Was vom Menschen übrig bleibt
Bevor ein Mensch nach einem hoffentlich langen und erfüllten Leben das Zeitliche segnet, stellt er sich mitunter die Frage: Was bleibt von mir? Damit ist nicht das Gerippe gemeint, das zwei Jahrzehnte lang im Boden verwest. Auch nicht das Ferienhäuschen in der französischen Provence, das sich Erben unter den Nagel reißen. Vom Menschen bleiben ganz andere Dinge übrig. Jene, die Materielles überdauern und von seinem Schaffen handeln.
Der Franzose Nicholas Cugnot etwa erbaute 1769 ein Gefährt, das weder durch Muskeln noch andere natürliche Kräfte betrieben wurde. Heute sagt man zu Cugnots Erfindung Auto. Und Neil Armstrong wird stets derjenige bleiben, der als erster Erdenbürger seinen Fuß auf den Mond setzte. Cugnot und Armstrong haben das Irdische längst verlassen, Erinnerungen an ihr Tun werden bleiben.
In Dokumenten der Zeitgeschichte finden sich wiederholt auch Sportler. Angetrieben von der Sehnsucht, Grenzen ihrer körperlichen Fähigkeiten auszureizen. Mancher strebt gar so unnachgiebig danach, dass er sich unlauter Mittel oder medikamentöser Errungenschaften bedient. Wer allerdings glaubt, Rekorde für die Ewigkeit aufzustellen, der wurde oft im Wortsinn eines Besseren belehrt.
Noch hält Eliud Kipchoge die weltweite Bestmarke, doch der Kenianer muss damit rechnen, dass irgendwann mal einer dahergelaufen kommt, der einen Marathon unter 2:01:39 Stunden rennt. Einen Beweis außergewöhnlicher Fähigkeiten lieferte jüngst auch Russell Westbrook. Kein Michael Jordan, Magic Johnson oder LeBron James nennen sich jetzt Triple-Double- Rekordhalter in der amerikanischen NBA, sondern der Basketballer der Washington Wizards. Zum 182. Mal hat der 32-Jährige in drei Statistikkategorien zweistellige Werte erzielt. Und zwar in Punkten, Rebounds und Vorlagen zu Korberfolgen. Wirklich beeindruckend.
Am Wochenende fällt im Sport wohl der nächste Rekord, der bislang die Vorstellungskraft übertraf. Gerd Müller erzielte innerhalb einer Bundesliga-Spielzeit 40 Treffer. Kommende Generationen werden sich daran gewöhnen, künftig eine überirdische Trefferquote mit dem Namen Robert Lewandowski in Verbindung zu bringen.
Doch auch der Weltfußballer des FC Bayern München ... Sie wissen schon.