab Januar 2022 soll es dann verboten sein, männliche Küken zu töten. Sie sollen erst gar nicht aus dem Ei schlüpfen! Es ist nämlich möglich, schon lange vor dem Schlüpfen zu erkennen, ob darin ein männliches oder ein weibliches Küken heranwächs­t. Die Eier mit den männlichen Küken können dann aussortier­t werden. Auch ein wichtiges Gericht hatte vor einiger Zeit entschiede­n, dass sich bei dem Thema etwas ändern muss. Dafür muss das Tierschutz­gesetz geändert werden. Dem müssen nun noch andere Politiker zustimmen. Tierschütz­ern dauert das zu lange. Sie hätten es besser gefunden, wenn die Änderungen schneller umgesetzt werden könnten.

Mit der Schule einen Ort besuchen, an dem früher Verbrechen passiert sind? Macht das nicht traurig und vielleicht sogar Angst? Der Forscher Christian Kuchler hat sich Schul-Besuche an solchen Gedenkstät­ten genauer angeschaut und darüber ein Buch geschriebe­n. Dabei ging es um Orte, die an die Verbrechen der Nationalso­zialisten (abgekürzt: Nazis) erinnern. Vor allem ging es um das ehemalige deutsche Konzentrat­ionslager Auschwitz im heutigen Land Polen. Dort brachten die Nazis vor etwa 80 Jahren über eine Million Menschen um.

Was ist in Auschwitz passiert?

Christian Kuchler: Das Lager Auschwitz wurde von den Nazis errichtet. Es ist ein Ort, an dem brutale Verbrechen passiert sind. Menschen wurden dort ermordet oder zu schwerer Arbeit gezwungen. Und das nur, weil sie anders dachten oder einen anderen Glauben hatten als die Nazis.

Warum sollten Schulklass­en einen so grausamen Ort wie Auschwitz besuchen?

Christian Kuchler: Weil man vieles von dem, was man weiß oder gehört hat, beim persönlich­en Besuch besser verstehen kann. Man merkt: Da ist noch etwas, was damals auch da war. Die Gebäude, die Betten darin – das alles ist anfassbar. So schreiben es die Schüler später auch in ihren Berichten.

Sie haben sich sehr viele dieser Berichte von Schülerinn­en und Schülern für Ihr Buch „Lernort Auschwitz“angeschaut.

Christian Kuchler: Genau. Die Schülerinn­en und Schüler mussten vor, während und nach der Fahrt darin ihre Eindrücke, Gefühle

und ihren Wissenszuw­achs aufschreib­en. Die Berichte habe ich ausgewerte­t und daraus ist ein Buch entstanden.

Was haben die Schülerinn­en und Schüler aufgeschri­eben?

Christian Kuchler: Viele waren auf dem Hinweg unsicher und hatten

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Foto: dpa Der Experte Christian Kuchler hat ein Buch über Schulbesuc­he in Auschwitz geschriebe­n. Es heißt „Lernort Ausch‰ witz“.

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