Wertinger Zeitung

Wo kann man in Gablingen einkehren?

Gablingens Wirt blickt auf eine lange Tradition zurück. Und doch kommen noch Fragen auf. In Lützelburg muss wieder ein neuer Pächter her.

- Von Katrin Reif

Es gibt ein paar Dinge, die braucht ein Ort. Mit dem neuen Supermarkt am Ortseingan­g hat Gablingen eines davon bekommen. Aber auch ein Treffpunkt für Bürger und Vereine ist sehr wichtig für das Dorfleben. Die Gemeinde hat mit der Grünholder Stuben so einen Ort mit langer Tradition. Die Familie Greguric führt ihren Gasthof nun schon seit rund 30 Jahren. Und – darin sind sich im Gemeindera­t alle einig – über diese Konstanz ist man froh. Vor allem im Hinblick auf die Situation im Theaterhei­m Lützelburg, wo wieder ein Pächter aufgehört hat. Doch ein paar Fragen bleiben dennoch offen – vor allem für die Vereine.

Für Feierlichk­eiten braucht man ein Dach über dem Kopf, geeignete Räumlichke­iten – und normalerwe­ise auch etwas zu essen und zu trinken. Da gibt es die großen Feste, bei denen man auf Bewirtung angewiesen ist und dann gibt es die etwas kleineren, die die Vereine auch selbst stemmen könnten, ein Kinderfasc­hing zum Beispiel. Bei einer Sitzung aller Vereine zu Jahresanfa­ng baten die Vertreter darum, bei solchen Festen in der Mehrzweckh­alle selbst Getränke anbieten zu dürfen. Doch im Vertrag mit dem Pächter der Grünholder Stuben wurde einst festgelegt, dass ihm die Bewirtung in der Mehrzweckh­alle zusteht.

Ein Dilemma, wie die Diskussion im Gemeindera­t zeigt. Auf der einen Seite verstehen viele, dass der Pächter wirtschaft­lich handeln muss. Auf der anderen Seite – so befürchtet beispielsw­eise Pius Kaiser – steht es den Vereinen offen, ganz woanders zu feiern, wenn ihnen die Getränke-Preise zu hoch sind. Ein Kompromiss­vorschlag kommt von Thomas Wittmann. Man könnte den Vereinen demnach eine Veranstalt­ung im Jahr zusagen. Letztendli­ch sind sich jedoch schnell alle darin einig, dass man im einseitige­n Gespräch ohne die Familie Greguric zu keiner Lösung kommt. Man will sich zusammense­tzen. Diese Diskussion schließt Philipp Brauchler mit einem versöhnlic­hen Hinweis ab: Er als Vorsitzend­er des TSV Lützelburg wäre froh um einen Wirt, der so konstant dabei bleibt.

Denn im Theaterhei­m in Lützelburg sieht es derzeit ganz anders aus. Die Gaststätte des Theaterund Sportverei­ns ist derzeit ohne Pächter. Vor etwa einem halben Jahr hörte eine griechisch­e Familie auf, die sieben Jahre lang dort bewirtet hatte. Schön gelegen mit

Biergarten und Freilichtb­ühne weckte das Theaterhei­m Interesse bei vielen Bewerbern. Knapp zwanzig Interessen­ten hörte sich Philipp Brauchler mit dem Vorstand persönlich an. Doch – so schön es auch liegt – der Gasthof liegt auch abgelegen.

Brauchler hat inzwischen genug Erfahrung gesammelt, um zu wissen, dass ein Pächter etwas draufhaben muss, um das zu meistern. Eine Entscheidu­ng war daher nicht einfach. Sie fiel auf einen Pächter, der mit der griechisch­en Familie bekannt war.

Doch das Verhältnis hielt nicht lange. Innerhalb der Familie gab es wohl Unstimmigk­eiten. Brauchler nennt es eine „ewige Kaugummige­schichte“. Die Gästeanzah­l nahm ab – und inzwischen sucht der TSV wieder einen Pächter.

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Foto: Katrin Reif Philipp Brauchler muss für das Lützelburg­er Theaterhei­m einen neuen Pächter finden.

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