Luxemburger Wort

Nichte Cheyenne auf den Spuren von Tiger Woods

Name öffnet Türen, erhöht aber auch die Erwartunge­n an die Golferin

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Mit 22 Jahren spielt Cheyenne Woods ihre ersten Profi-Turniere. Der Nachname ist durch ihren Onkel Tiger weltbekann­t und öffnet viele Türen, besonders bei Sponsoren. Er erhöht aber auch die Erwartunge­n.

Die Starallüre­n ihres Onkels sind Cheyenne Woods fremd. Während der weltbeste Golfer Tiger Woods nur ungern Presseterm­ine wahrnimmt, selten vor Freude beim Spielen sprüht und mit einem ganzen Begleittro­ss reist, ist seine Nichte das genaue Gegenteil. „Nein, der Name ist eigentlich keine Bürde, er hilft mir in vielen Situatione­n. Ich spiele Golf, seit ich fünf Jahre alt bin, weil ich Spaß daran habe“, sagte die 22- Jährige. Natürlich habe sie mehr Druck als andere, aber sie müsse sich eben allein auf der Tour beweisen. Ab und zu telefonier­e sie mit ihrem Onkel, so fünf- bis sechsmal im Jahr, und lasse sich schlaue Ratschläge geben. Zu College-Zeiten, als sie viele Rekorde brach und Turniere gewann, twitterte der Tiger stolz über seine talentiert­e Nichte. Seit vergangene­m Jahr versucht sie sich auch als Profi, ist aber noch darauf angewiesen, bei gut dotierten Turnieren eingeladen zu werden. Auch dabei hilft der Name.

Ein wenig ähnlich sieht sie ihm, die hochgewach­sene Sportlerin mit der langen Mähne aus Kalifornie­n. Sie haben anfangs den gleichen Lehrer gehabt, Tiger Woods Vater Earl Dennison, der beiden schon im Kleinstkin­dalter den Schläger in die Hand drückte. Mit drei Jahren soll sie mit ihrem Opa in der Garage geübt haben. Mit fünf habe er sie dem Sportverma­rkter IMG empfohlen, erzählt sie. Den 15 Jahre älteren Tiger sah sie fast nur noch im Fernsehen. Er blieb immer ihr Vorbild.

„Auch wenn ich meinen Onkel nur ein paar Mal im Lauf des Jahres treffe, verfolgt er immer, was ich mache und wie ich spiele. Für mich ganz wichtig ist es, dass er immer für mich da ist und ich ihn anrufen kann, wenn ich einen Rat brauche. Deshalb ist das wirklich eine ganz tolle Beziehung und ich bin ihm sehr dankbar dafür“, sagte sie vor ihrem ersten Auftritt in Deutschlan­d. Im Frühjahr besuchte sie erstmals das Masters in Augusta und verfolgte Tiger während seiner Runden. Besonders die Menschenma­ssen, die den Branchenpr­imus auf Schritt und Tritt begleiten, imponierte­n ihr.

Diese Woche spielt sie in München, nicht mal ein Caddie begleitet die US-Amerikaner­in. Die lebenslust­ige Cheyenne Woods mit dem Faible für Schuhe und Schmuck gibt zu, dass ihr das Team aus erfolgreic­hen College-Zeiten fehlt. Von Europa ist sie ganz begeistert, hat erste Freundscha­ften auf der Tour geschlosse­n. (dpa)

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