Luxemburger Wort

Die CSV irritiert ihre Wähler

-

In den vier Wochen, die noch bis zu den Landeswahl­en bleiben, wird Luxemburg darüber beraten, wer in Zukunft das Land steuern soll. Welches aber sind die Themen, die tatsächlic­h Wahlkampf bestimmend sind? Laut Politmonit­or machen sich die Luxemburge­r vor allem Sorgen über wachsende Arbeitslos­enzahlen. Sie beschäftig­en sich auch mit ihren Renten und natürlich mit dem Wohnungsma­rkt. Kein Wahlkampft­hema ist dafür aber laut Politmonit­or die Trennung von Kirche und Staat. Nur für neun Prozent der Wähler ist es das wichtigste Thema überhaupt bei diesen Wahlen. Dass nun ausgerechn­et die christlich-soziale Volksparte­i den Religionsu­nterricht aus dem Schulprogr­amm der Sekundarsc­hulen streichen will, irritiert die CSV-Wähler und verwundert viele andere. Dass diese Partei dies auch noch in ihr Wahlprogra­mm festgeschr­ieben hat und damit zur Ausgangspo­sition für eventuell künftige Koalitions­verhandlun­gen macht, ist unverständ­lich. Was will die CSV? Ist sie etwa auf Effekthasc­herei erpicht? Wer die Religionen – und das gilt nicht nur für die katholisch­e Kirche sondern auch für alle anderen – in die private Ecke verdrängt, der verliert notgedrung­en auch die Kontrolle darüber. Und wer glaubt, den Finanzhahn unbedingt zudrehen zu müssen, der vergisst, dass sich Religionen dann anderswo finanziere­n werden, und das unkontroll­iert und mit der Gefahr von Radikalisi­erungen. Wollen wir stabile Verhältnis­se in Luxemburg, oder wollen wir den Wildwuchs?

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg