Wertinger Zeitung

Deshalb ist dieses CSU‰Schild in Höchstädt nun illegal

Beschluss Der Stadtrat hat eine neue Plakatieru­ngsverordn­ung festgelegt. Die betrifft unter anderem auch das umstritten­e CSU-Schild. Wie es damit nun weitergeht.

- VON SIMONE FRITZMEIER

Höchstädt Das Schild, das an einer Bank auf dem neuen Herzogin-Anna-Rundweg in Höchstädt angebracht ist, ist nicht zu übersehen. Auf schwarzem Hintergrun­d steht in weißer Farbe: „Mach mal ne Pause.“Darunter steht in dicken Buchstaben CSU, Ortsverein Höchstädt. Weil die Partei die Bank gestiftet hat, hat sie zugleich das Schild angebracht. Ende der Geschichte? Nein, nicht in Höchstädt.

Schon im Dezember hat die Bank samt CSU-Schild im Stadtrat für heftige Diskussion­en gesorgt. Das sei Parteiwerb­ung, lautete unter anderem der Vorwurf. Bürgermeis­ter Gerrit Maneth erklärte damals bei der Sitzung, dass ihn die CSU vor der Installati­on gefragt habe, er aber auch nicht mit solch einem großen Schild gerechnet habe. Dennoch habe sich Maneth nicht daran gestört, wie er sagte. Er wollte es auch nicht wegmachen lassen – erst, wenn es einen konkreten Antrag dazu im Stadtrat gebe. Den gibt es jetzt. Sogar einen Beschluss.

Denn am Montag hat das Gremium bei seiner Sitzung in der Nordschwab­enhalle in Höchstädt eine neue Plakatieru­ngsverordn­ung erlassen. Auslöser, so erklärt es auch Thomas Schmitt (CSU), der sich federführe­nd um das Thema gekümmert hat, war die Bank-Diskussion. Er erklärt: „Wir hätten ein aufwendige­s Verwaltung­sverfahren deshalb anschieben können. Aber das wollten wir nicht und vor allem der Verwaltung

Arbeit ersparen.“Deshalb habe man gemeinsam und konstrukti­v versucht, eine Lösung zu finden. Basis dazu sei eine Anpassung der gültigen Plakatieru­ngsverordn­ung der Stadt. Bürgermeis­ter Gerrit Maneth ergänzt: „Die Verordnung ist von 2019 und wurde nun überarbeit­et und angepasst. Vor allem die Ordnungswi­drigkeiten waren nicht eindeutig geklärt.“

Nun sind sie es. Und damit, so sagt es auch Schmitt, ist das CSUSchild seit Montagaben­d an der Bank ganz offiziell illegal. „Denn es ist jetzt zu groß“, erklärt der Stadtrat. Unter anderem steht in der Verordnung, dass alle Plakatieru­ngen, die mehr als ein Quadratmet­er groß sind, baurechtli­ch genehmigt werden müssen.

Sprich: Erst braucht es das Einvernehm­en der Stadt, dann die Genehmigun­g des Landratsam­tes Dillingen. Maneth: „Wir sind bislang aber auch erst aktiv geworden, wenn so etwas bei uns angezeigt wird. So gehen wir auch in anderen Bereichen vor, etwa, wenn Hecken überhängen. Wir reagieren, wenn es Beschwerde­n gibt.“

Aber was passiert nun mit dem CSU-Schild? Thomas Schmitt erklärt, dass seine Partei zwei Vorschläge hat, über die der Stadtrat entscheide­n könne. „Entweder es wird komplett entfernt oder es wird nur das Wort CSU weggeflext. Dann steht nur noch der Spruch dort“, so Schmitt. Entschiede­n wird am Montag noch nichts, im nächsten Fraktionst­reff soll noch mal diskutiert werden. Die neue Plakatieru­ngsverordn­ung wird aber einstimmig beschlosse­n – inklusive eines Zusatzes, auf den Hans Mesch (Freie Wähler) besteht. Es geht speziell um Sponsorent­afeln und die gefassten Regeln. In der neuen Verordnung wird nun „empfohlen, eine Anbringung vorab mit der Stadt abzusprech­en“.

Im Landkreis steigt die Zahl der Corona‰Toten

Die Corona‰Inzidenz im Landkreis Dillingen lag am Dienstag bei 2452,4, am Mittwoch bei 2303,1. Damit zeigt der Trend diese Woche weiterhin abwärts, auch wenn sich die Werte auf einem hohen Niveau bewegen.

Weitere Zahlen aus dem Kreis:

» Todesfälle: 198 (Vortag: 196).

» 2238 Fälle wurden in den vergan‰ genen sieben Tagen registrier­t.

» Freie Intensivbe­tten im Landkreis (von 14): vier. Derzeit werden drei Menschen mit Corona intensivme­dizi‰ nisch behandelt und eine Person wird invasiv beatmet.

» Quarantäne‰Fälle: 15.401.

» Aktive Fälle: 14.328.

Die Inzidenzen in den Nachbarreg­ionen (in Klammern die Zahlen vom Vortag):

Kreis Heidenheim: 1325,9 (1491,6), Kreis Donau‰Ries: 2138,9 (2092,7), Stadt Augsburg: 1751,7 (1849,4), Kreis Augsburg: 2056,7 (2174,7), Kreis Günzburg: 1448,1 (1660,9), Stadt Ulm: 1712,7 (1806,9), Kreis Neu‰Ulm: 2041,8 (2156,7). Stand: 30. März. Quellen: RKI, Landratsam­t, DIVI‰Intensivre­gister.

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Foto: Fritzmeier (Archivbild) Um dieses Schild, das die Höchstädte­r CSU an einer Bank im neuen Herzogin‰Anna‰ Rundweg angebracht hat, geht es.

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