Neue „Maison médicale pédiatrique“
Alle niedergelassenen Kinderärzte aus dem Norden nehmen teil
Pilotprojekt organisiert kinderärztlichen Notdienst in Ettelbrück
Ab dem 1. Oktober dieses Jahres funktioniert im Rahmen eines Pilotprojekts, das auf 15 Monate ausgelegt wurde, ein kinderärztlicher Notdienst im „Centre hospitalier du Nord“(CHdN) in Ettelbrück nach dem Modell einer „Maison médicale“. An diesem neuen Bereitschaftsdienst werden alle niedergelassenen Kinderärzte aus dem Norden des Landes auf freiwilliger Basis teilnehmen. Im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierte Gesundheitsminister Mars Di Bartolomeo gestern Morgen, zusammen mit den Vertretern des Verwaltungsrates und der Direktion des CHdN, der „Société luxembourgeoise de pédiatrie“(SLP) sowie der „Association des Médecins et Médecins-Dentistes“(AMMD) das Pilotprojekt rund um die neue „Maison médicale pédiatrique“im CHdN.
Dabei sprach der Minister die Probleme an, die sich während der vergangenen Monate rund um die kinderärztliche Versorgung außerhalb der normalen Praxiszeiten und rund um den Betrieb der Entbindungs- und Kinderstation so weit zugespitzt hatten, dass einige Kinderärzte aus dem Ettelbrücker Krankenhaus mit Kündigung drohten, sollte der Belastung durch den engen NotdienstRhythmus nicht entgegengewirkt werden. Ein Signal, das verstanden wurde und aus dem das vorgestellte Pilotprojekt entstand.
Das neue Konzept wurde nach dem Modell einer „Maison médicale“ der Allgemeinmedizin realisiert, wobei die „garde pédiatrique“außerhalb der normalen Sprechstunden von kinderärztlichen Praxen im Mittelpunkt steht. Zur Ergänzung der „normalen“Aktivitäten der Kinderärzte und um eine primäre Versorgung von Notfällen zu garantieren, wurde im CHdN eine neue „Maison médicale pédiatrique“eingerichtet, die unter der Woche zwischen 19 und 22 Uhr sowie samstags, sonntags und an Feiertagen jeweils von 10 bis 12 und von 17 bis 20 Uhr mit einem kinderärztlichen Bereitschaftsdienst besetzt ist. Außerhalb diesen Öffnungszeiten oder bei dringenden Fällen werden die kleinen Patienten in der „policliniqueurgences“des CHdN erstversorgt, um dann je nach Befund im Krankenhaus vor Ort oder in der „Kannerklinik“behandelt zu werden.
Zufriedenheit mit gefundener Lösung An diesem kinderärztlichen Notdienst werden alle im Norden des Landes niedergelassenen Kinderärzte teilnehmen, was bisher nicht der Fall war, wodurch es zu den Engpässen kam. Die Versorgung der Entbindungsstation sowie die stationäre Behandlung von Kindern im CHdN werden vom pädiatrischen Dienst des Krankenhauses garantiert, mit Unterstützung der Anästhesisten und Notfallärzte, so Alexander Schulze-Berge, der für die fachliche Umsetzung des Projekts verantwortlich ist.
Der Präsident der SLP, Dr. Fernand Pauly, sprach seinerseits von einem gesellschaftlichen und sozialbedingten Problem, dass immer mehr Patienten außerhalb der Sprechstunden den Arzt aufsuchen. Er zeigte sich zufrieden über die vorliegende Lösung, die dem Gesundheitsbedürfnis von Kindern gerecht werde.