„Wir lassen uns nicht unterkriegen“
Deutsche Kanzlerin verspricht Millionenhilfe für die, denen die Flut Hab und Gut genommen hat
Angela Merkel an der Hochwasserfront
Passau ist noch immer überflutet, als die Bundeskanzlerin an die Wasserfront kommt. In Pirna warten die Menschen hingegen noch auf das Schlimmste. In beiden Orten verspricht die deutsche Kanzlerin Merkel Millionenhilfe für die, denen die Flut Hab und Gut genommen hat. Beim Überflug mit dem Hubschrauber nimmt Angela Merkel das ganze Ausmaß des Hochwassers wahr. Die Situation sei noch dramatischer als beim Jahrhunderthochwasser 2002, sagt die sichtlich erschütterte Kanzlerin nach der Landung in Passau. Die Dreiflüssestadt kämpft am Dienstag noch immer gegen das Rekordhochwasser – seit mehr als 500 Jahren stand die Donau nicht mehr so hoch. Zwar fließt das Wasser langsam zurück, die Schäden sind aber nicht zu übersehen: Geschäfte, Hotels, Restaurants und Wohnhäuser stehen noch metertief im Wasser, in der Stadt fehlt es an Strom und Trinkwasser.
Das Finanzielle im Vordergrund
„Es ist eine schwere Stunde für die Menschen“, sagt die CDU-Chefin. Wichtig sei nun rasche Hilfe. 100 Millionen Euro stelle der Bund für die gesamten Hochwassergebiete in Deutschland zur Verfügung. Alleine Bayern will an diesem Mittwoch ein Hilfspaket von 150 Millionen Euro schnüren.
Auf ihrer Reise in die Hochwasserregionen steht für Merkel aber nicht das Finanzielle im Vordergrund. Sie geht durch die am Montag noch großflächig überspülte Passauer Innenstadt, bedankt sich bei den Einsatzkräften und spricht Betroffenen Mut zu. Immer wieder nimmt sie sich Zeit für kurze Gespräche mit den Menschen, die erschöpft versuchen, ihre Geschäfte in der Innenstadt zu säubern. Helfern ruft sie „Danke schön, vielen Dank“zu. komplett geräumt. Sicherheitshalber hat sie einen Schutzengel ins Schaufenster gestellt. Auch für ihren zweiten Laden hofft Zenker auf Beistand.
Die dritte Station auf der Hochwasser-Reise in Wahlkampfzeiten für Merkel war Greiz in Thüringen. Dort besichtigte sie die Schäden, die die Flut der Weißen Elster angerichtet hat. Sie verspricht „unbürokratische“Hilfe, erwähnt erneut das 100-Millionen-EuroHilfsprogramm und macht den Menschen Mut. In Passau, Pirna und Greiz habe sie überall die gleiche kämpferische Atmosphäre vorgefunden, betont die Kanzlerin.„ Wir lassen uns nicht unterkriegen, auch wenn die Natur ihre harte Seite gezeigt hat.“