Die FCAUltras kehren zurück
Bundesliga Bei den wichtigen Heimspielen gegen den VfL Wolfsburg am Sonntag und gegen den FSV Mainz 05 kann der FC Augsburg wieder auf die Unterstützung durch die aktive Fan-Szene bauen. Es gibt aber Störfeuer von anderer Seite.
Augsburg Als sich die Spieler des FC Augsburg nach der 2:3-Niederlage beim VfB Stuttgart von ihren Fans verabschiedeten, da bot sich den Bundesliga-Profis ein ungewohntes Bild. Der Gästeblock war voll besetzt, eine Zaunfahne in den Vereinsfarben Rot-Grün-Weiß und mit der Aufschrift „FC AUGSBURG“war aufgehängt worden. Die Ultras waren zurück und hatten wieder für eine organisierte Unterstützung gesorgt.
Und auch bei den beiden so wichtigen Heimspielen am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) gegen den VfL Wolfsburg und am Mittwoch (18.30 Uhr/Sky) beim Nachholspiel gegen den FSV Mainz 05 werden die Stehplätze der Ulrich-Biesinger-Tribüne, die Heimat der aktiven Fan-Szene, wieder voll sein. Seit Beginn der Pandemie und der folgenden Einschränkungen, die einige FCA-Fans von den Bundesliga-Spielen ausschlossen, gab es keinen organisierten Support mehr von dort. Aus Solidarität. Doch seit Dienstag steht fest: Ab Sonntag fallen in Bayern nahezu alle Corona-Einschränkungen. Die Staatsregierung hat beschlossen, von der neuen Hotspot-Regelung keinen Gebrauch zu machen und nur noch einige wenige Corona-Regeln ab dem 3. April in Kraft zu setzen, den Basis-Schutz.
Eine Maskenpflicht gilt demnach künftig nur noch im öffentlichen Nahverkehr, in Fernverkehrszügen und Flugzeugen sowie in Heimen und Gesundheitseinrichtungen.
Alle weiteren Vorschriften wie zum Beispiel Zugangsregeln (2G oder 3G), Abstandspflichten oder Obergrenzen für die Zahl von Besuchern fallen weg. Theoretisch könnte der FCA vor ausverkauftem Haus gegen den VfL Wolfsburg spielen. Bis Dienstag waren rund 19.000 Karten verkauft. Am Dienstag wollte sich der FCA noch nicht zu den neuen Richtlinien äußern und erst die schriftliche Ausarbeitung der neuen, dann 16. Infektionsschutzmaßnahmenverordnung abwarten. Einer wird aber am Sonntag in der WWK-Arena wohl nicht dabei sein: Wolfsburgs Trainer Florian Kohfeldt. Der 39-Jährige wurde am Montag positiv auf Corona getestet und befindet sich derzeit in Quarantäne. Ob er sich bis zum Sonntag freitesten kann, ist nicht sicher.
Sein Augsburger Kollege Markus Weinzierl hat eine Corona-Infektion schon hinter sich. Er hofft am Sonntag auf den Heimspiel-Effekt im Abstiegskampf. 16 seiner bisher 26 Punkte hat der FCA in der WWKArena geholt. „Wir wissen, dass wir unsere Fans im Rücken haben. Natürlich muss dazu der Funke auch von uns rüberspringen. Wir haben jetzt noch fünf Heimspiele und punkten dort normal mehr als auswärts – das muss die Basis sein“, erklärte er vergangene Woche. Es gilt also die volle Konzentration auf das Spiel am Sonntag.
Genau jetzt berichtet Sky über einen heißen Flirt des FC Augsburg mit dem Noch-Torhüter von Arminia Bielefeld: Stefan Ortega. Der 29-jährige gebürtige Nordhesse zählt zu den besten Torhütern der Bundesliga und kann die Arminia am Saisonende ablösefrei verlassen. Bisher galt und gilt wohl immer noch der FC Bayern München als der aussichtsreichste Kandidat für einen Wechsel. Jetzt, so Sky, sei der FCA in Verhandlungen eingetreten.
Doch mit Ortega wurden schon viele Vereine in Verbindung gebracht. Marketingtechnisch sicher nicht ungeschickt. Nach Informationen unserer Redaktion hat der FCA Ortega durchaus auch auf dem Radar – welcher Bundesligist hat einen am Saisonende ablösefreien Torhüter dieser Klasse nicht im Blick –, doch die Akte ist derzeit nicht geöffnet. Trotzdem wird diese Spekulation Stammtorhüter Rafal Gikiewicz sicher nicht gefallen.
Denn anscheinend macht sich der FCA durchaus Gedanken über eine generelle personelle Neuordnung auf der Torhüterposition. Aber erst wenn die Ligenzugehörigkeit feststeht. Denn der 34-jährige Gikiewicz, dessen Vertrag bis 2023 terminiert ist (mit einer vereinsseitigen Option auf eine einjährige Verlängerung), gilt nach seinen durchwachsenen Leistungen in dieser Saison nicht mehr als unantastbar. Sein Stellvertreter Tomas Koubek, 29, hat trotz guter Trainingsleistungen nach seinem katastrophalen Einstand in der Saison 19/20 trotz Vertrages bis 2024 keine Zukunft mehr. Anscheinend hat der französische Erstligist FC Lorient Interesse. Auch der dritte Torhüter, Daniel Klein, der 21-Jährige war im Sommer von der TSG Hoffenheim zum FCA gewechselt, hat die Verantwortlichen bei seinen Einsätzen in der U23 noch nicht überzeugt.
In die heißen Personal-Planungen in allen Mannschaftsbereichen können und werden die FCA-Verantwortlichen erst einsteigen, wenn der FCA weiß, wo er in der nächsten Saison spielen wird. Soll das die Bundesliga bleiben, sollte in den nächsten beiden Heimspielen gepunktet werden. Die FCA-Fans wollen ihren Teil dazu beitragen.