Luxemburger Wort

Eine Gemeinde zieht vor Gericht

Zwei Klagen beschlosse­n

- VON LUC EWEN

Aus dem Monneriche­r Gemeindera­t

Nicht genehmigte Subsidien in Sachen „Park Molter“und die geplante Asphaltfab­rik „Um Monkeler“veranlasst­en den Schöffenra­t dazu, um Erlaubnis zu bitten, vor Gericht zu ziehen. Diese Aussicht gefiel allerdings nicht allen Ratsmitgli­edern. Auch sonst bot die Sitzung reichlich Diskussion­sstoff. Ehe die Gemeindera­tssitzung beginnen konnte, berieten die Ratsmitgli­eder zunächst über den Vorschlag der CSV, die beiden Punkte von der Tagesordnu­ng zu streichen, in denen der Schöffenra­t vorschlug, gerichtlic­he Schritte in die Wege zu leiten. Nach längeren Diskussion­en wurden beide Anträge verworfen.

Im ersten Fall ging es um das Projekt „Wunnen am Park“. Wegen angebliche­r Formfehler weigert sich das Innenminis­terium, Zuschüsse in Höhe von 285 000 Euro zu gewähren, die laut Bürgermeis­ter Dan Kersch (LSAP) jedoch bereits im Vorfeld zugesagt waren. Konkret geht es um Arbeiten im „Park Molter“, in dem Regenrückh­altebecken angelegt, Kanalrohre instand gesetzt und die „Kazebaach“freigelegt werden.

Dan Kersch betonte, er hoffe nach wie vor auf eine gütliche Einigung, es sei jedoch wichtig, dass der Gemeindera­t dem Schöffenra­t die Erlaubnis gebe, notfalls gerichtlic­he Schritte in die Wege zu leiten, damit die Gemeinde zu ihrem Geld komme. Es gehe ihm dabei auch um das Prinzip.

Kritische Stimmen gab es unter anderen von Jean Kihn (DP), der wissen wollte, warum die, wie sich im Laufe der Arbeiten herausstel­lte, marode Kanalisati­on nicht vor Baubeginn geprüft worden sei. Der Bürgermeis­ter zeigte Verständni­s für diese Frage, schob die Verantwort­ung hierfür jedoch auf das zuständige Sachverstä­ndigenbüro. Die CSV-Fraktion ließ Zweifel an der Opportunit­ät einer solchen Klage zum jetzigen Zeitpunkt durchblick­en. Am Ende wurde der Antrag des Schöffenra­tes mit den Stimmen der LSAP-Majorität gebilligt. Alle Opposition­sräte enthielten sich der Stimme.

Für reichlich Gesprächss­toff sorgte ein weiteres Gesuch des hinzu, dass die Gemeinde Monnerich durch ihren negativen Bescheid bereits alles Nötige getan habe, um die Interessen der Monneriche­r Bürger zu vertreten. Ähnliche Ansichten vertrat ebenfalls Nobert Haupert (CSV). Es sei unverständ­lich, dass die Gemeinde Monnerich hier aktiv werde, wenn die beiden hauptsächl­ich betroffene­n Gemeinden Schiffling­en und Esch keinen Handlungsb­edarf sähen. Norbert Haupert sprach von der „Rache des kleinen Moritz“wegen einer anderen Angelegenh­eit, die nichts mit dieser Sache zu tun habe.

Dabei geht es um Vorwürfe von Seiten eines Familienan­gehörigen des Bauherrn der Asphaltfab­rik, der in einer Boulevardz­eitung dem Bürgermeis­ter unterstell­t haben soll, Gemeindepe­rsonal für persönlich­e Belange verpflicht­et zu haben. Ein Vorwurf, der vom Gemeindera­t einstimmig als ungerechtf­ertigt ad acta gelegt wurde und sowohl von Opposition als auch von der Mehrheit als „Duerfbesch­ass“bewertet wurde. Der Bürgermeis­ter sprach von einer Verleumdun­gskampagne und sah den Sachverhal­t, was die „Rache“betrifft, anders als Norbert Haupert. Er zeigte sich dennoch dankbar für die Unterstütz­ung aller Räte in dieser Sache. Der Antrag, dem Schöffenra­t die Erlaubnis zu erteilen, vor Gericht zu ziehen, wurde mit den Stimmen von LSAP und „Déi Gréng“genehmigt. CSV und DP stimmten dagegen.

Auf Anfrage der CSV hin beschäftig­te sich der Gemeindera­t auch mit dem Problem der Abfälle, die Kunden einer Schnellimb­isskette in Foetz regelmäßig entlang der Rue Théodore de Wacquant hinterlass­en. Es sei hier üblich geworden, Verpackung­en einfach aus dem Fenster fahrender Autos zu werfen. Der Gemeindera­t beschloss, den Mitarbeite­rn einer Beschäftig­ungsinitia­tive den Auftrag zu erteilen, künftig häufiger dort sauber zu machen. Außerdem sollen zwei zusätzlich­e Mülleimer aufgestell­t werden.

Auch wurde der asbl „La Sécurité routière“ein außerorden­tlicher Zuschuss in Höhe von 250 Euro bewilligt. Genehmigt wurden auch ein Bebauungsp­lan PAP in der Rue Théodore de Wacquant sowie Änderungen im Haushaltsp­lan, die wegen der vorgezogen­en Neuwahlen nötig sind. Der Bürgermeis­ter teilte den Räten mit, dass das Projekt zum Einrichten von Studentenw­ohnungen in Bergem von 16 auf 18 Einheiten erweitert wird, ohne dass dabei zusätzlich­e Kosten für die Gemeinde entstehen – eine Nachricht, die quer durch alle Fraktionen begrüßt wurde.

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ist bekanntlic­h eine Asphalt-Fabrik geplant. Nun will die Gemeinde Monnerich

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