Wieder ein später Nackenschlag
FußballBayernliga Süd Für den FC Gundelfingen wiederholt sich bei 1860 München II ein bekanntes Szenario. Dabei hätte Fabio Kühn die Niederlage noch abwenden können
„Ich hatte gedacht, dass Kottern schon bitter war“, schüttelte Martin Weng den Kopf. Zwei Wochen zuvor hatte der Trainer des FC Gundelfingen mit seinen BayernligaFußballern im Allgäu eine 1:2-Niederlage einstecken müssen, das gleiche Schicksal ereilte die Grün-Weißen nun beim TSV 1860 München II. Und wie schon beim TSV Kottern kassierten die Gundelfinger kurz vor Schluss den alles entscheidenden Gegentreffer. Und als wäre das nicht schon so bitter aus Wengs Sicht, fast mit dem Abpfiff traf sein Kapitän Fabio Kühn die Lattenunterkante. Nur wollte der Ball nicht zum Ausgleich hinter die Linie.
„Die Löwen hatten doch in der ganzen zweiten Halbzeit keine Torchance, wir hatten die richtig gut im Griff“, haderte Weng keineswegs grundlos – und auch mit dem frühen Rückstand. Es waren gerade mal 70 Sekunden gespielt, der erste Münchner Eckball schien abgewehrt. Aber der Ball landete halt nur knapp außerhalb des Strafraums, Moritz Leibelt schnappte sich die Kugel und versenkte sie zum 1:0 im langen Eck. „Das ist Spielglück, wie es uns zurzeit einfach abgeht“, so Weng, der seine Schützlinge trotzdem engagiert weiterspielen sah. Mehr und mehr kämpften sie sich ins Spiel, zweimal verhinderte das Aluminium den Ausgleich. Beim Schuss von Außenverteidiger Michael Grötzinger sprang der Ball vom Innenpfosten zurück ins Feld, auch bei der Chance des kurz vor Schluss noch wegen eines Foulspiels vom Platz gestellten Florian Heiß stand die Torstange im Weg. Als dann nach einer Ecke vor dem 1860-Tor FCG-Stürmer Sandro Caravetta regelwidrig am Torschuss gehindert wurde, pfiff Referee Matthias Kraus Elfmeter für die Grün-Weißen. Kapitän Fabio Kühn verwandelte sicher zum 1:1.
Damit wollten sich die Spieler beider Teams nicht zufriedengeben, mit dem einsetzenden Regen entwickelte sich ein rassiges Kampfspiel. „Wir hatten zwar auch keine dicken Chancen mehr“, so Weng, wenngleich er damit die Situation von Sandro Caravetta ausklammerte, als der aus wenigen Metern zum Abschluss kam, der Ball jedoch vom langen Bein des Löwen-Verteidigers Darius Amados zur Ecke abgewehrt wurde. „1860 kam in der zweiten Halbzeit aber gar nicht mehr vor unser Tor“, stellte der FCG-Trainer treffend fest – bis hinein in die Schlussphase. Da trat Mansour Ouro-Tagba noch einmal an, nahe der Grundlinie kreuzte der Stürmer den
Laufweg von FCG-Verteidiger Elias Weichler und fiel. Weichler war sich zwar keiner Schuld bewusst, doch auch Trainer Weng meinte: „Es hat schon so ausgesehen, dass es einen Kontakt gab.“Der reichte zum Elfmeterpfiff – und dem Siegtreffer durch Valdrin Konjuhi.
1860 München II: Hundertmark – Bell, Rother, Amados, Heigl – Dordan, Milican, Leibelt – Auburger (78. Kreuzpaintner), Konjuhi, Kuhn (38. Wörl, 62. OuroTagba), FC Gundelfingen: Dewein – Grötzinger, Brugger, Kühn, Heiß, J. Fink (81. Weichler), Elze (77. N. Fink), Braun, Noller (61. Mül ler) – Caravetta (83. Lechner), Schneider (77. Spizert)
Schiedsrichter: Kraus (1. FC Rieden) Tore: 1:0 Leibelt (2.), 1:1 Kühn (33./Foul elfmeter), 2:1 Konjuhi (89./Foulelfmeter) Gelbe Karten: Rother, Leibelt, Dordan, Amados, Milican / Brugger, N. Fink, Spizert, Dewein Rote Karte: Heiß (90.+2/Gundel fingen) Zuschauer: 175