Wertinger Zeitung

Die FCA‰Ultras kehren zurück

Bundesliga Bei den wichtigen Heimspiele­n gegen den VfL Wolfsburg am Sonntag und gegen den FSV Mainz 05 kann der FC Augsburg wieder auf die Unterstütz­ung durch die aktive Fan-Szene bauen. Es gibt aber Störfeuer von anderer Seite.

- VON ROBERT GÖTZ

Augsburg Als sich die Spieler des FC Augsburg nach der 2:3-Niederlage beim VfB Stuttgart von ihren Fans verabschie­deten, da bot sich den Bundesliga-Profis ein ungewohnte­s Bild. Der Gästeblock war voll besetzt, eine Zaunfahne in den Vereinsfar­ben Rot-Grün-Weiß und mit der Aufschrift „FC AUGSBURG“war aufgehängt worden. Die Ultras waren zurück und hatten wieder für eine organisier­te Unterstütz­ung gesorgt.

Und auch bei den beiden so wichtigen Heimspiele­n am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) gegen den VfL Wolfsburg und am Mittwoch (18.30 Uhr/Sky) beim Nachholspi­el gegen den FSV Mainz 05 werden die Stehplätze der Ulrich-Biesinger-Tribüne, die Heimat der aktiven Fan-Szene, wieder voll sein. Seit Beginn der Pandemie und der folgenden Einschränk­ungen, die einige FCA-Fans von den Bundesliga-Spielen ausschloss­en, gab es keinen organisier­ten Support mehr von dort. Aus Solidaritä­t. Doch seit Dienstag steht fest: Ab Sonntag fallen in Bayern nahezu alle Corona-Einschränk­ungen. Die Staatsregi­erung hat beschlosse­n, von der neuen Hotspot-Regelung keinen Gebrauch zu machen und nur noch einige wenige Corona-Regeln ab dem 3. April in Kraft zu setzen, den Basis-Schutz.

Eine Maskenpfli­cht gilt demnach künftig nur noch im öffentlich­en Nahverkehr, in Fernverkeh­rszügen und Flugzeugen sowie in Heimen und Gesundheit­seinrichtu­ngen.

Alle weiteren Vorschrift­en wie zum Beispiel Zugangsreg­eln (2G oder 3G), Abstandspf­lichten oder Obergrenze­n für die Zahl von Besuchern fallen weg. Theoretisc­h könnte der FCA vor ausverkauf­tem Haus gegen den VfL Wolfsburg spielen. Bis Dienstag waren rund 19.000 Karten verkauft. Am Dienstag wollte sich der FCA noch nicht zu den neuen Richtlinie­n äußern und erst die schriftlic­he Ausarbeitu­ng der neuen, dann 16. Infektions­schutzmaßn­ahmenveror­dnung abwarten. Einer wird aber am Sonntag in der WWK-Arena wohl nicht dabei sein: Wolfsburgs Trainer Florian Kohfeldt. Der 39-Jährige wurde am Montag positiv auf Corona getestet und befindet sich derzeit in Quarantäne. Ob er sich bis zum Sonntag freitesten kann, ist nicht sicher.

Sein Augsburger Kollege Markus Weinzierl hat eine Corona-Infektion schon hinter sich. Er hofft am Sonntag auf den Heimspiel-Effekt im Abstiegska­mpf. 16 seiner bisher 26 Punkte hat der FCA in der WWKArena geholt. „Wir wissen, dass wir unsere Fans im Rücken haben. Natürlich muss dazu der Funke auch von uns rübersprin­gen. Wir haben jetzt noch fünf Heimspiele und punkten dort normal mehr als auswärts – das muss die Basis sein“, erklärte er vergangene Woche. Es gilt also die volle Konzentrat­ion auf das Spiel am Sonntag.

Genau jetzt berichtet Sky über einen heißen Flirt des FC Augsburg mit dem Noch-Torhüter von Arminia Bielefeld: Stefan Ortega. Der 29-jährige gebürtige Nordhesse zählt zu den besten Torhütern der Bundesliga und kann die Arminia am Saisonende ablösefrei verlassen. Bisher galt und gilt wohl immer noch der FC Bayern München als der aussichtsr­eichste Kandidat für einen Wechsel. Jetzt, so Sky, sei der FCA in Verhandlun­gen eingetrete­n.

Doch mit Ortega wurden schon viele Vereine in Verbindung gebracht. Marketingt­echnisch sicher nicht ungeschick­t. Nach Informatio­nen unserer Redaktion hat der FCA Ortega durchaus auch auf dem Radar – welcher Bundesligi­st hat einen am Saisonende ablösefrei­en Torhüter dieser Klasse nicht im Blick –, doch die Akte ist derzeit nicht geöffnet. Trotzdem wird diese Spekulatio­n Stammtorhü­ter Rafal Gikiewicz sicher nicht gefallen.

Denn anscheinen­d macht sich der FCA durchaus Gedanken über eine generelle personelle Neuordnung auf der Torhüterpo­sition. Aber erst wenn die Ligenzugeh­örigkeit feststeht. Denn der 34-jährige Gikiewicz, dessen Vertrag bis 2023 terminiert ist (mit einer vereinssei­tigen Option auf eine einjährige Verlängeru­ng), gilt nach seinen durchwachs­enen Leistungen in dieser Saison nicht mehr als unantastba­r. Sein Stellvertr­eter Tomas Koubek, 29, hat trotz guter Trainingsl­eistungen nach seinem katastroph­alen Einstand in der Saison 19/20 trotz Vertrages bis 2024 keine Zukunft mehr. Anscheinen­d hat der französisc­he Erstligist FC Lorient Interesse. Auch der dritte Torhüter, Daniel Klein, der 21-Jährige war im Sommer von der TSG Hoffenheim zum FCA gewechselt, hat die Verantwort­lichen bei seinen Einsätzen in der U23 noch nicht überzeugt.

In die heißen Personal-Planungen in allen Mannschaft­sbereichen können und werden die FCA-Verantwort­lichen erst einsteigen, wenn der FCA weiß, wo er in der nächsten Saison spielen wird. Soll das die Bundesliga bleiben, sollte in den nächsten beiden Heimspiele­n gepunktet werden. Die FCA-Fans wollen ihren Teil dazu beitragen.

 ?? Foto: Kolbert‰press ?? In Stuttgart war der Gästeblock gut gefüllt. Die aktive Fan‰Szene des FC Augsburg ist zurück und unterstütz­t ihre Mannschaft wie‰ der organisier­t.
Foto: Kolbert‰press In Stuttgart war der Gästeblock gut gefüllt. Die aktive Fan‰Szene des FC Augsburg ist zurück und unterstütz­t ihre Mannschaft wie‰ der organisier­t.

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