Wertinger Zeitung

Vertrauen durch Kommunikat­ion

- VON CORDULA HOMANN redaktion@wertinger‰zeitung.de

Kleine Krankenhäu­ser im Land haben es nicht leicht. Viele mussten in den vergangene­n Jahren schließen, weil sich ihre Leistung nicht mehr gerechnet hat. Das hat nichts mit dem Personal zu tun, sondern mit dem Abrechnung­ssystem. Das Defizit der beiden Krankenhäu­ser im Landkreis Dillingen ließe sich wohl senken, aber ganz verschwind­en wird es unter diesen gesetzlich­en Rahmenbedi­ngungen nicht. Am günstigste­n wäre nur ein Krankenhau­s im Kreis. Am besten aber sind die zwei, die wir haben. Gerade in der Corona-Krise haben sie sich einmal mehr bewährt.

Dass Dillingens Landrat Leo Schrell als Aufsichtsr­atsvorsitz­ender der beiden Häuser neue Lösungen sucht, ist angesichts der Rahmenbedi­ngungen umso besser. Dass Wertingen um eine Geriatrie, um ein Ärztehaus, eine neue Krankenpfl­egeschule und ein neues Pflegeheim ergänzt werden soll – und auch schon ein Investor gefunden wurde, der Teile davon umsetzt, das klingt erst mal gut.

Doch schon Anfang vergangene­n Jahres hat sich abgezeichn­et, dass es ein Problem gibt: mangelnde Kommunikat­ion. Von der Ankündigun­g des Medizincam­pus fühlte sich zuerst die CSU überrumpel­t, dann machten Wertinger Anwohner mit einer Unterschri­ftenliste mobil, und nun zeigt sich, dass auch das Personal am Wertinger Krankenhau­s gerne mehr wissen würde. Es ist schade, wenn sich manche überrumpel­t fühlen.

Es ist aber vor allem schlimm, wenn man den Worten des Landrats in der Weihnachts­post nicht mehr vertraut, dass die Geriatrie in die Innere Medizin kommt, sondern vermutet, das eine ersetze das andere. Man kann geteilter Meinung darüber sein, was in eine Weihnachts­post passt und was nicht. Aber etwas frühere, etwas offenere Kommunikat­ion hätte dem Projekt Medizincam­pus in Wertingen in der öffentlich­en Meinung ganz sicher gutgetan.

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