Erfindungen für eine bessere Arbeitswelt
Zwei Projekte aus der Region qualifizieren sich für das Bundesfinale im Mai
Jugend forscht
Augsburg Künstliche Intelligenz, Umweltschutz und schlaue Software: Beim digitalen Landeswettbewerb von „Jugend forscht“hat sich diese Woche alles um das Thema Zukunft gedreht. Knapp 100 Nachwuchswissenschaftler mit 69 Projekten traten beim Landesfinale am Freitag an. Elf bayerische Sieger qualifizierten sich für das bundesweite Finale im Mai – darunter einige Jugendliche aus der Region.
In der Kategorie Arbeitswelt wurden gleich zwei Gewinnerprojekte gekürt – und gleich zwei Mal gingen die Punkte an die Region. Samuel Nachtmann, Joshua Zilliox und Nelson Machado Teixeira belegten mit ihrem Magnetschraubstock einen der beiden ersten Plätze. Die drei Jugendlichen absolvieren ihre Ausbildung bei der Firma MAN in Augsburg. Dabei ist ihnen im Arbeitsalltag die Idee für das Projekt gekommen: „Während unserer Ausbildungszeit sind wir immer wieder auf das Problem gestoßen, dass unsere Schraubstöcke sehr unflexibel sind und immer wieder die vordere Schraubstockbacke im Weg ist“, erzählte der 20-jährige Samuel. Daraus sei der Gedanke entstanden, einen Schraubstock mit Elektromagneten zu entwickeln, der viel handlicher als ein konventioneller Schraubstock sein sollte. Das ist den drei Jungs gelungen, fand die Fachjury. Die Juroren bewerteten die Projekte der Jungforscher dieses Jahr per Videokonferenz. In der virtuellen Jurybewertung konnten auch Samuel Fäßler und Cedric Steiert vom Gymnasium in Lindenberg (Landkreis Lindau) punkten. Ihr Projekt siegte ebenfalls in der Kategorie Arbeitswelt. Die beiden haben ein Gerät gebaut, das die Temperatur von Heuballen überwachen kann. Denn viele Landwirte kennen das Problem: Heu kann sich während der Haupteinlagerungszeit schnell selbst entzünden. Über ihr Engagement bei der freiwilligen Feuerwehr sind die Schüler zu ihrer Projektidee gekommen. Sie entwickelten ein digitales Komplettüberwachungssystem, mit dem Brände so früh wie möglich registriert werden können und via E-Mail oder App-Benachrichtigung dem zuständigen Landwirt gemeldet werden. „So kann die Erhitzung frühzeitig erkannt und auch bekämpft werden“, erklärte der 18-jährige Samuel, der bereits zum sechsten Mal bei Jugend forscht dabei war.
In diesem Jahr fand der Landeswettbewerb, wie schon der Regionalwettbewerb, erstmals virtuell statt. Die digitale Preisverleihung moderierte ein besonderer Gast – Willi Weitzel, bekannt aus der Sendung „Willi wills wissen“. Die elf bayerischen Nachwuchsforscher dürfen mit ihren Projekten Ende Mai beim deutschlandweiten Finale antreten. Dann sind auch Augsburg und das Allgäu wieder am Start.