Land unter in „Down Under“
Australien erlebt Jahrhunderthochwasser und Spinnen-Invasion
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Sydney Tagelanger Starkregen hat im Südosten Australiens zu einem katastrophalen Hochwasser und der Evakuierung ganzer Ortschaften geführt. Häuser, Autos, selbst Pferde, Kühe und Kängurus wurden von den Fluten mitgerissen. Straßen, Brücken und Felder standen teilweise meterhoch unter Wasser.
Am Montag sind die Pegel vieler Flüsse weiter angestiegen. „Ich habe noch nie einen solchen Regen gesehen“, sagte der Chef des Katastrophenschutzes von New South Wales, Shane Cribb, dem Sender ABC. „Ich habe bei vielen Überschwemmungen mitgearbeitet, aber dies ist die größte, mit der ich je zu tun hatte.“In Australien ist bereits von einer Jahrhundertflut die Rede. Einige Orte erleben die schlimmsten Fluten seit 1929.
Entlang eines 900 Kilometer langen Streifens an der Ostküste wurden bislang 18000 Menschen in Sicherheit gebracht, davon 15000 in der Region nördlich von Sydney und 3000 in West-Sydney, erklärte die Premierministerin des Bundesstaates New South Wales, Gladys Berejiklian. Viele Menschen haben alles verloren.
Ein Mann aus Telegraph Point am Pacific Highway zum Beispiel erzählte der Zeitung Sydney Morning Herald von seinen Eltern, die nun vor dem Nichts stünden. „Das Wasser war höher als ihr Türrahmen und hat alles mitgerissen, persönliche Dokumente, ihre Sachen, Computer, Kühlschränke, alles. Sie haben nichts mehr.“Ihr ganzes Leben
habe sich in diesen vier Wänden befunden, sagte er.
Besonders in Gebieten, die in unmittelbarer Nähe von Flüssen liegen, wurden Bürger aufgefordert, schon vor einer offiziellen Evakuierungsanordnung wichtige Dinge zusammenzupacken und die Flucht zu ergreifen. Angesichts der vielerorts dramatischen Lage grenzt es an ein Wunder, dass es noch keine Todesopfer gibt.
Als Folge der Überschwemmungen lassen sich auch regelrechte Spinnen-Invasionen beobachten. Abertausende, auch giftige Tiere, versuchen, sich in Sicherheit zu bringen, und krabbeln Wände und Zäune hinauf. „Das ist das Zeug, aus dem Albträume gemacht sind“, kommentierte der Sender ABC. Experten zeigten sich hingegen fasziniert. Das Phänomen mache deutlich, dass die Spinnen ja immer da seien, man sie nur normalerweise nicht sehen könne, hieß es.
Derzeit gelten Unwetterwarnungen für knapp die Hälfte der 25 Millionen Menschen in Australien und ein Gebiet, das etwa die Größe von Alaska hat.