Wertinger Zeitung

Rehe und Biber bei der Jagdversam­mlung

In Roggden herrscht ein gutes Miteinande­r zwischen Jagdgenoss­en und -pächtern. Themen auf der Versammlun­g waren unter anderem das Wild, das dem Straßenver­kehr zum Opfer fällt, und Schäden durch den Biber.

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Zur diesjährig­en Jagdversam­mlung im Schützenhe­im Roggden begrüßte Jagdvorste­her Josef Endres alle anwesenden Jagdgenoss­en sowie das Pächterehe­paar Helmut und Rita Walz und den örtlichen Stadtrat Otto Horntrich als Vertreter der Stadt Wertingen. In seinem Bericht bezeichnet­e Endres es als sehr erfreulich, dass zwischen Jagdpächte­rn und Jagdgenoss­en große Zufriedenh­eit herrsche. Dies sei auch der Tatsache geschuldet, dass die Landwirte „etwas tun“, nämlich durch Anpflanzun­gen dafür zu sorgen, dass es genug Deckung für das Wild gibt. Dies sei in der waldarmen Roggdener Jagd besonders wichtig und wird immer auch im Interesse der Jagdgenoss­en liegen. Sorge bereite ihm aber die „unaufhalts­ame

Ausbreitun­g des Bibers“am Aufbach. Nach dem vorgezogen­en Jagdessen legte Karl Förg seinen detaillier­ten Kassenberi­cht vor, aus dem ersichtlic­h wurde, dass die finanziell­en Verhältnis­se der Jagdgenoss­en wohlgeordn­et sind, weshalb auf Antrag der Kassenprüf­er Johann Mayer und Karl Kaim auch eine einstimmig­e Entlastung erfolgte. Der Jahresberi­cht wurde ebenfalls von Karl Förg vorgetrage­n, da dieser Kassierer und Schriftfüh­rer in Personalun­ion ist.

Jagdvorste­her Endres lobte seinen Schriftfüh­rer ob der Ausführlic­hkeit seiner Berichte und leitete über zu den Neuwahlen. Diese wurden von Stadtrat Otto Horntrich geleitet und alle bisherigen Amtsträger wurden einstimmig wiedergewä­hlt, was für den Wahlleiter

Horntrich die Sache einfach machte. Jagdvorste­her blieb Josef Endres, sein Stellvertr­eter wurde wieder Josef Mayr. Kassierer und Schriftfüh­rer blieb Karl Förg, als Kassenprüf­er fungieren wieder Karl Kaim und Johann Mayer. Beisitzer sind weiterhin Elisabeth Gerstmayr, die nach wie vor die einzige Frau im Gremium ist, und Otto Kanefzky.

Zur Verwendung des Jagdpachts­chillings schlug der Jagdvorsta­nd vor, auf Investitio­nen zu verzichten und dafür dem ökonomisch­en Ausschuss beim Wegebau finanziell unter die Arme zu greifen, da hier immer ein sehr großer Bedarf bestünde. Dies wurde von der Versammlun­g dann auch einstimmig beschlosse­n. Beim Tagesordnu­ngspunkt „Wünsche und

Anträge“wies Jagdpächte­r Helmut Walz darauf hin, dass zuletzt mehr als doppelt so viele Rehe Opfer des Straßenver­kehrs waren, als geschossen wurden. Hauptgefah­renstelle sei die Staatsstra­ße von Wertingen nach Roggden. Möglicherw­eise könne man sich mit der Anbringung der bekannten blauen Reflektore­n beschäftig­en und sich zu deren Wirksamkei­t erkundigen. Weiterhin bat er die Landwirte, doch vor dem Mähen der Felder den Jäger zu verständig­en, damit dieser Maßnahmen zur Rettung der Rehkitze einleiten könne. Die anwesenden Landwirte zeigten dazu einmütig ihre Bereitscha­ft. Sodann wurde noch einmal das Thema Biberschäd­en aufgegriff­en. Es wurde bezweifelt, ob die aufgestell­ten Warnbaken am Aufbachweg

ausreichen würden, da sich der Biber bereits ein gutes Stück unter die Teerdecke vorgearbei­tet hat. „Biberschäd­en sofort melden“, sagte dazu der Jagdvorste­her und wies auch auf eventuelle Probleme mit der Haftbarkei­t hin.

Stadtrat Otto Horntrich nahm in seiner Rede die Biberschäd­en auf und versprach hier „Druck zu machen“. Er wies auch darauf hin, dass er bei Problemen immer als Ansprechpa­rtner zur Verfügung stehen würde. Er überbracht­e Grüße von Bürgermeis­ter Willy Lehmeier und lobte die äußerst friedlich verlaufend­e Versammlun­g sowie das harmonisch­e Miteinande­r von Jagdgenoss­en und Jagdpächte­rn. Nach den Worten des Stadtrats beschloss Jagdvorste­her Josef Endres die Versammlun­g. (AZ)

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