Ein Herzensprojekt, aber nicht aller Höchstädter
Leserbrief zum Artikel „AnnaRundweg in Höchstädt: Zerstörung des Auwalds“vom 15. September:
Das Thema „fehlende Verhältnismäßigkeit“spielt eine zentrale Rolle beim angebrachten Vorwurf der „Zerstörung des Auwalds“. Als naturliebender Höchstädter kann ich diese rabiate Gangart, mit der das Gebiet im und um den Höchstädter Auwald für den nicht vorhandenen Massentourismus erschlossen werden soll, nicht nachvollziehen. Riesige Betonfundamente werden in ein FFH-Gebiet versenkt, um eine überdimensionierte Hängebrücke über einen 1,5 Meter breiten Seitenarm der alten Donau zu spannen. Auf dem Weg dorthin führt ein Holzbohlenweg im Zickzack-Kurs durch den Auwald, direkt angrenzend ein äußerst intakter Waldweg. Jeder, der bei dem Holzbohlenweg an Inklusion denkt, damit auch Rollstuhlfahrer die „Attraktion“erleben können, irrt! Die Brücke ist für Rollstuhlfahrer nicht erreichbar, denn der Holzbohlenweg endet einige Meter vor der Brücke. Sowohl Holzbohlenweg als auch Hängebrücke sind zweckgemäß nicht im Geringsten aufeinander abgestimmt und haben somit keine Daseinsberechtigung in einem FFH-Gebiet.
Die Zusammenarbeit von Bürgerinnen und Bürgern mit der Unteren Naturschutzbehörde, vor allem bei inhaltlich tiefer gehenden Fragen zu diesem Projekt, gestaltete sich leider nicht als sehr fruchtbar. Hier wurde es seitens der Behörde seltsamerweise vorgezogen, nicht zu antworten. Mehr Respekt gegenüber unserer Natur, benachteiligten Menschen und erholungssuchenden Menschen wäre dringend angebracht!
Patrick Anzenhofer, Höchstädt
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Die Einsender vertreten ihre eigene Mei nung. Kürzungen bleiben orbehalten.