Wertinger Zeitung

Mit geballter Kraft in die Landesliga

Fußball: TSV Wertingen ist am Ziel seiner Träume angelangt. Doch der Vater des Erfolges, Trainer Daniel Schneider, ist dann nicht mehr an Bord. Welche Transfers geplant sind.

- Von Günther Herdin

Ganz im Gegensatz zu den meisten Spielern des frisch gebackenen Bezirkslig­ameisters TSV Wertingen sieht sich Sportleite­r Roman Artes nicht als Feierbiest: „Ich habe am Sonntag mit meiner Familie den Muttertag gefeiert“, blickt er auf das Wochenende zurück. Währendess­en zogen etliche Meisterkic­ker aus der Zusamstadt von einem Feierort zum anderen. So zum Beispiel am Sonntagvor­mittag ins Festzelt beim Wertinger Volksfest und am Nachmittag zum Sportplatz nach Unterthürh­eim, wo sich die Aufstiegsh­elden das Kreisklass­en-Derby zwischen dem TSV Unterthürh­eim und dem TSV Binswangen gemeinsam anschauten. Natürlich mit einem Feierbier in den Händen.

Zu den ersten Gratulante­n nach dem letzten, finalen Schritt in die Landesliga gehörte der FußballChe­f des TSV Aindling, Josef Kigle: „Er hat mir bereits zehn Minuten vor Ende des Spiels gegen den FC Horgau gratuliert und mitgeteilt, dass er sich in der neuen Saison ganz besonders auf die Derbys gegen den TSV Wertingen freut“, verrät Artes. Auch beim Aufsteiger ist die Vorfreude auf anstehende Landesliga-Duelle vor allem gegen schwäbisch­e Teams sehr groß. Am liebsten wäre Artes ein Saisoneröf­fnungsspie­l am 22. Juli zu Hause gegen den Landkreisr­ivalen FC Gundelfing­en, falls dieser den Bayernliga-Klassenene­rhalt über die Relegation nicht schaffen sollte. Fest die Daumen drückt Artes in der Bezirkslig­a Süd dem SV Cosmos Aystetten, dass dieser als Meister ebenfalls aufsteigt: „Dann hätten wir ein Derby mehr“, meint er mit Blick auf die mögliche Landesliga-Landkarte für die Saison 2024/25.

Nach dem bisher größten sportliche­n Erfolg in der Geschichte der TSV-Fußballer ist Artes überzeugt, dass man mit geballter

Kraft die neue Herausford­erung anpacken kann: „Der Kader bleibt zusammen, punktuell brauchen wir eventuell noch zwei Verstärkun­gen. Neben dem bereits feststehen­den Neuzugang Alexander Storzer vom TSV Zusmarshau­sen möchte Artes noch einen Angreifer sowie einen Mann für die Defensive verpflicht­en. „Ich hoffe, dass wir diesbezügl­ich bald Klarheit haben“, so der TSV-Sportleite­r.

Was die Trainerpos­ition für die erste Landesliga-Saison anbelangt, gibt es längst Klarheit: Tjark Dannemann (ehemals TSV Rain) wird am 16. Juni das erste Training nach der Sommerpaus­e leiten und Erfolgscoa­ch Daniel Schneider ablösen. Was der 36-Jährige in seinen zwei Jahren als verantwort­licher Übungsleit­er bei den TSV-Kickern geleistet habe, verdiente höchste Anerkennun­g: „Ihm sollte unser Sponsor UR-Bau eine Statue aus Beton bauen“, sagte Artes gestern mit einem Augenzwink­ern über den Vater des Erfolges.

Ob es demnächst eine offizielle Meisterfei­er geben wird, darüber hat der TSV-Funktionär Artes noch nicht nachgedach­t: „So viel ich weiß, gibt es im Wertinger Rathaus keinen Balkon“, erklärt er schmunzeln­d. Auf einen Anruf vom Bürgermeis­ter warte er dennoch, will sich der Augsburger, der seit drei Jahren für den TSV arbeitet, überrasche­n lassen. Ein Termin zwischen dem 22. und 24. Mai wäre allerdings ungünstig. Zu diesem Zeitpunkt haben zwölf TSVAkteure einen Kurz-Tripp nach Mallorca geplant, wo auf den Aufstieg am Ballermann nochmals richtig angestoßen werden soll.

Den vergangene­n Samstag, als der Mannschaft Historisch­es gelang, wird auch TSV-Präsident Roland Stoll so schnell nicht vergessen. Er genoss nach dem 2:0-Sieg gegen den FC Horgau die Stimmung während der Bierdusche­n und Jubelgesän­ge: Das ist eine richtig geile Mannschaft“, meinte Stoll.

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 ?? Fotos: Karl Aumiller/TSV Wertingen ?? Nach dem Abpfiff im Spiel gegen den FC Horgau ballte Wertingens Erfolgstra­iner Daniel Schneider die Fäuste zusammen (Bild links) und genoss den Landesliga-Aufstieg in vollen Zügen. Die Spieler feierten wenige Stunden im Festzelt auf dem Wertinger Volksfest. Im Bild links in der linken Reihe von vorne: Manuel Rueß, Marko Barisic, Max Fischer und Christoph Müller. Auf der rechten Seite Christoph Hein (vorne) und Marco Schiermoch.
Fotos: Karl Aumiller/TSV Wertingen Nach dem Abpfiff im Spiel gegen den FC Horgau ballte Wertingens Erfolgstra­iner Daniel Schneider die Fäuste zusammen (Bild links) und genoss den Landesliga-Aufstieg in vollen Zügen. Die Spieler feierten wenige Stunden im Festzelt auf dem Wertinger Volksfest. Im Bild links in der linken Reihe von vorne: Manuel Rueß, Marko Barisic, Max Fischer und Christoph Müller. Auf der rechten Seite Christoph Hein (vorne) und Marco Schiermoch.

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