Wertinger Zeitung

Kapfers Wohlfühlfa­ktor steigt von Tag zu Tag

Untere Fußball‰Klassen Der neue Trainer beim SV Aislingen schätzt das familiäre Umfeld

- VON GÜNTHER HERDIN

Nach Trainersta­tionen beim Nachwuchs des 1. FC Heidenheim sowie bei den Senioren des BC Schretzhei­m und des TSV Rain (U23) ist Markus Kapfer im vergangene­n Juli beim SV Aislingen gelandet. Beim Kreisklass­isten der Gruppe West II ist der 32-Jährige bereits nach wenigen Wochen voll angekommen. Sein persönlich­er Wohlfühlfa­ktor auf dem Kapellenbe­rg steigt von Tag zu Tag. Das hat nicht nur sportliche Gründe, sondern liegt vor allem am familiären Umfeld beim SVA: „Hier ist überhaupt nichts künstlich aufgebaut“, weiß er das Engagement der Vereinsver­antwortlic­hen und der Spieler zu schätzen.

Dass die Kicker nicht nur auf dem Platz ihren Mann stehen, sondern bisweilen auch hinter dem Tresen im Sportheim oder in der dortigen Küche – Markus Kapfer weiß, dass dies nicht bei allen Vereinen so der Fall ist. Vor allem nach Trainingse­inheiten schenken die Spieler Getränke aus oder versuchen ihre „Kochkünste“bei der Herstellun­g von kleinen Gerichten oder Brotzeiten. Über allem, so Kapfer, steht jedoch die Familie Sailer. Mutter Andrea ist seit vielen Jahren Erste Vorsitzend­e beim SVA – die absolute Chefin also. Und der Boss ist ihr Ehemann Benno, seines Zeichens Abteilungs­leiter, Trainer des Frauenteam­s oder wie zuletzt beim 5:0-Heimsieg gegen den SSV Neumünster auch Linienrich­ter. Und dann gibt es bei den Sailers noch

Sohnemann Daniel. Er ist Kapitän der ersten Mannschaft, Schwester Julia Spielführe­rin der Bezirkslig­aFußballer­innen der SG AislingenG­lött. Bei den Sailers stecke einfach viel Herzblut drin, wenn es um den Verein geht, konstatier­t Markus Kapfer. Aber auch andere Mitglieder leisten einen wichtigen Beitrag für das Gesamte.

Mit Benno Sailer tauscht sich der Coach insbesonde­re nach den Spielen aus. Die Eindrücke des ehemaligen Landesliga­spielers beim FC Gundelfing­en seien ihm wichtig, wobei es manchmal natürlich auch Meinungsve­rschiedenh­eiten gebe. Aber diese seien fruchtbar für die

Mannschaft, unterstrei­cht der in Dillingen wohnende Industriem­echaniker. Dass die Rädchen inzwischen immer besser ineinander­greifen, führt Kapfer auf die gute Trainingsb­eteiligung und den zusammenge­stellten Kader beim SVA zurück. Oft stehen zwischen 24 und 26 Akteure bei den Übungseinh­eiten auf dem Platz. Und neben zahlreiche­n jungen Eigengewäc­hsen verleihen Routiniers wie Andreas Eisenbart (32), Matthias Böck (32) oder Florian Uhl (31) der Mannschaft die notwendige Stabilität. Zu den erfahrenen Spielern zählt auch Stephan Siegner. Der 30-Jährige ist Chef im Abwehrzent­rum des SVA und zeigt in dieser Rolle auch noch Torjägerqu­alitäten. Bereits fünf Treffer hat Siegner in dieser Saison erzielt. „Alle nach verschiede­nen Standards“, verrät Trainer Kapfer.

Nach dem 5:0-Sieg vom vergangene­n Wochenende gegen den SSV Neumünster ist den Aislingern ein großer Stein vom Herzen gefallen. Kein Wunder, gelang doch im vierten Versuch nach zuvor zwei Niederlage­n und einem Remis endlich der erste Heimsieg. Auswärts hingegen mussten die Kicker vom Aschberg nicht lange auf einen Dreier warten. Dieser gelang bereits beim ersten Versuch mit einem 2:1 bei der SG Bächingen. In Kleinkötz (4:0) und in Rettenbach (2:1) folgten weitere Erfolge in der Fremde, sodass die „weiße Weste“bei Gastspiele­n noch völlig unbefleckt ist. Dies soll auch nach dem morgigen Auftritt beim Tabellenna­chbarn SV Ziertheim-Dattenhaus­en so bleiben. „Wir wollen dieses Spiel natürlich gewinnen“, stimmt Markus Kapfer sein Team auf ein spannendes Duell ein. Mittelfris­tig, so der Coach, möchte der SV Aislingen, der 2018 nach einer Niederlage im Relegation­sspiel gegen Höchstädt aus der Kreisliga abgestiege­n ist, gerne wieder eine Stufe nach oben. Aber alles sei kein Zwang. Auch deshalb fühlt sich der Dillinger im so familiär geführten Verein auf den Höhen des Kapellenbe­rges so wohl. Besser werden müsse allerdings noch die zweite Mannschaft, die derzeit noch ohne Punktgewin­n das Tabellenen­de der A-Klasse West II ziert.

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Foto: FuPa Fühlt sich als Coach sichtlich wohl beim Kreisklass­isten SV Aislingen: Markus Kapfer, der früher unter anderem den BC Schretzhei­m trainierte.

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