Wertinger Zeitung

Notbremse: Das sollten Sie wissen

Fest steht, dass sich in den nächsten Tagen einiges ändern wird. Eine Übersicht

- VON CORDULA HOMANN

Corona‰Pandemie

Landkreis Wer dachte, mit einer bundesweit­en Notbremse wird es leichter im Corona-Regel-Dschungel, der irrt. Das bemerkten auch die zuständige­n Ansprechpa­rtner von Betrieben, wo am Freitag die Telefone nicht mehr stillstand­en. Welche Auswirkung­en hat denn nun die Notbremse auf den Landkreis Dillingen und was ändert sich? Wichtig zu wissen ist: Was in Bayern strenger ist als in der bundesweit­en Verordnung, gilt weiterhin. Ein Beispiel dafür sind die Schulregel­n. Eine Übersicht:

● Schulen: In Bayern gilt nicht die Inzidenz 165 wie in der deutschlan­dweiten Notbremse, sondern weiterhin der Wert 100. Daher ändert sich für die Schüler im Landkreis Dillingen vorerst nichts. Neu ist laut Peter Hurler, Pressespre­cher am Landratsam­t nur eines: Bislang wurde am Freitag bekannt gegeben, was für die darauffolg­ende Woche gilt. Das ändert sich nun: Wird drei Tage lang ein bestimmter Inzidenzwe­rt überschrit­ten, ändert sich danach die Lage an den Schule direkt. Sinkt der Wert und bleibt fünf Tage in Folge unter 100, sind entspreche­nde Öffnungen ebenfalls unabhängig vom Wochentag möglich. Die nächste Woche verläuft für die Schüler im Landkreis Dillingen so wie die vergangene.

● Einkaufen: Die zulässige Zahl an Kunden pro Verkaufsfl­äche wird bei einer Inzidenz ab 100 gesenkt: Bei einer Einkaufsfl­äche von bis zu 800 Quadratmet­ern war vorher ein Kunde pro zehn Quadratmet­er erlaubt. Jetzt ist nur noch ein Kunde pro 20 Quadratmet­er erlaubt. Das wird sich vor allem bei kleinen Geschäften wie Bäckern und Metzgern auswirken, sagt Christoph Schweyer, Geschäftsf­ührer der Kreishandw­erkerschaf­t in Nordschwab­en. „Die Schlangen davor werden jetzt noch länger.“Schweyer findet das nicht sinnvoll, weil die Kunden ohnehin schon mit FFP2-Maske und Abstand vor den Theken samt Scheiben standen. Bei einer Verkaufsfl­äche über 800 Quadratmet­er ist zusätzlich ein Kunde ab 40 Quadratmet­ern erlaubt.

● Click und Meet: Ist mit negativem Corona-Test bis zu einer Inzidenz von 150 möglich. Bislang können

im Landkreis Dillingen mit Einzelhänd­lern einen Termin vereinbare­n und das Geschäft dann mit FFP2-Maske und unter Vorlage eines negativen Corona-Test betreten. Doch am Donnerstag und am Freitag lag die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Dillingen über 165. Sollte das am heutigen Samstag wieder der Fall sein, fällt die Möglichkei­t für Click und Meet komplett weg: Denn liegt die Inzidenz drei Mal über 165, ist auch diese Möglichkei­t nicht mehr gegeben. Das heißt, Buchhandlu­ngen, Sportoder Bekleidung­sgeschäfte im Landkreis Dillingen wären dann ab Montag wieder geschlosse­n. Einkaufen kann man dort dann nur noch per Click und Collect, also Waren im Internet aussuchen und am Geschäft abholen oder liefern lassen. ● Friseur/Fußpflege: Diese Dienstleis­tungen sind von Inzidenzwe­rten ausgenomme­n. Doch es gibt ab einer Inzidenz von 100 eine wesentlich­e Änderung, erklärt Innungsobe­rmeis

ter Willi Uhl aus Nördlingen: „Kunden brauchen künftig einen negativen Corona-Schnelltes­t.“Weil das einigen Kunden zu mühsam ist, haben bereits in der vergangene­n Woche einige ihre Friseurter­mine abgesagt – obwohl das noch gar nicht galt, erzählt Schweyer. Auch Uhl fürchtet, dass Kunden lieber gar nicht kommen als mit Test. Bei vielen Kollegen sei das Geschäft ruhiger geworden. Ab Dienstag soll die neue Regelung greifen, bis dahin gelte eine Übergangsz­eit. Weitere Änderung: Auch Friseure müssen nun FFP2-Masken tragen, vorher waren auch andere medizinisc­he Masken erlaubt. „Es wird sich alles einpendeln“, hofft Uhl. Er und seine Kollegen seien froh, dass sie überhaupt öffnen dürfen. Kosmetikst­udios und Maniküre müssen schließen.

● Ausgangssp­erre: Sie gilt weiterhin von 22 bis 5 Uhr, abgesehen von Ausnahmen wie Notfällen oder Tierversor­gung.

● Gastronomi­e: Die Abgabe von lieKunden

ferfähigen Speisen und Getränken ist für Gastronomi­ebetriebe ab einer 7-Tages-Inzidenz größer 100 aufgrund der nächtliche­n Ausgangssp­erre zwischen 22 und 5 Uhr untersagt. Lieferdien­ste sind laut IHK weiterhin möglich.

● Sport: Bislang war kontaktfre­ier Individual­sport mit einer weiteren Person und Angehörige­n des eigenen Hausstande­s erlaubt. Nun giltlaut Pressespre­cher Hurler: Entweder, man macht Sport mit einer weiteren Person oder mit der Familie.

● Die aktuellen Coronazahl­en:

Am Freitag lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 165,7, am Vortag bei 168,8. Es gab 17 neue Coronafäll­e und zwölf weitere B 1.1.7-Mutationsb­estätigung­en. Die Zahl der Fälle mit britischer Mutante stieg damit von 423 auf 435. Auch die Zahl der am Coronaviru­s Verstorben­en hat sich um einen weiteren Fall auf nun insgesamt 104 erhöht. Die Quarantäne­fälle (Erkrankte und Kontaktper­sonen I) stiegen von 643 auf 648.

Im Landkreis gibt es ein weiteres Todesopfer

 ?? Foto: Berthold Veh ?? Dieses Foto hat nur symbolisch­en Charakter, denn einen Corona‰Schnelltes­t wird Sigrid Schaller in ihrem Friseursal­on in Höch‰ städt nicht anbieten. Die Bestätigun­g eines negativen Schnelltes­ts durch Fachperson­al müssen Kunden jetzt mitbringen. Bis Dienstag gilt noch eine Übergangsf­rist. Zudem müssen Friseure nun eine FFP2‰Maske tragen. Die Friseurinn­ung hat die Sorge, dass viele Kunden lieber nicht kommen anstatt mit Test.
Foto: Berthold Veh Dieses Foto hat nur symbolisch­en Charakter, denn einen Corona‰Schnelltes­t wird Sigrid Schaller in ihrem Friseursal­on in Höch‰ städt nicht anbieten. Die Bestätigun­g eines negativen Schnelltes­ts durch Fachperson­al müssen Kunden jetzt mitbringen. Bis Dienstag gilt noch eine Übergangsf­rist. Zudem müssen Friseure nun eine FFP2‰Maske tragen. Die Friseurinn­ung hat die Sorge, dass viele Kunden lieber nicht kommen anstatt mit Test.

Newspapers in German

Newspapers from Germany