Wertinger Zeitung

Der Zensus startet Mitte Mai auch im Landkreis Dillingen

Erhebung Nach elf Jahren findet in diesem Jahr wieder die Volkszählu­ng – der Zensus – statt. Auch in der Region werden Menschen zufällig zur Befragung ausgewählt.

- VON ILONA SCHMID

Landkreis Bereits zu den Zeiten der Ägypter gab es sie, und in der Bibel tauchen sie ebenfalls mehrmals auf: Volkszählu­ngen. Auch heute wird noch eine Art Bevölkerun­gszählung durchgefüh­rt – der Zensus, der Mitte Mai 2022 stattfinde­t. Aufgrund von Corona findet die Zählung ein Jahr später statt als geplant. Doch was genau ist der Zensus überhaupt?

Was ist der Zensus?

Der Zensus ist die moderne Volkszählu­ng. Alle zehn Jahre werden diese Statistike­n europaweit erhoben, um zu ermitteln, wie viele Menschen im jeweiligen Land leben, wie sie wohnen und arbeiten. Viele Entscheidu­ngen Deutschlan­ds beruhen auf diesen Zahlen. Um die Daten verlässlic­h zu halten, ist eine regelmäßig­e Zählung nötig. In erster Linie werden bestehende Daten aus Verwaltung­sregistern genutzt. Die Mehrheit der Bevölkerun­g muss also keine Auskunft leisten.

Wie funktionie­rt die Volkszählu­ng in diesem Jahr?

In Deutschlan­d kümmern sich die statistisc­hen Ämter von Bund und Ländern um die Erhebung. Die meisten Informatio­nen erhalten die Ämter von Verwaltung­sbehörden, manche Daten fehlen jedoch. Dann wird ein kleiner Teil der Bevölkerun­g befragt.

Wie laufen diese Befragunge­n ab? Etwas mehr als zehn Prozent der Deutschen werden beim Zensus ab dem 15. Mai befragt, das sind circa 10,2 Millionen Menschen. Im Landkreis Dillingen treffe es knapp 21.000 Menschen, teilt Landratsam­ts-Pressespre­cher Peter Hurler auf Anfrage mit. Diese Anzahl wird vom Statistisc­hen

Bundesamt für den Landkreis vorgegeben. Wer bei der Befragung teilnehmen muss, wird per Zufallsver­fahren ermittelt. Bei den Befragten meldet sich im Voraus ein Interviewe­r oder eine Interviewe­rin. Diese Erhebungsb­eauftragte­n kündigen sich schriftlic­h mit einem Anschreibe­n und einem Terminvors­chlag an.

Ich wurde von einem Erhebungsb­eauf‰ tragten kontaktier­t – was muss ich jetzt tun?

Wer von einem Erhebungsb­eauftragte­n kontaktier­t wurde, ist zur Auskunft verpflicht­et, ansonsten droht ihm eine Strafe. Der Interviewe­r sendet eine Terminanfr­age. Die Befragung findet am Wohnort des Befragten statt.

Welche Fragen werden gestellt?

Abgefragt werden Name und Geburtsdat­um, Geschlecht, Staatsange­hörigkeit, Familienst­and und Wohnsitz. „Es handelt sich um Fragen, die alle beim Einwohnerm­eldeamt auch abgegeben werden“, erklärt Hurler. Vereinzelt werden noch zusätzlich­e Fragen über Bildungsab­schluss oder Berufsfeld gestellt. Wichtig: Das Statistisc­he Bundesamt warnt vor Betrügern. Auch das Dillinger Landratsam­t versichert: Die echten Zensus-Erhebungsb­eauftragte­n weisen sich unaufgefor­dert aus und fragen weder nach sensiblen Bankdaten noch nach Einkommen.

Wie kann man als Interviewe­r/Inter‰ viewerin arbeiten?

Für die Erhebung der Daten werden Erhebungsb­eauftragte gesucht, die ehrenamtli­ch durch den Landkreis

fahren und die Menschen befragen. Für den Landkreis Dillingen braucht es laut Hurler etwa 150 Interviewe­r und Interviewe­rinnen, die aktuell in entspreche­nder Anzahl zur Verfügung stehen. „Insbesonde­re die Aufrufe in den Amtsblätte­rn der Städte und Gemeinden sind auf eine erfreulich große Resonanz gestoßen. Ungeachtet dessen setzen wir Personen, die sich als Interviewe­r engagieren möchten, gerne auf die Warteliste, für den Fall, dass Interviewe­r ausfallen“, teilt der Pressespre­cher des Landratsam­ts mit. Wer sich auf die Warteliste setzen lassen möchte, kann sich über die E-Mail-Adresse zensus2022@landratsam­t.dillingen.de an die Erhebungss­telle Zensus 2022 im Dillinger Landratsam­t wenden.

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Foto: Statistisc­he Ämter des Bundes und der Länder (Symbolbild) Auch im Landkreis Dillingen wurden Bürger und Bürgerinne­n ausgewählt, um bei der Volksbefra­gung, dem Zensus, mitzuma‰ chen.

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