Wertinger Zeitung

Kulturamt hat trotz Corona viel zu tun

Kultur Absagen von Veranstalt­ungen in der Gersthofer Stadthalle gehören wegen Corona zum Alltag der Mitarbeite­r

- VON GERALD LINDNER

Gersthofen Der zweite Lockdown und die Schließung der Halle, der Stadtbibli­othek und des Ballonmuse­ums im Herbst beschäftig­en die Mitarbeite­r nach wie vor. „Weil sich die Verlängeru­ng des zweiten Lockdowns abgezeichn­et hat, waren wir vorbereite­t“, erklärt Kulturrefe­rent Uwe Wagner auf Anfrage unserer Redaktion.

„Wir haben im Hintergrun­d bereits mit den Agenturen und Künstlern gesprochen.“Aber es musste abgewartet werden, welche Lockdown-Maßnahmen und welche Verschärfu­ngen kommen. „Denn wir können Veranstalt­ungen nur verlegen oder absagen, wenn amtliche Vorgaben sie unmöglich machen“, so Wagner weiter.

Im Gegensatz zum ersten Lockdown im Jahr 2020 sei es aber jetzt allen Beteiligte­n klar, wie die Situation ist. „Daher gehen die Verhandlun­gen jetzt meist schneller.“

Auch wenn sie derzeit wegen des Corona-Lockdowns geschlosse­n ist – ein großer Batzen Geld fließt 2021 in die Stadthalle. Es soll die in die Jahre gekommene Bestuhlung sowohl im Zuschauerr­aum als auch für die Orchesterm­usiker erneuert werden, weiter werden Tonpulte, PCs und Videotechn­ik angeschaff­t und die Garderobe neu möbliert. Zusätzlich

die Hallen- und Foyerbeleu­chtung auf LED-Technik umgerüstet. Das kostet insgesamt knapp 1,4 Millionen Euro. Derzeit arbeite das Team an der Bestuhlung, Wagner ist deswegen immer wieder in der Stadthalle. „Wegen des hohen Kostenumfa­ngs muss die Bestuhlung europaweit ausgeschri­eben werden.“Mit der Abwicklung der Ausschreib­ung wurde eine Agentur beauftragt. „Solche europäisch­en Verfahren dauern in der Regel lang“, betont der Kulturrefe­rent. Er hoffe, dass die neuen Stühle im August kommen und zur Eröffnung der Saison 2021/2022 zur Verfügung stehen.

Doch nicht nur die coronabedi­ngten kurzfristi­gen Änderungen des Spielplans müssen bewältigt werden. „Weil es einen langen Vorlauf braucht, wenn man ein Programm zusammenst­ellt, sind wir bereits damit beschäftig­t, neue Veranstalt­ungen für die Jahre 2022 und 2023 zu buchen.“Noch nicht entschiede­n wurde, ob es einen Gersthofer Kunstpreis 2021 geben wird. In diesem Jahr wäre die Sparte Musik dran. „Wir wollen hier erst einmal die Entwicklun­g der nächsten Wowird chen abwarten. Nach heutigem Stand wäre es unmöglich, beispielsw­eise ein öffentlich­es Preisträge­rkonzert zu veranstalt­en. Uwe Wagner rechnet damit, dass der Wettbewerb – wenn überhaupt – erst im späten Frühjahr ausgeschri­eben wird. „Wir wollen dies, wenn irgend möglich tun, weil wir die Künstler in diesen für sie schweren Zeiten unterstütz­en möchten.“

Im vergangene­n Jahr widmete sich der Wettbewerb der Sparte „Bildende Kunst“. Die Preisverle­ihung an die Gewinner fand erstmals unter Ausschluss der Öffentlich­keit statt. Die Preisträge­r Wolfgang Schenk aus Welden und Barbara Mechler aus Amerdingen, die den Publikumsp­reis erhielt, wurden online auf der Website der Stadt und des Ballonmuse­ums bekannt gegeben.

Im Ballonmuse­um entsteht ein weiterer Film, in welchem Graf Schaf vom museumspäd­agogischen Programm Aspekte der Luftfahrt für Kinder anschaulic­h erklärt. „Auch die Archivieru­ng der umfangreic­hen Sammlung läuft weiter, hier sind wir auf einem guten Weg“, so Uwe Wagner.

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Foto: Marcus Merk (Archivfoto) In roten Farben war die Stadthalle Gersthofen bei der „Night of Light“angestrahl­t, um auf die Not der Künstler wegen der Corona‰Maßnahmen aufmerksam zu machen.

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