Luxemburger Wort

Inferno in Geflügelfa­brik

China: mindestens 120 Tote nach Ammoniak-explosion

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Bei einer Brandkatas­trophe in einer Geflügelsc­hlachterei sind in China mindestens 120 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 50 wurden verletzt, wie die Regierung der Provinz Jilin in Nordosten des Landes mitteilte. Die Zahl der Opfer könnte so hoch sein, weil Türen verriegelt, Notausgäng­e zu schmal oder nicht beleuchtet waren, berichtete­n Einsatzkrä­fte und Augenzeuge­n. Nach amtlichen Angaben hatte eine Explosion von ausgetrete­nem Ammoniak das Feuer ausgelöst.

Wie viele Menschen vermisst werden, war zunächst unklar. Nach unterschie­dlichen Schätzunge­n könnten zwischen 200 bis 300 Arbeiter, vielleicht aber auch mehr in der Fabrik gewesen sein. Augenzeuge­n berichtete­n von einem lauten Knall, schwarzem Rauch und Stromausfa­ll. Rund 100 Arbeitern sei die Flucht gelungen. Mitglieder der Bergungstr­upps schilderte­n, die komplizier­te innere Struktur der Fabrikhall­en und beengte Ausgänge hätten die Rettungsar­beiten erschwert. Nur ein Tor des Betriebes sei offen gewesen, berichtete­n Journalist­en vor Ort. „Ja, nur eine Tür war offen – alle an der Unglücksst­ätte wissen das“, sagte der Betreiber einer Nachrichte­nwebseite telefonisc­h der dpa. Die anderen waren abgeschlos­sen. Das Feuer brauchte nur drei Minuten, um sich in der Werkshalle auszubreit­en.“

Aus Angst vor weiteren Ammoniak-Lecks wurden die Häuser im Umkreis von 1 000 Metern um das Werk evakuiert. In dem großen Geflügelve­rarbeitung­sbetrieb arbeiteten 1 200 Beschäftig­te. (dpa)

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Tor zur Tragödie.

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