Kein weiteres Phantomtor
Fußball-Nachlese: Schiedsrichter nimmt nach Befragung eines Zuschauers in Villenbach Treffer für die Gastgeber zurück. TSV Wertingen weiß, was auf ihn im Saisonendspurt wartet.
Region Wertingen Im Saison-Eröffnungsspiel der Kreisklasse West II gegen den SSV Neumünster hatte der SV Villenbach beim 3:1-Sieg bereits ein Phantom-Tor erzielt. Jetzt wäre dem Aufsteiger beim 2:2 gegen die SpVgg Bachtal beinahe ein zweites anerkannt worden. Als Benedikt Lutz noch vor der Pause mit einem Freistoß aufs Tor zielte, sahen viele der 180 Zuschauer den Ball im Kasten der Gäste. Auch Schiedsrichter Alexander Klump vom SC Mörslingen, der bereits auf den Anstoßpunkt deutete. Erst als einige Gästespieler reklamierten und Klump daraufhin den hinter dem Tor am Sportheim stehenden ehemaligen SVV-Abteilungsleiter Markus Ohnheiser befragte, was denn nun Sache sei, antwortete dieser „Kein Tor“. Ergo zog Klump aufgrund der Fair-Play-Aktion von Ohnheiser den Treffer zurück.
Die Gastgeber verloren deswegen nicht den Faden, zeigten laut Trainer Maximilian Strobel teilweise guten Fußball und führten bis kurz vor Schluss mit 2:1. „Leider konnten wir die Führung nicht über die Zeit bringen“, haderte Villenbachs Trainer schon ein wenig mit dem Remis. Stolz ist Strobel aber trotzdem: „Wir haben seit knapp zwei Jahren zu Hause in Punktspielen nicht verloren“, verweist er auf eine ganz positive Statistik.
Unschlagbar war in der Vorrunde der Bezirksliga Nord der TSV Wertingen in Auswärtsspielen. Dann gab es vor zwei Wochen die 1:3-Pleite im Spitzenspiel beim FC Stätzling und am Freitagabend nun ein 0:2 beim Tabellendritten SV Wörnitzstein. Für TSV-Sportleiter Roman Artes freilich kein ungewöhnliches Ergebnis: „Alle Gegner wollen versuchen, den Tabellenführer zu schlagen“, ist er sich voll bewusst, was in den letzten sechs Spielen noch auf seine Mannschaft zukommen wird. Der Vorsprung auf Stätzling beträgt jetzt wieder nur noch vier Zähler. Artes: „Es ist weiter alles offen.“
Auch im Abstiegskampf, wo zuletzt insbesondere der SC Griesbeckerzell Woche für Woche Boden gut machte und zuletzt gegen den TSV Meitingen mit 1:0 triumphierte. Die Gäste müssen nun sogar selbst noch die Blicke etwas nach unten richten und hoffen, dass der in Griesbeckerzell verletzt ausgeschiedene Torwart Niklas Schmidt im Saison-Endspurt nicht zu lange ausfällt.
Tief durchgeatmet hat Trainer Karl-Heinz Eutinger vom TSV Binswangen, als seiner Mannschaft beim 2:1 in Eggelstetten endlich der erste Dreier nach der Winterpause in der Kreisklasse Nord II gelang. „Die ganze Mannschaft hat sich zu 100 Prozent für den Erfolg reingehaut; ich muss ihr ein großes Kompliment machen“, sparte Eutinger nach dem Abpfiff nicht mit Lob.
Auch sein Kollege Benjamin Mang vom FC Pfaffenhofen-Untere Zusam verteilte nach dem hart erkämpften 2:0 gegen den SV Donaualtheim Streicheleinheiten: Vor allem mit der Abwehrarbeit in der zweiten Halbzeit war er sehr zufrieden. Insgesamt sei der Erfolg gegen stark spielende Donaualtheimer auch etwas glücklich gewesen. Die Gäste zeigten sich an der Zusam durchaus spielfreudig und erwartet kämpferisch sehr engagiert.
Seit einigen Wochen hängt in der A-Klasse West III beim SV Roggden die „rote Laterne“. So wie sich die Mannschaft bei der jüngsten 1:4-Niederlage beim FC Mertingen II präsentiert habe, werde es schwer, die Klasse zu halten, meint Trainer Christoph Kirmse. „Die Verunsicherung war leider groß, wir hatten einfach unerklärliche Ballverluste und erzeugten keinen Gegendruck“, kritisierte der SVRCoach.
Ganz anders ist die Gemengelage vom Lokalrivalen VfL Zusamaltheim. Dieser landete beim 9:2 gegen den TSV Bäumenheim einen Kantersieg. „Wir haben unsere Chancen gut herausgespielt“, konstatierte Abteilungsleiter Jochen Manzenrieder. Zum Thema Aufstieg sagt er: „Wir müssen von Spiel zu Spiel schauen und versuchen, unsere Spiele zu gewinnen“. Selber in eigener Hand habe man es nicht mehr, ganz nach vorne in der Tabelle zu springen. Man sei weiter auf Schützenhilfe angewiesen. Eine erste davon gab es am Sonntag von der die Tabellenführer überraschend mit 2:0 in Schranken verwies.