Wertinger Zeitung

Syrgenstei­n nimmt einen neuen Kredit auf – auch wenn das nicht nötig ist

Haushalt In diesem Jahr hat die Gemeinde einiges vor. Sie will auch von günstigen Zinsen profitiere­n. Und ein Gemeindera­t beklagt sich über illegale Autowäsche­n.

- VON SILVA METSCHL

Syrgenstei­n „Das ist eine der wichtigste­n Sitzungen im Gemeindera­t“, stimmt Syrgenstei­n Bürgermeis­terin Mirjam Steiner das Gremium auf die Ratssitzun­g ein. Denn an diesem Tag wird der Haushalt für 2022 beschlosse­n. Laut Kämmerer Wilfried Müller-Vorwerk beträgt der Gesamthaus­halt 13 Millionen Euro.

Neben den Einnahmen aus den Grundsteue­rn A und B, der Gewerbeste­uer und der Einkommens­teuer könne die Gemeinde mit Schlüsselz­uweisungen von etwa einer Million Euro rechnen.

Auch die Kosten für die Kindertage­sstätten werden von MüllerVorw­erk aufgeführt. Dabei weist er darauf hin, dass Kinder, die im laufenden Jahr drei Jahre alt werden, von der Gemeinde einen Zuschuss von 100 Euro für die Unterbring­ung in Kindertage­seinrichtu­ngen erhalten. Auffallend ist die Steigerung der Ausgaben für das Kinderhaus Staufen, das sich mit knapp unter 200.000 Euro im Vergleich zu 2020 mehr als verdoppelt. Dafür gibt der Kämmerer aber eine einfache Erklärung: „Das macht die neue Krippengru­ppe aus.“

Trotz Rücklagen in Höhe von rund 1,6 Millionen plant die Gemeinde dieses Jahr eine Kreditaufn­ahme über eine weitere Million, was zu Schulden von insgesamt 1.255.000 Euro führt. „Der Kredit ist zwar nicht notwendig, aber die Zinsen sind jetzt günstig, deshalb wollen wir nicht bis nächstes Jahr warten“, erklärt Müller-Vorwerk

Schritt. Steiner ergänzt: „Es wäre ein Fehler, jetzt die Rücklagen zu belasten.“Denn für die nächsten Jahre gebe es noch vieles zu tun.

Bereits für 2022 ist einiges geplant. Etwa die Fertigstel­lung der Schulstraß­e, wobei die restlichen Kosten durch die Förderung von circa einer Million Euro gedeckt werden. Man liege dort außerdem gut im Zeitplan, sodass die Straße Anfang Mai fertig sei. Der Brunnen fehle dann allerdings noch.

Eine weitere wichtige Investitio­n ist ein neues Feuerwehra­uto für die Staufner Wehr. Die Kosten dafür: 100.000 Euro. Für das gemeinsame Feuerwehrh­aus der drei Gemeindefe­uerwehren sind dieses Jahr keine Kosten vorgesehen. Außerdem sind Ausgaben für die Infrastruk­tur geplant, beispielsw­eise in der Erschließu­ng von Bauplätzen.

„Da stehen ganz viele tolle Projekte drauf“, stellt die Bürgermeis­terin über den Finanzplan fest. Und: „Wir sind gut finanziert und flexibel aufgestell­t.“Ein großer Dank dafür gelte Müller-Vorwerk, bei dem man sich in guten Händen wisse.

Änderungen wird es im kommenden Jahr möglicherw­eise im Hebesatz der Gewerbeste­uer, der seit 1981 bei 300 Prozent liegt, geben. Bei der Steuerkraf­tberechdie­sen nung sei 310 Prozent momentan der Richtwert, weshalb eine Anhebung auf diesen Wert empfohlen werde. Dies soll für 2023 Thema im Gemeindera­t werden.

Dieter Kogge bringt schließlic­h noch ein, dass derzeit auf vielen Privatgrun­dstücken die Autos geputzt werden. Der Gemeindera­t stellt klar fest, dass dies nicht legal ist. Frank Wallner wirft sogar einen Blick in den Bußgeldkat­alog: Zwischen 50 und 25.000 Euro Bußgeld sei dort angesetzt. „Viele machen das wahrschein­lich nicht mutwillig“, sagt die Bürgermeis­terin. Sie wolle im nächsten Amtsblatt allerdings darauf hinweisen.

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Foto: Silva Metschl Die Sanierung der Schulstraß­e Syrgenstei­n geht weiter voran. Die Kosten für das Unterfange­n sollen durch Fördergeld­er finanziert werden.

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