Einsatz in Mali: Benelux-staaten arbeiten zusammen
Luxemburg entsendet einen weiteren Soldaten in das afrikanische Land
Luxemburg wird sich mit einem weiteren Soldaten an der EU-Mission in Mali beteiligen. Wie Verteidigungsminister Jean-Marie Halsdorf (CSV) gestern den Mitgliedern der parlamentarischen Außenmission erläuterte, soll der Kaporal oder Unteroffizier in eine Schutzeinheit eingegliedert werden, die die EU-Ausbildermission in dem afrikanischen Land umrahmen soll.
Die luxemburgische Teilnahme an dieser Schutzeinheit sei deswegen wichtig, weil es sich dabei um die erste militärische Zusammenarbeit zwischen den Benelux-Staaten seit längerem handele, erklärte der Vorsitzende der Kommission für auswärtige Angelegenheiten, Ben Fayot (LSAP), auf Nachfrage. In Zeiten knapper Haushaltskassen seien solche Arten des „pooling and sharing“besonders wichtig. In Mali ist die luxemburgische Armee bereits mit einem Militärausbilder vertreten. Der Unteroffizier ist in eine französische Einheit eingegliedert. Offiziell begann die EU-Mission in dem afrikanischen Krisenherd Anfang April; sie besteht aus insgesamt 450 Soldaten aus 22 Nationen, die zur Aufgabe haben, die militärischen Kapazitäten der malischen Armee zu verbessern, damit diese in der Lage ist, die territoriale Einheit ihres Landes zu verteidigen. Das Mandat der EU-Mission ist auf 15 Monate beschränkt, der Kostenpunkt des Militäreinsatzes beträgt 12,3 Millionen Euro.
Ab Juli wollen die Vereinten Nationen eine 12 600 Mann starke Friedenstruppe nach Mali entsenden, die unter anderem den sicheren Verlauf der Präsidentschaftsund Parlamentswahlen gewährleisten sowie den Norden des Landes vor radikalen Islamisten nach dem geplanten Rückzug der französischen Streitkräfte sichern soll. Nach dem Ende der Operation Serval will Frankreich langfristig mit rund 1 000 Soldaten in seiner ehemaligen Kolonie präsent bleiben.
Die luxemburgische Armee beteiligt sich derzeit an sechs Friedenseinsätzen auf der ganzen Welt; neben Mali sind Soldaten in Afghanistan, Libanon, Kongo, Bosnien-Herzegowina und dem Kosovo stationiert.
Eigentlich hätte Verteidigungsminister Halsdorf den Abgeordneten gestern Aufschluss über die Zukunft des Nato-Drohnenprogramms geben sollen. Aus Zeitgründen wurde der Meinungsaustausch auf kommende Woche verschoben. (jm)