Kleine Geschichte der Bierdusche
Nun werden also wieder Trainer nassgemacht. Nur wer hat das Ritual eigentlich erfunden?
Da schließt sich ein Bierkreislauf. Endlich feiert Leverkusen seine erste Meisterschaft, fließt das Bier nicht nur Spielerkehlen, sondern auch Trainerkörper herab, auf dass dieser Tag sich möglichst gut in der Erinnerung festklebt. Selbstverständlich wusste Trainer Xabi Alonso, was auf ihn zukommt. Er hat ja selbst als Spieler des FC Bayern München die eine oder andere Meisterschaft gewonnen. Als Alonso während der Pressekonferenz seine Spieler mit den Riesengläsern auf sich zurennen sah, sprang er auf. Klatschnass stellte er danach fest: „Es ist kalt.“
Auch wenn es einem vorkommt, als ob es Bierduschen so lange wie Fußballmeister gibt, kursiert ein Datum im Netz, an dem das Ritual erstmals zelebriert wurde: Man schrieb den 20. Mai 2000. Natürlich spielten die Bayern erstmals mit dem Zapfhahn, aber das nur, weil Bayer Leverkusen an diesem Tag sein Unterhaching erlebte. Nebenan im Olympiastadion hielten Kameras den überglücklichen Bayerncoach Ottmar Hitzfeld im durchhopften Trenchcoat fest. Als erster Einduscher kursiert der Name von Giovane Elber im Netz, es wäre ihm zuzutrauen. Seitdem gehören Meisterschaft und Bierdusche zusammen. Selbst bei Aufstiegsund Nichtabstiegsfeiern, wird sie heute begangen. Da können Spieler nach einer langen Saison ungestraft ihre Trainer nass machen. Wer wissen möchte, wie sich das anfühlt, sollte in EM-Zeiten nach England oder Dänemark fahren. Dort feiert man die Tore der eigenen Mannschaft, indem man seinen Bierbecher (Plastik!) möglichst voll in die Höhe wirft: Regendusche mit Hopfenaroma.
Und wer mehr über Xabi Alonso wissen möchte, der blättere gerne auf die