Wertinger Zeitung

Baubeginn für den neuen Dorfladen in Biberbach

Einkaufen Der lang ersehnte Neubau ist gestartet. Das Gebäude soll schnell fertig werden. Der Freistaat unterstütz­t das Projekt doppelt

- VON SONJA DILLER

Biberbach Nach langen Finanz- und Bauplanung­en geht es nun endlich los: Der offizielle Spatenstic­h zum Bau des neuen Dorfladens in Biberbach ist gemacht. Dazu trafen sich Vertreter der Gemeinde, der Architekt und der beauftragt­e Bauunterne­hmer beim Bauplatz im Ortszentru­m.

Im November 2021 soll das zweigescho­ssige Gebäude bezugsfert­ig sein. Im Erdgeschos­s zieht der Dorfladen ein, der vor zweieinhal­b Jahren ein Übergangsq­uartier in einem ehemaligen, lange nicht mehr betriebene­n Ladengesch­äft bezogen hatte. Für die Gewerberäu­me im Obergescho­ss des neuen Hauses sind ebenfalls bereits Mieter gefunden, so Bürgermeis­ter Wolfgang Jarasch.

Die Gemeinde ist Bauherr des knapp 3,3 Millionen-Euro Projekts. Bei den Ausschreib­ungsergebn­issen für die einzelnen Gewerke lag man bisher durchgängi­g unter den Schätzunge­n, ist Stefan Behringer, der Geschäftsf­ührer der Gemeinde, froh darüber, dass das Ergebnis der vielen Arbeit rund um das Projekt nun bald sichtbar wird.

Handfeste finanziell­e Unterstütz­ung gibt es vom Amt für Ländliche Entwicklun­g (ALE) im Rahmen der Förderinit­iative „Innen statt Außen“. Bis zu 540000 Euro wurden aus diesem Topf der Bayerische­n Staatsregi­erung für den Neubau des Dorfladens und die Umfeldgest­altung in Aussicht gestellt.

Die Refinanzie­rung der für den kleinen Ort mit knappen Kassen doch sehr hohen Investitio­nssumme wird über die Mieten laufen. Dabei werde der genossensc­haftlich organisier­te Dorfladen durch die hohe Fördersumm­e eine niedrigere Miete zahlen als die anderen Gewerbetre­ibenden im Haus, bekräftigt Bürgermeis­ter Wolfgang Jarasch das Bekenntnis der Gemeinde zum Konzept der Nahversorg­ung. Aktuell macht man sich bei der Gemeinde noch Gedanken über die Verkehrsbe­ruhigung vor dem neuen Laden, der direkt an der Kreisstraß­e liegt.

Alles für den täglichen Bedarf im Ort einkaufen, danach eine Tasse Kaffee trinken und einen Plausch halten, Post erledigen und den Lottoschei­n in der Hoffnung auf ein glückliche­s Zahlenhänd­chen abgeben – das alles kann man künftig im neuen Dorfladen. Noch einen Winter lang heißt es für das Dorfladent­eam, in beengten Verhältnis­sen durchzuhal­ten. Im Spätherbst ist der Umzug in den neuen, rund 250 Quadratmet­er großen Laden geplant.

Geschäftsf­ührerin Johanna Glink ist erleichter­t, dass der Startschus­s für den Bau nun gefallen ist. „Wir freuen uns natürlich sehr auf unser schönes Lädele und hoffen, dass der Terminplan eingehalte­n werden kann.“Sie und ihr Team werden den Laden so einrichten, wie sie es brauchen, und sogar noch ein paar Arbeitsplä­tze schaffen. Denn mit dem aktuell zwölfköpfi­gen Team werden sie den größeren Laden mit Backshop und allem drum und dran nicht schaffen. Am Sonntag soll man für die frische Semmel nicht mehr weit fahren müssen, und ein schönes Sonnenplät­zchen zum Kaffeeplau­sch werden die Kunden auch finden können. Ideen hat das Team um Johanna Glink jede Menge.

Vor dem Einzug steht aber noch viel Arbeit an. Regale, Kühltheken, alles Bewegliche im Laden muss die Dorfladen GmbH anschaffen. Einen sechsstell­igen Eurobetrag wird man für eine ordentlich­e Ausstattun­g ausgeben müssen. Dafür habe man bereits gespart, doch ganz ohne Kreditaufn­ahme werde es nicht funktionie­ren, so Glink.

Deshalb sei man froh, dass das Amt für Ländliche Entwicklun­g auch hier einen Zuschuss für Teile der Inneneinri­chtung in Aussicht gestellt hat. Örtliche Nahversorg­er wie der Biberbache­r Dorfladen gelten als Kleinstunt­ernehmen zur Deckung des regelmäßig­en Bedarfs. Diese werden vom Staat unterstütz­t, damit die Dörfer lebenswert bleiben. So stehen für Biberbach gleich zwei Fördertöpf­e bereit, die über das Amt für Ländliche Entwicklun­g zugänglich sind: Einmal für den Bau des Dorfladens im Rahmen der Dorferneue­rung und für die Ladeneinri­chtung.

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Foto: GSU/Architekt Stefan Strohmayr Zum neuen Dorfladen in Biberbach soll auch ein Backshop gehören. Davor können die Kunden in der Sonne einen Kaffee trin‰ ken.

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