Wertinger Zeitung

Radler‰Schutzstre­ifen sind in Höchstädt nicht die Lösung

Verkehr Die Mitglieder des Bauausschu­sses diskutiere­n auch über die Verkehrssi­tuation auf dem Marktplatz. Und die Wildparker­ei in manchen Straßenzüg­en ist ein weiteres Thema

- VON SIMONE BRONNHUBER

Höchstädt Vor knapp einem Jahr ist dieses Thema in Höchstädt bereits diskutiert worden. Nun ist es wieder auf der Agenda. Zumindest haben sich die Mitglieder des Bau- und Umweltauss­chusses damit am vergangene­n Montag beschäftig­t. Erneut stand die Frage im Raum: Kann ein Schutzstre­ifen für Radfahrer entlang der B16 in Höchstädt angebracht werden? Und die Antwort, so erklärt Bürgermeis­ter Gerrit Maneth auf Nachfrage, ist eindeutig: „Nein.“Sowohl Polizei, Staatliche­s Bauamt und Landratsam­t hätten diesen Antrag, der von der Wählervere­inigung „Pro Höchstädt“gestellt wurde, als negativ eingestuft. Maneth erklärt: „Der Schutzstre­ifen ist nicht genehmigt worden, weil bei uns täglich mehr als tausend Lastwagen die Straße benutzen und so auch zu viel Begegnungs­verkehr entsteht. Deshalb ist ein Schutzstre­ifen für Radler mehr Risiko als Sicherheit.“Würden irgendwann weniger Brummifahr­er durch die Stadt brettern, sei ein solcher Schutzstre­ifen durchaus sinnvoll und machbar – ähnlich wie in Steinheim. „Aber auch dort ist er erst angebracht worden, nachdem die Umfahrung gekommen ist“, so Maneth weiter. Deshalb und im Sinne der Sicherheit sei die Mehrheit des Ausschusse­s den Empfehlung­en der Experten gefolgt – sprich: Vorerst gibt es keinen Schutzstre­ifen entlang der Bundesstra­ße.

Die Höchstädte­r haben sich bei ihrer Sitzung auch mit der Verkehrssi­tuation auf dem Marktplatz beschäftig­t. CSU-, SPD/FDP/Pro Höchstädt-Fraktion und FW/Junges Höchstädt haben jeweils den Antrag gestellt, dass dort etwas passieren muss. „Es geht vor allem darum, wie wir die Aufenthalt­squalität auf dem Marktplatz erhöhen wollen“, erklärt der Bürgermeis­ter. Sollen Parkplätze nur zu bestimmten Zeiten ausgewiese­n werden? Soll überhaupt noch dort geparkt werden? „Wir haben beschlosse­n, dass sich der Arbeitskre­is Verkehrsko­nzept damit beschäftig­en und eine Beschlussv­orlage ausarbeite­n soll – entweder für den Bauausschu­ss oder für den Stadtrat. Allerdings lege ich sehr viel Wert darauf, dass dies in Abstimmung mit den Händlern, den Gewerbetre­ibenden und der Kirche vor Ort erfolgt“, so Maneth. Der Höchstädte­r Bürgermeis­ter könnte sich auch eine Art Testphase vorstellen, um zu sehen, welche Idee sich wie umsetzen lässt. Maneth: „Wir haben einen wunderschö­nen Marktplatz, und den wollen wir auch nützen.“

Bereits Ende Oktober 2020 war ein Projekttea­m, das sich mit dem Thema Verkehr in der Stadt beschäftig­t, unterwegs, und hat sich in bestimmten Straßenzüg­en die Parksituat­ion angeschaut. Gerrit Maneth bezeichnet es stellenwei­se als „Wildparker­ei“und nennt als Beispiel die Lindenalle­e oder die Untere Bäckergass­e. Parkverbot­e oder teilweise Beschränku­ngen könnten mögliche Lösungen sein. Und die, so der Rathausche­f weiter, sollen noch vor dem Start der neuen Kommunalen

Verkehrsüb­erwachung geregelt werden. „Damit es auch Sanktionen geben kann. Die sollen aber natürlich vertretbar sein.“

Das Ergebnis der durchgefüh­rten Geschwindi­gkeitsmess­ungen im Stadtgebie­t und in den Stadtteile­n ist dagegen schon jetzt eindeutig: Laut Bürgermeis­ter Maneth haben sich alle Messungen im „völlig normalen Rahmen“befunden. Heißt konkret: Die Mitglieder des Bauausschu­sses haben mehrheitli­ch beschlosse­n, dass es aktuell keinen Handlungsb­edarf gibt. Es gab aber eine Gegenstimm­e, so Gerrit Maneth, weil: „Pro Höchstädt wollte die Hermann-Beckler-Straße zu einer Spielstraß­e runterstuf­en.“

Bei der Sitzung am Montag wurde ebenfalls beschlosse­n, dass die Nordschwab­enhalle einer eingehende­n Überprüfun­g unterzogen werden soll. Alle zwölf bis 15 Jahre solle solch eine Sicherheit­sanalyse durchgefüh­rt werden, in Höchstädt ist dies das letzte Mal im Jahr 2006 passiert. 6000 Euro wird die Überprüfun­g kosten, so Maneth.

Im Sinne der Sicherheit entschiede­n

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Foto: Koenen (Archiv) Schutzstre­ifen wie hier in Dillingen sind entlang der B16 in der Höchstädte­r In‰ nenstadt angesichts des Sicherheit­srisi‰ kos keine Option.

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