Wo kann man in Gablingen einkehren?
Gablingens Wirt blickt auf eine lange Tradition zurück. Und doch kommen noch Fragen auf. In Lützelburg muss wieder ein neuer Pächter her.
Es gibt ein paar Dinge, die braucht ein Ort. Mit dem neuen Supermarkt am Ortseingang hat Gablingen eines davon bekommen. Aber auch ein Treffpunkt für Bürger und Vereine ist sehr wichtig für das Dorfleben. Die Gemeinde hat mit der Grünholder Stuben so einen Ort mit langer Tradition. Die Familie Greguric führt ihren Gasthof nun schon seit rund 30 Jahren. Und – darin sind sich im Gemeinderat alle einig – über diese Konstanz ist man froh. Vor allem im Hinblick auf die Situation im Theaterheim Lützelburg, wo wieder ein Pächter aufgehört hat. Doch ein paar Fragen bleiben dennoch offen – vor allem für die Vereine.
Für Feierlichkeiten braucht man ein Dach über dem Kopf, geeignete Räumlichkeiten – und normalerweise auch etwas zu essen und zu trinken. Da gibt es die großen Feste, bei denen man auf Bewirtung angewiesen ist und dann gibt es die etwas kleineren, die die Vereine auch selbst stemmen könnten, ein Kinderfasching zum Beispiel. Bei einer Sitzung aller Vereine zu Jahresanfang baten die Vertreter darum, bei solchen Festen in der Mehrzweckhalle selbst Getränke anbieten zu dürfen. Doch im Vertrag mit dem Pächter der Grünholder Stuben wurde einst festgelegt, dass ihm die Bewirtung in der Mehrzweckhalle zusteht.
Ein Dilemma, wie die Diskussion im Gemeinderat zeigt. Auf der einen Seite verstehen viele, dass der Pächter wirtschaftlich handeln muss. Auf der anderen Seite – so befürchtet beispielsweise Pius Kaiser – steht es den Vereinen offen, ganz woanders zu feiern, wenn ihnen die Getränke-Preise zu hoch sind. Ein Kompromissvorschlag kommt von Thomas Wittmann. Man könnte den Vereinen demnach eine Veranstaltung im Jahr zusagen. Letztendlich sind sich jedoch schnell alle darin einig, dass man im einseitigen Gespräch ohne die Familie Greguric zu keiner Lösung kommt. Man will sich zusammensetzen. Diese Diskussion schließt Philipp Brauchler mit einem versöhnlichen Hinweis ab: Er als Vorsitzender des TSV Lützelburg wäre froh um einen Wirt, der so konstant dabei bleibt.
Denn im Theaterheim in Lützelburg sieht es derzeit ganz anders aus. Die Gaststätte des Theaterund Sportvereins ist derzeit ohne Pächter. Vor etwa einem halben Jahr hörte eine griechische Familie auf, die sieben Jahre lang dort bewirtet hatte. Schön gelegen mit
Biergarten und Freilichtbühne weckte das Theaterheim Interesse bei vielen Bewerbern. Knapp zwanzig Interessenten hörte sich Philipp Brauchler mit dem Vorstand persönlich an. Doch – so schön es auch liegt – der Gasthof liegt auch abgelegen.
Brauchler hat inzwischen genug Erfahrung gesammelt, um zu wissen, dass ein Pächter etwas draufhaben muss, um das zu meistern. Eine Entscheidung war daher nicht einfach. Sie fiel auf einen Pächter, der mit der griechischen Familie bekannt war.
Doch das Verhältnis hielt nicht lange. Innerhalb der Familie gab es wohl Unstimmigkeiten. Brauchler nennt es eine „ewige Kaugummigeschichte“. Die Gästeanzahl nahm ab – und inzwischen sucht der TSV wieder einen Pächter.