Starthilfe für gute Ideen
Biotech-Inkubatoren unterstützen Forscher und Jungunternehmer auf dem Weg von der innovativen Idee bis zum Arzneimittel.
Am Anfang steht eine innovative Idee. Diese Idee in die Umsetzung zu bringen, ist für Jungunternehmer aus der Biotechnologie-Branche ein schwieriges Unterfangen. Im Gegensatz zu vielen anderen Start-ups benötigen sie Labore und sehr teure Materialien. Darüber hinaus müssen sie lange Entwicklungsphasen samt klinischen Studien überstehen, bis sie ein Produkt zur Marktreife bringen. Das Risiko zu scheitern ist hoch.
Dabei sind es immer wieder Start-ups, die mit neuen Ideen innovative Therapieansätze anstoßen. Das Bochumer Unternehmen Protectimmun beispielsweise will bestimmte Bakterien und natürliche Substanzen aus ländlichem Umfeld einsetzen, um Allergien vorzubeugen und zu behandeln. Denn Studien haben gezeigt, dass Kinder, die diesen Bakterien ausgesetzt sind, seltener an Heuschnupfen und Asthma leiden. Seit September 2015 erweitert das Start-up mit Unterstützung von Janssen, Johnson & Johnson Innovation und dem Londoner Imperial College die präklinische Datenbasis zu einem Wirkstoffkandidaten.
Auf dem Weg vom innovativen Ansatz zum marktreifen Produkt sind Gründungsinitiativen, Partnerschaften und der Erfahrungsaustausch mit erfahrenen Unternehmern wichtige Impulsgeber. „Die Entwicklung eines neuen Medikaments bringt große Herausforderungen mit sich“, weiß Dr. Iris Zemzoum, Vorsitzende der Geschäftsführung Janssen Deutschland, der Pharmasparte von Johnson & Johnson. „Durch den Zugang zu unserem weltweiten Forschungsnetzwerk und der nötigen Infrastruktur wollen wir junge Forschungsunternehmen dabei unterstützen, vielversprechende Ideen umzusetzen.“Das Unternehmen mit Sitz in Neuss fördert deshalb innovative Akzelerator- und Inkubator-Modelle. Auch Forscher aus NRW profitieren von dieser Starthilfe für innovative Ideen.
In der 2015 gestarteten Partnerschaft bringt das Dortmunder Lead Discovery Center (LDC) gemeinsam mit dem Londoner Innovation Center von Johnson & Johnson Projektideen aus der Wirkstoffforschung in die Umsetzung.So sollen vielversprechende Wirkstoffansätze aus dem Forschungsnetzwerk des LDC, u.a. Institute der Max-Planck-Gesellschaft, der Helmholtz-Gemeinschaft sowie Universitäten und andere Forschungseinrichtungen, in Zusammenarbeit mit Johnson & Johnson möglichst schnell in die Anwendung kommen. Das ermöglicht Forschern ihre Projekte zügig voranzutreiben. Die Innovation-Teams von Johnson & Johnson wollen vielversprechende Ansätze möglichst schnell für Patienten verfügbar machen.
Damit innovative Ideen ihren Weg schneller zum Patienten finden, haben Janssen, Johnson & Johnson und Bioqube Ventures im April zudem die Initiative JLINX im belgischen Beerse ins Leben gerufen. Der Inkubator bietet Start-up-Unternehmen im Healthcare-Bereich die Möglichkeit, ihre Projekte und Unternehmen weiter zu entwickeln. Die Jungunternehmer erhalten nicht nur Zugang zu Büros, Laboren und Forschungseinrichtungen auf dem Campus in Beerse. Sie können sich auch mit erfahrenen Forschern austauschen. Durch die Kooperation mit Bioqube Ventures stehen den Start-ups darüber hinaus Experten für das Investor Management im Healthcare-Bereich zur Seite. Denn Zugang zu Investoren und Kapital ist entscheidend. Johnson & Johnson hält keine Rechte an möglichen Produkten, die aus der Zusammenarbeit entstehen. Einen fachlichen Schwerpunkt setzt JLINX auf die Erforschung des menschlichen Mikrobioms.
Auch in sechs sogenannten JLABS in San Diego, Toronto, South San Francisco, San Francisco, Cambridge und Houston bekommen Jungunternehmer Unterstützung, damit sie sich voll auf ihre Forschungsprojekte konzentrieren können. Johnson & Johnson stellt Start-ups aus dem Bereich Pharmazie, Medizintechnik, Consumer und Digital Health hier die nötige Infrastruktur vom Büroraum bis zum Labor zur Verfügung. Das geschieht gemeinsam mit Partnerinstitutionen vor Ort.
Unterstützung für vielversprechende Forschungsansätze weltweit geben auch die Johnson & Johnson Innovation Center. Sie sind an regionalen Innovationshotspots angesiedelt: in London, Shanghai, Menlo Park und Boston. Die regionalen Forschungsstützpunkte sollen die besten Technologien für Wissenschaftler und Unternehmer zugänglich machen. In den Innovation Centern arbeiten Johnson & Johnson-Mitarbeiter gemeinsam mit externen Wissenschaftlern an den Gesundheitslösungen von morgen. Innovation-Teams aus erfahrenen Forschern bringen neben ihrer fachlichen Expertise auch Know-how im Bereich Finanzen, Geschäftsentwicklung oder Kommunikation ein.
Unternehmenssitz in Neuss, Janssen Deutschland