Polizistin brutal ermordet
Terrorverdacht in Frankreich
Rambouillet Wieder Entsetzen und Fassungslosigkeit in Frankreich: Ein Angreifer hat am Freitag eine Polizeimitarbeiterin in der Nähe von Paris brutal mit einem Messer ermordet. Die Ermittler gehen von einem Terrorakt aus. Die Frau wurde ersten Erkenntnissen nach von dem Mann am Kommissariat im gut 60 Kilometer von Paris entfernten Rambouillet hinterrücks angegriffen. Sie starb noch am Tatort. Der Angreifer wurde von der Polizei getötet.
Die Tat weckt in Frankreich böse Erinnerungen. Das Land wird seit Jahren von islamistischen Anschlägen erschüttert, dabei starben mehr als 250 Menschen. Im Oktober wurde ganz in der Nähe ein Lehrer von einem Islamisten brutal ermordet – er wurde enthauptet. Kurze Zeit später schlug ein Angreifer in einer Kirche in Nizza zu und tötete dort drei Menschen mit einem Messer. Es gibt auch immer wieder brutale Angriffe islamistischer Extremisten auf die Polizei.
Der Ablauf der Tat und die Äußerungen des Täters seien Gründe, warum die Anti-Terror-Ermittler übernommen hätten, sagte AntiTerror-Staatsanwalt Jean-François Ricard am Tatort. Die Frau sei „feige“ermordet worden. Medien zufolge soll der Frau die Kehle durchgeschnitten worden seien. Bei dem Täter soll es sich um einen Mann aus Tunesien handeln, der den Behörden zuvor nicht bekannt war. Die Anti-Terror-Fahnder ermitteln nun unter anderem wegen Mordes in Verbindung mit einem terroristischen Vorhaben.
Die Zeitung Le Parisien berichtete, dass die Frau beim Betreten des Kommissariats von dem Angreifer überrascht worden sei. Sie sei am Hals verletzt worden und noch am Tatort gestorben. Die Frau war Berichten zufolge etwa 49 Jahre alt. Jérome Moisant von der Polizeigewerkschaft Unité SGP Police sagte dem Sender Franceinfo, dass die getötete Kollegin in der Verwaltung gearbeitet habe. Der Angreifer habe sich zuvor vor der Wache auffällig verhalten. Die Stadt Rambouillet mit ihren rund 26000 Einwohnern galt bisher als friedlich.
„Im Kampf gegen den islamistischen Terrorismus geben wir nicht klein bei“, sagte Präsident Emmanuel Macron nach der Bluttat. Die Tat löste in Frankreich heftige Reaktionen aus. Die Rechtsaußen-Politikerin Marine Le Pen warf der Regierung vor, bei Sicherheitsfragen zu lax zu sein.
Eine Straßensperre nahe des Tatorts in Rambouillet.