Wertinger Zeitung

Entsteht in Eppisburg eine klimafreun­dliche Mini-Haus-Siedlung?

Im Holzheimer Ortsteil könnte auf einer bisher freien Fläche eine Wohnanlage mit mehreren Mini-Häusern entstehen. Das Wohnen soll dort erschwingl­ich und nachhaltig sein.

- Von Christina Brummer

Wie sieht nachhaltig­es Bauen aus? Eine Firma aus Mittelfran­ken hat im Holzheimer Gemeindera­t kürzlich ihre Vision davon präsentier­t. Auf einer relativ kleinen Fläche gruppieren sich mehrere Kubus-Bauten. Acht solcher kleinen Häuser könnten sich laut Präsentati­on des Planers zu einem „Mini-House-Village“zusammenfü­gen. Das Planungsbü­ro hat auch schon genaue Vorstellun­gen davon, was die Häuser kosten könnten. Am Köhlenweg, südwestlic­her Ortsrand, hat ein Investor eine Fläche aufgetan, auf der er eine ganz neuartige Wohn- und Bauform umsetzen will. Die Rede ist von einem Konglomera­t von mehreren Kleinstimm­obilien. Laut Präsentati­on könnten dort Tiny- beziehungs­weise Mini-Häuser entstehen. Wer an Tiny-Häuser denkt, hat schnell das Bild eines Art Bauwagens im Kopf, der einsam auf einem Grundstück steht und der von Idealisten bewohnt wird, für die Wohnen auf kleinstem Raum zum Lebensmode­ll gehört. Die MiniHäuser des Büros Heise aus Möhrendorf sehen jedoch eher aus wie ganz normale moderne Bauwerke: Ein Kubus, der oben mit Holz ummantelt ist, auf dem Dach eine aufgeständ­erte Fotovoltai­kanlage, vor dem Haus eine kleine Terrasse, bodentiefe Fenster. Die Häuser sind so konzipiert, dass sie ihren Energiebed­arf selbst decken können.

Laut Präsentati­on möchte das Büro auf der Fläche am Köhlenweg kleine Wohneinhei­ten mit weniger

Bedarf an Grundstück­sfläche in minimalist­ischem Design schaffen. So soll der CO2-Fußabdruck gering und der Wert der Immobilien lange erhalten bleiben. Die Wohnungen beginnen bei circa 30 Quadratmet­ern Wohnfläche, liegen aber im Schnitt zwischen 50 und 60 Quadratmet­ern. Die größten Mini-Häuser haben rund 100 Quadratmet­er. Sie sind teils barrierefr­ei geplant.

Als Kaufpreis setzt der Planer zwischen 113.000 und 238.000 Euro an. Hinzu kämen jedoch noch weitere Kosten für PV-Anlage, Erschließu­ng des Grundstück­s, das

Grundstück selbst und für eine optionale zweite Etage. Heise Haus möchte die Häuser bauen und dann verkaufen, sagt Projektman­agerin Jennifer Riedel gegenüber unserer Redaktion. Das Unternehme­n wirbt in seiner Präsentati­on damit, dass mit dem Projekt keine Flächen versiegelt werden sollen. Jennifer Riedel erklärt, dass die Häuser auf Punkt- oder Schraubfun­damenten errichtet werden sollen. So bleibe der Boden unter den Häusern größtentei­ls intakt. Theoretisc­h könne man die Häuser, die als komplett fertige Module angeliefer­t werden, so auch wieder umziehen. Die kleineren Wohnungen sollen per Infrarothe­izung betrieben werden, bei den größeren, ab 80 Quadratmet­ern, lohne sich dann erst eine LuftWasser-Wärmepumpe.

Für die Investoren wäre ein Mini-House-Village in Eppisburg das erste Projekt mit mehreren MiniHäuser­n auf einem Fleck. Bisher hat das Unternehme­n vor allem Einzelhäus­er oder auch Chalets für ein Hotel umgesetzt. Zusätzlich zu den acht Minihäuser­n soll noch ein Gemeinscha­ftshaus und ein Spielplatz entstehen, so Riedel. Bürgermeis­ter Simon Peter ist jedoch skeptisch, ob dieses Haus auf der Fläche am Köhlenweg Platz haben wird. An sich stehe der Gemeindera­t aber einem solchen Projekt recht positiv gegenüber. Das Gremium will in einer der nächsten Sitzungen entscheide­n, ob man dem Antrag von Heise Haus zustimmen will. Der Bürgermeis­ter sagt, er wolle dem Rat ein bisschen Zeit geben, in Ruhe über die Sache nachzudenk­en.

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Fotos: Heise Haus Die Mini-Häuser könnten als einstöckig­e oder zweistöcki­ge Bauten errichtet werden. Eine Fotovoltai­kanlage auf dem Dach soll den Energiebed­arf decken.
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Wohnen auf kleinem Raum und ohne CO2-Fußabdruck: Das ist die Vorstellun­g des Investors.

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