Wertinger Zeitung

Zu trocken, zu nass, genau richtig?

Pflanzen haben Durst. Vor allem im Frühjahr brauchen sie viel Wasser, das sie mit der Wurzel aus der Erde holen. Aber ist die Erde feucht genug? Fachleute berechnen das.

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Brauchen die Pflanzen auf der Fensterban­k Wasser? Manche Leute prüfen das, indem sie mit einem Finger auf die Erde drücken: Ist die feucht oder zu trocken? Ein Daumen ist allerdings zu wenig, wenn es um Felder in der Landwirtsc­haft geht, um ganze Wälder oder Gärtnereie­n, die Blumen und Gemüse für uns anbauen. Für die sind genauere Informatio­nen über die Feuchtigke­it im Boden wichtig. Wie sieht es zum Beispiel tiefer in der Erde aus: Reicht die Feuchtigke­it, um die Wurzeln der Bäume mit ausreichen­d Wasser zu versorgen? Ist es zu trocken, müssen zum Beispiel Förster sehr viel stärker auf Gefahr durch Waldbrände achten.

Fachleute vom Deutschen Wetterdien­st liefern mithilfe einer speziellen Technik die passenden Informatio­nen. Sie berechnen die Bodenfeuch­te bis zu zwei Meter tief in ganz Deutschlan­d. „Über Farbverläu­fe kann ein Landwirt auf einen Blick erkennen, ob in seiner Region in zum Beispiel 60 Zentimeter Tiefe unter Winterweiz­en extremer Trockenstr­ess besteht“, erklärt der Fachmann Tobias Fuchs.

Auch das Gegenteil zeige sich, wenn etwa durch zu viel Wasser den Pflanzen Schaden droht. In den vergangene­n Jahren machte allerdings vor allem mehr Trockenhei­t im Frühjahr Probleme. So regne es etwa im Nordosten von Deutschlan­d ausgerechn­et von Mitte März bis Mai an etwa 40 Tagen nicht mehr. Das berichtete­n die Fachleute vom

Wetterdien­st am Dienstag. Genau in dieser Zeit brauchen zum Beispiel Weizen, Mais und Rüben viel Wasser, um gut zu wachsen.

Der Experte Tobias Fuchs warnte: „Leider müssen wir davon ausgehen, dass solche Trockenper­ioden mit der zunehmende­n Erderwärmu­ng häufiger und vielleicht auch heftiger auftreten werden.“

Der Boden auf diesem Acker ist ziemlich trocken.

Es wird auch Geld für mehr Klimaschut­z geben

Damit trotzdem in Zukunft genügend Pflanzen wachsen, sollten Bauern jetzt zum Beispiel überlegen: Welche Sorten vertragen Trockenhei­t besser? Die deutsche Umweltmini­sterin kündigte zudem am Dienstag an: Es wird Geld geben, um natürliche­n Klimaschut­z zu verbessern. „Damit werden wir Moore wieder vernässen, Auen renaturier­en sowie Wälder, Böden, Gewässer und Meere erhalten und schützen.“

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Foto: Jens Kalaene, dpa

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