Entsteht in Eppisburg eine klimafreundliche Mini-Haus-Siedlung?
Im Holzheimer Ortsteil könnte auf einer bisher freien Fläche eine Wohnanlage mit mehreren Mini-Häusern entstehen. Das Wohnen soll dort erschwinglich und nachhaltig sein.
Wie sieht nachhaltiges Bauen aus? Eine Firma aus Mittelfranken hat im Holzheimer Gemeinderat kürzlich ihre Vision davon präsentiert. Auf einer relativ kleinen Fläche gruppieren sich mehrere Kubus-Bauten. Acht solcher kleinen Häuser könnten sich laut Präsentation des Planers zu einem „Mini-House-Village“zusammenfügen. Das Planungsbüro hat auch schon genaue Vorstellungen davon, was die Häuser kosten könnten. Am Köhlenweg, südwestlicher Ortsrand, hat ein Investor eine Fläche aufgetan, auf der er eine ganz neuartige Wohn- und Bauform umsetzen will. Die Rede ist von einem Konglomerat von mehreren Kleinstimmobilien. Laut Präsentation könnten dort Tiny- beziehungsweise Mini-Häuser entstehen. Wer an Tiny-Häuser denkt, hat schnell das Bild eines Art Bauwagens im Kopf, der einsam auf einem Grundstück steht und der von Idealisten bewohnt wird, für die Wohnen auf kleinstem Raum zum Lebensmodell gehört. Die MiniHäuser des Büros Heise aus Möhrendorf sehen jedoch eher aus wie ganz normale moderne Bauwerke: Ein Kubus, der oben mit Holz ummantelt ist, auf dem Dach eine aufgeständerte Fotovoltaikanlage, vor dem Haus eine kleine Terrasse, bodentiefe Fenster. Die Häuser sind so konzipiert, dass sie ihren Energiebedarf selbst decken können.
Laut Präsentation möchte das Büro auf der Fläche am Köhlenweg kleine Wohneinheiten mit weniger
Bedarf an Grundstücksfläche in minimalistischem Design schaffen. So soll der CO2-Fußabdruck gering und der Wert der Immobilien lange erhalten bleiben. Die Wohnungen beginnen bei circa 30 Quadratmetern Wohnfläche, liegen aber im Schnitt zwischen 50 und 60 Quadratmetern. Die größten Mini-Häuser haben rund 100 Quadratmeter. Sie sind teils barrierefrei geplant.
Als Kaufpreis setzt der Planer zwischen 113.000 und 238.000 Euro an. Hinzu kämen jedoch noch weitere Kosten für PV-Anlage, Erschließung des Grundstücks, das
Grundstück selbst und für eine optionale zweite Etage. Heise Haus möchte die Häuser bauen und dann verkaufen, sagt Projektmanagerin Jennifer Riedel gegenüber unserer Redaktion. Das Unternehmen wirbt in seiner Präsentation damit, dass mit dem Projekt keine Flächen versiegelt werden sollen. Jennifer Riedel erklärt, dass die Häuser auf Punkt- oder Schraubfundamenten errichtet werden sollen. So bleibe der Boden unter den Häusern größtenteils intakt. Theoretisch könne man die Häuser, die als komplett fertige Module angeliefert werden, so auch wieder umziehen. Die kleineren Wohnungen sollen per Infrarotheizung betrieben werden, bei den größeren, ab 80 Quadratmetern, lohne sich dann erst eine LuftWasser-Wärmepumpe.
Für die Investoren wäre ein Mini-House-Village in Eppisburg das erste Projekt mit mehreren MiniHäusern auf einem Fleck. Bisher hat das Unternehmen vor allem Einzelhäuser oder auch Chalets für ein Hotel umgesetzt. Zusätzlich zu den acht Minihäusern soll noch ein Gemeinschaftshaus und ein Spielplatz entstehen, so Riedel. Bürgermeister Simon Peter ist jedoch skeptisch, ob dieses Haus auf der Fläche am Köhlenweg Platz haben wird. An sich stehe der Gemeinderat aber einem solchen Projekt recht positiv gegenüber. Das Gremium will in einer der nächsten Sitzungen entscheiden, ob man dem Antrag von Heise Haus zustimmen will. Der Bürgermeister sagt, er wolle dem Rat ein bisschen Zeit geben, in Ruhe über die Sache nachzudenken.