Salah wird zur tragischen Figur
Ägypten scheitert im Elfmeterschießen
Berlin Jürgen Klopp ist nicht zu beneiden. Wenn seine beiden Superstars Sadio Mané und Mohamed Salah vom hitzigen Showdown in der WM-Qualifikation zurückkehren, besteht sicher noch großer Redebedarf an der Anfield Road. Insbesondere bei Salah dürften die Wunden nach dem K. o. von Ägypten im Elfmeterkrimi gegen den Senegal noch größer sein als bei der Final-Niederlage beim Afrika-Cup gegen den gleichen Gegner 51 Tage zuvor. Geblendet von Laserpointern und übel beschimpft von den Rängen war der Superstar die tragische Figur. Salah schoss im Elfmeterschießen über das Tor, es war der Anfang vom Ende.
Doch nicht nur im Senegal kochten die Emotionen über, auch in den weiteren Play-off-Spielen um die fünf WM-Startplätze aus Afrika überschlugen sich die Ereignisse. In Nigeria stürmten die Fans nach dem Aus gegen Nachbar Ghana den Rasen. In Algerien flossen nach dem späten Schock gegen Kamerun Tränen. Dagegen ging es in Marokko und Tunesien nach der WM-Qualifikation vergleichsweise moderat zu.
In Senegals Hauptstadt Dakar herrschte eine vergiftete Atmosphäre, was den ägyptischen Verband zu einer Beschwerde veranlasste. Auf den Tribünen seien Schmähplakate insbesondere gegen Salah zu sehen gewesen, teilte der Verband mit. Das Team sei zudem beim Aufwärmen durch Würfe von Steinen und Flaschen „terrorisiert“worden. Auch die Busse der ägyptischen Delegation seien angegriffen worden. Auf Instagram veröffentlichte der Verband Fotos von beschädigten Scheiben. Diesen Angaben zufolge gab es auch Verletzte. Der Weltverband Fifa kündigte eine Untersuchung an. Im Elfmeterschießen, das der Senegal 3:1 gewann, wurden ägyptische Spieler mit Laserpointern gestört. Den entscheidenden Elfmeter verwandelte Salahs Liverpooler Kollege Sadio Mané.
Tumulte gab es auch in Nigerias Hauptstadt Abuja. Dazu sorgte ein tragischer Vorfall für Bestürzung. Der Fifa-Arzt Joseph Kabungo starb bei dem Spiel. Der Mediziner sei als Doping-Beauftragter im Einsatz gewesen, die Todesursache Kabungos sei noch unklar. Nach dem Aus der Super Eagles gegen Ghana kam es zudem zur Gewalt. Wütende Fans stürmten nach dem 1:1 das Spielfeld des Stadions.